Albert Zirkler

Z. besuchte das Lehrerseminar in Dresden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs war er Lehrer in Meißen und Dresden sowie 1945 bis 1956 in Radebeul. – Zusammen mit Adolf Spamer gehörte Z. 1929 zu den Mitbegründern der „Freien Vereinigung für Volkskunde Dresden“ (ab 1932 Verein für Volkskunde Dresden), welche er bis 1945 leitete. 1931 war er an der Etablierung des Sächsischen Verbands für Volkskunde beteiligt. Bereits seit 1928 gab er mit Spamer die Buchreihe „Sächsisches Volkstum“ heraus. Zugleich wirkte er 1932 bis 1938 an der Herausgabe der „Mitteldeutschen Blätter für Volkskunde“ mit. Darüber hinaus setzte sich Z. für die Anerkennung der Eigenständigkeit der Mundartdichtung ein und trat zugleich gegen eine grammatikalische Normierung der Mundart auf. Er unterschied zwischen mundartlicher Volksdichtung und mundartlicher Kunstdichtung, wobei er erstgenannte als ein wesentliches Teilgebiet der Volkskunde betrachtete. In seinen Bemühungen um die Mundartpflege ging Z. generell von der Volkskunde aus. Nach 1945 beschäftigte er sich auch mit der Geschichte des sächsischen Weinbaus und arbeitete an dem von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig herausgegebenen „Wörterbuch der obersächsischen Mundarten“ mit. Darüber hinaus war er pädagogischer Sachbearbeiter in der Zentralstelle für Kinder- und Jugendliteratur, Lektor des Kalenders „Sächsische Gebirgsheimat“ und Redaktionsmitglied der Radebeuler „Vorschau“. Z. war Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbands und des Bezirksfachausschusses Volkskunde im Deutschen Kulturbund sowie ein aktiver Förderer von Mundartdichtern. Seine zahlreichen Artikel in pädagogischen Publikationsorganen, volks- und heimatkundlichen Zeitschriften, Kalendern und Zeitungen befassten sich mit Wissenschaftsgeschichte, Mundart(pflege), Kinderfolklore sowie lokalen Bräuchen.

Werke Mundartsagen aus Sachsen, Berlin/Leipzig 1924; Sächsische Mundartdichtungen, Langensalza 1925; Hausbuch sächsischer Mundartdichtung, Bd. 1: Die Volksdichtung, Leipzig 1927, Bd. 2: Volksbuch sächsischer Mundartdichtung, Leipzig 1937, Bd. 3: Volksbuch sudetendeutscher Mundartdichtung, Leipzig 1938; Mundart und Schriftsprache, in: J. Meier (Hg.), Lehrproben zur deutschen Volkskunde, Berlin/Leipzig 1928, S. 99-113; Vom Verein für Sächsische Volkskunde zum Sächsischen Verband für Volkskunde, in: Mitteldeutsche Blätter für Volkskunde 6/1931, H. 4, S. 166-168; Mundartdichtung, in: W. Frenzel/F. Karg/A. Spamer (Hg.), Grundriß der Sächsischen Volkskunde, Leipzig 1932, S. 340-349; (Hg.), Mundartdichtungen aus dem Grenzland Sachsen, 3 Bde., Langensalza 1935-1938; (Hg.), Stimmen der Landschaft, Bd. 1ff., Dresden 1937ff.; (Hg.) Wenn’s Weihnachten ist, Berlin 1953; Feste angepackt!, Leipzig 1956; Eia Weihnacht, Berlin 1969.

Literatur F. Deubner, Albert Z., der sächsische Mundartforscher, in: Glückauf. Zeitschrift des Erzgebirgsvereins 62/1942, Nr. 1-2, S. 14f. (Bildquelle); M. Bachmann/K. Rösel, Albert Z. zum 75. Geburtstag, in: Sächsische Heimatblätter 13/1967, S. 45f.; M. Bachmann/K. Rösel, Albert Z. zum Gedächtnis, in: ebd. 18/1972, S. 40f. – DBA II.

Brigitte Emmrich †
29.4.2011


Empfohlene Zitierweise:
Brigitte Emmrich †, Artikel: Albert Zirkler,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18192 [Zugriff 19.4.2024].

Albert Zirkler



Werke Mundartsagen aus Sachsen, Berlin/Leipzig 1924; Sächsische Mundartdichtungen, Langensalza 1925; Hausbuch sächsischer Mundartdichtung, Bd. 1: Die Volksdichtung, Leipzig 1927, Bd. 2: Volksbuch sächsischer Mundartdichtung, Leipzig 1937, Bd. 3: Volksbuch sudetendeutscher Mundartdichtung, Leipzig 1938; Mundart und Schriftsprache, in: J. Meier (Hg.), Lehrproben zur deutschen Volkskunde, Berlin/Leipzig 1928, S. 99-113; Vom Verein für Sächsische Volkskunde zum Sächsischen Verband für Volkskunde, in: Mitteldeutsche Blätter für Volkskunde 6/1931, H. 4, S. 166-168; Mundartdichtung, in: W. Frenzel/F. Karg/A. Spamer (Hg.), Grundriß der Sächsischen Volkskunde, Leipzig 1932, S. 340-349; (Hg.), Mundartdichtungen aus dem Grenzland Sachsen, 3 Bde., Langensalza 1935-1938; (Hg.), Stimmen der Landschaft, Bd. 1ff., Dresden 1937ff.; (Hg.) Wenn’s Weihnachten ist, Berlin 1953; Feste angepackt!, Leipzig 1956; Eia Weihnacht, Berlin 1969.

Literatur F. Deubner, Albert Z., der sächsische Mundartforscher, in: Glückauf. Zeitschrift des Erzgebirgsvereins 62/1942, Nr. 1-2, S. 14f. (Bildquelle); M. Bachmann/K. Rösel, Albert Z. zum 75. Geburtstag, in: Sächsische Heimatblätter 13/1967, S. 45f.; M. Bachmann/K. Rösel, Albert Z. zum Gedächtnis, in: ebd. 18/1972, S. 40f. – DBA II.

Brigitte Emmrich †
29.4.2011


Empfohlene Zitierweise:
Brigitte Emmrich †, Artikel: Albert Zirkler,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18192 [Zugriff 19.4.2024].