Adolf Tannert

T. kam nach der Schulzeit in Schandau nach Sebnitz, um hier den Beruf eines Schriftsetzers und Lithografen zu erlernen. Diese Tätigkeiten übte er in Sebnitz bis wenige Monate vor seinem Tod aus. – Bereits als Siebenjähriger begann sich T. mit der Kunst des Scherenschnitts zu beschäftigen und brachte es auf diesem Gebiet zu besonderer Meisterschaft. Neben Genreszenen, die das Alltagsleben der Bevölkerung in und um Sebnitz in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigen, schnitt er virtuos Bäume, Tiere und Pflanzen. Seine an die Biedermeierzeit anknüpfenden Scherenschnittbilder waren ein beliebter Bildschmuck für die sog. Schattenspiele, ein Weihnachtsbrauch der Sebnitzer. – Nach dem Urteil von Johanne Müller, die T.s Scherenschnittkunst erstmals in die Geschichte des deutschen Scherenschnitts einordnete, war T. „ein ganz Eigener“, einer, der „Mundart“ mit der Schere geschnitten habe.

Quellen Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum „Prof. Alfred Meiche“, Nachlass T. (P).

Literatur J. Müller, Schattenbilder und Scherenschnitte, Dresden 1959; M. Schober, Sebnitzer Volksleben und Landschaft im Scherenschnitt, Schneeberg 1989 (P); C. Bachmann, Geschnittene Handschriften, Dresden 1994, S. 42-45.

Manfred Schober
24.8.2004


Empfohlene Zitierweise:
Manfred Schober, Artikel: Adolf Tannert,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17732 [Zugriff 22.12.2024].

Adolf Tannert



Quellen Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum „Prof. Alfred Meiche“, Nachlass T. (P).

Literatur J. Müller, Schattenbilder und Scherenschnitte, Dresden 1959; M. Schober, Sebnitzer Volksleben und Landschaft im Scherenschnitt, Schneeberg 1989 (P); C. Bachmann, Geschnittene Handschriften, Dresden 1994, S. 42-45.

Manfred Schober
24.8.2004


Empfohlene Zitierweise:
Manfred Schober, Artikel: Adolf Tannert,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17732 [Zugriff 22.12.2024].