Theodor Körner
K. wuchs in einem kunstsinnigen und weltoffenen Elternhaus in Dresden auf, in dem bekannte Literaten, Künstler und Gelehrte dieser Zeit verkehrten. Er kam dadurch früh mit Poesie und Musik in Berührung, erlernte mehrere Instrumente und schrieb erste Verse. Nach dem Besuch der Dresdner Kreuzschule begann K. im Juni 1808 ein Studium des Bergbaus, der Mineralogie und der Chemie an der Bergakademie Freiberg bei Abraham Gottlob Werner. Daneben verfasste er kleinere poetische Stücke und Gedichte. Durch Vermittlung des Vaters erschien 1810 bei dem Verleger Georg Joachim Göschen eine Auswahl seiner frühen Gedichte und Lieder unter dem Titel „Knospen“, die wohlwollend aufgenommen wurde. Im Oktober 1810 wechselte K. zur Universität Leipzig, um hier Kameralistik, Verwaltungs- und Wirtschaftslehre zu studieren. Wie schon in Freiberg genoss er fern vom Elternhaus das studentische Leben, pflegte burschenschaftliche Verbindungen und war an Trinkgelagen, Raufereien und Duellen beteiligt. Dies brachte K. zunächst die Verurteilung zu Karzerhaft und im Juni 1811 die Relegation von der Universität ein. Diese ereilte ihn auch in Berlin, wohin er bereits im März geflohen war und kurzzeitig philosophische, historische und juristische Vorlesungen von Johann Gottlieb Fichte,
Friedrich Schleiermacher und
Barthold Georg Niebuhr an der dortigen neu gegründeten Universität hörte. Nach einem kurzen Intermezzo im Dresdner Elternhaus begab sich K. wegen einer Erkrankung zur Kur nach Karlsbad (tschech. Karlovy Vary). Hier hielt er sich bis Mitte August 1811 auf und schrieb die „Erinnerungen an Karlsbad“. Dem Wunsch des Vaters entsprechend begab sich K. zur Fortsetzung seines Studiums nicht wie geplant nach Heidelberg, sondern Ende August 1811 nach Wien, wo Freunde der Familie wie
Wilhelm von Humboldt und Friedrich Schlegel wirkten. Die rund 18 Monate in Wien waren die glücklichste und schaffensreichste Zeit in seinem kurzen Leben. Hier lernte er
Joseph von Eichendorff kennen und er verlobte sich mit der erfolgreichen Schauspielerin
Antonie Adamberger. Seine häufigen Besuche im Burgtheater regten K. zum Schreiben von mehreren Dramen, Opernlibretti, Lustspielen und Erzählungen an, die in schneller Folge entstanden. Wie bei seinen frühen Gedichten trat in Sprache und Stil das Vorbild Friedrich Schillers unverkennbar zu Tage. Einige von K.s Stücken wurden nicht nur in Wien, sondern auch in Weimar mit Erfolg aufgeführt. Besonders mit dem Trauerspiel „Zriny“, das indirekt auf die französische Besatzung Deutschlands anspielte, gelang K. der Durchbruch als populärer Theaterdichter. Er wurde vom österreichischen Erzherzog
Karl empfangen und Anfang 1813 als Hoftheaterdichter mit einem dreijährigen Vertrag und ansehnlichem Gehalt angestellt. Im Überschwang dieser Erfolge und der im Frühjahr anschwellenden antinapoleonischen Bewegung entschloss sich K. zu einer aktiven Beteiligung am Befreiungskampf. Am 19.3.1813 reiste er nach Breslau (poln. Wrocław) und trat dort als „Jäger zu Fuß“ in das Freikorps des Majors
Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow ein. Bereits am 24.4. wurde K. in Leipzig zum Leutnant befördert, wechselte Ende Mai zur Kavallerie über und wurde zum Adjutanten Lützows ernannt. Während dieser Zeit entstanden weitere Lieder und Gedichte, darunter mit „Lützows wilde Jagd“ eines der später durch die Vertonung Carl Maria von Webers populärsten Lieder aus der Zeit der Befreiungskriege. Zahlreiche Gedichte und Lieder widmete K. dem unmittelbaren Geschehen oder Personen wie Königin
Luise von Preußen, Erzherzog Karl oder
Andreas Hofer und verfasste flammende Aufrufe zum Kampf gegen
Napoleon. Da das Freikorps Lützow sich nach dem Waffenstillstand vom 4.6.1813 noch weit hinter der vereinbarten Demarkationslinie befand, wurde es am 17.6. von zahlenmäßig überlegenen württembergischen Rheinbundtruppen beim Dorf Kitzen zwischen Weißenfels und Leipzig angegriffen, wobei K. durch drei Säbelhiebe am Kopf verwundet wurde. Ein Gärtnerehepaar fand, pflegte und versteckte K. in ihrem Haus in Großzschocher bei Leipzig. Nach ärztlicher Behandlung in Leipzig begab sich K. von Ende Juni bis Mitte Juli zur Genesung nach Karlsbad und reiste anschließend zum preußischen Hauptquartier nach Reichenbach in Schlesien (poln. Dzierżoniów). Nach Ablauf des Waffenstillstands Mitte August 1813 unternahm K. mit dem Freikorps Lützow Streifzüge im Hinterland des Feinds und schrieb weitere patriotische Lieder und Gedichte. Noch am Abend vor seinem Tod trug K. im Gutshaus von Gottesgabe bei Schwerin im Kreise seiner Kameraden seine letzte Dichtung „Schwertlied“ vor. Am 26.8. nahm er an einem kühnen Überfall der Lützower auf eine französische Nachschubkolonne zwischen Gadebusch und Rosenow, nordwestlich von Schwerin, teil. Bei dem erfolgreichen Angriff erbeutete das Freikorps die Proviantkolonne, hatte aber auch Opfer, darunter K., zu beklagen. Im Lager von Wöbbelin, unweit von Ludwigslust, wurde der im Freikorps sehr beliebte K. aufgebahrt und am 27.8. unter großer Anteilnahme zwischen zwei Eichen feierlich beigesetzt. 1814 ließ K.s Vater an dieser Stelle ein gusseisernes Denkmal mit Leier und Schwert nach Entwürfen des Dresdner Hofbaumeisters Gottlob Friedrich Thormeyer errichten und gab im gleichen Jahr den Band „Leyer und Schwerdt“ mit vorwiegend politischen Gedichten seines Sohns heraus; diese Publikation erreichte bis 1819 bereits fünf Auflagen. – K.s Lieder und Gedichte wurden im 19. Jahrhundert viel gelesen oder gesungen und fanden Eingang in die deutsche Literaturgeschichte. Dies war nicht zuletzt den Vertonungen vieler Gedichte durch Weber und Franz Schubert zu verdanken. Dagegen wurden die meisten Bühnenstücke nach 1815 nur noch selten aufgeführt, da sie ohne größeren künstlerischen Tiefgang waren. Seine patriotischen Dichtungen von 1813 enthielten oft eine starke antifranzösische Polemik, die v.a. im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zur Zementierung der unheilvollen „Erbfeindschaft“ mit Frankreich instrumentalisiert wurde. Nationalistische Kreise in der Kaiserzeit sowie später die Nationalsozialisten stilisierten K. zur mythischen Kultgestalt, die als Vorbild für eine vaterländische und opferbereite Jugend beider Weltkriege dienen sollte. In seiner berüchtigten Sportpalast-Rede vom 18.2.1943 zur Verkündung des Totalen Kriegs bediente sich
Joseph Goebbels der (leicht abgewandelten) Körner-Verse „Nun Volk, steh´ auf und Sturm brich los!“. K.s Grabstätte in Wöbbelin wurde in der NS-Zeit zu einem nationalistischen Wallfahrtsort, und Durchhaltefilme beschworen in den letzten Kriegsjahren den Geist von 1813. Truppenteile, Straßen und Plätze wurden nach K. benannt. Dresden setzte ihm bereits 1871 vor der Kreuzschule im Zentrum der Stadt ein Bronzestandbild von Ernst Hähnel und richtete 1875 ein Körner-Museum ein. Weitere Körner-Denkmale wurden in Bremen, Görlitz und Wöbbelin errichtet. Auch in der DDR wurde nach anfänglicher Ablehnung das Erbe von K. gepflegt, die Gedenkstätte in Wöbbelin ausgebaut, Körner-Festspiele durchgeführt und seit 1970 ein Theodor-Körner-Preis für hervorragende künstlerische Leistungen vergeben. Im „Museum der Dresdner Romantik“ (Kügelgenhaus) ist ein größerer Ausstellungsbereich Leben und Werk K.s gewidmet und seit 1997 wird in Leipzig-Großzschocher von einem Verein eine kleine Gedenkstätte im dortigen Körner-Haus betrieben.
Werke Gedichte: Knospen, Leipzig 1810 (ND Potsdam 1831); C. G. Körner (Hg.), Leyer und Schwerdt, Berlin 1814 (ND Berlin 1913); Dramen: Das Fischermädchen oder Haß und Liebe, 1811; Die Braut, 1811; Der Nachtwächter, 1812; Die Sühne, 1812; Hedwig, 1812; Rosamunde, 1812; Toni, 1812; Zriny, 1812; Bühnenwerke: Die Bergknappen, Libretto, Berlin 1821; Dramatische Beyträge, 3 Bde., Wien 1813-1819 (ND Berlin 1821); K. Streckfuß (Hg.), Theodor K.’s sämmtliche Werke, Berlin 1834, 141899; A. Stern (Hg.), Theodor K.s Werke, 3 Bde., Stuttgart 1889/90.
Literatur E. Peschel/E. Wildenow, Theodor K. und die Seinen, 2 Bde., Leipzig 1898; E.-D. Güting (Hg.), Theodor K. Ausgewählte Gedichte und Lieder, Lippstadt 1991; V. Rodekamp (Hg.), Völkerschlacht, Katalog, Leipzig 1999 (P). – DBA I, II, III; DBE 5, S. 673; ADB 16, S. 714-721; NDB 12, S. 378f.; C. v. Wurzbach (Hg.), Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, Bd. 12, Wien 1864, S. 243-265.
Porträt Körners Tod bei Gadebusch, L. Gey, 1877, Ölgemälde, Städtischen Galerie Dresden; Ständehaus; Auf Vorposten, G. F. Kersting, 1815, Ölgemälde, Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie; G. Beutel, Bildnisse hervorragender Dresdner aus fünf Jahrhunderten, Dresden 1908 (Bildquelle).
Gerald Kolditz
19.3.2012
Empfohlene Zitierweise:
Gerald Kolditz, Artikel: Theodor Körner,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9417 [Zugriff 21.11.2024].
Theodor Körner
K. wuchs in einem kunstsinnigen und weltoffenen Elternhaus in Dresden auf, in dem bekannte Literaten, Künstler und Gelehrte dieser Zeit verkehrten. Er kam dadurch früh mit Poesie und Musik in Berührung, erlernte mehrere Instrumente und schrieb erste Verse. Nach dem Besuch der Dresdner Kreuzschule begann K. im Juni 1808 ein Studium des Bergbaus, der Mineralogie und der Chemie an der Bergakademie Freiberg bei Abraham Gottlob Werner. Daneben verfasste er kleinere poetische Stücke und Gedichte. Durch Vermittlung des Vaters erschien 1810 bei dem Verleger Georg Joachim Göschen eine Auswahl seiner frühen Gedichte und Lieder unter dem Titel „Knospen“, die wohlwollend aufgenommen wurde. Im Oktober 1810 wechselte K. zur Universität Leipzig, um hier Kameralistik, Verwaltungs- und Wirtschaftslehre zu studieren. Wie schon in Freiberg genoss er fern vom Elternhaus das studentische Leben, pflegte burschenschaftliche Verbindungen und war an Trinkgelagen, Raufereien und Duellen beteiligt. Dies brachte K. zunächst die Verurteilung zu Karzerhaft und im Juni 1811 die Relegation von der Universität ein. Diese ereilte ihn auch in Berlin, wohin er bereits im März geflohen war und kurzzeitig philosophische, historische und juristische Vorlesungen von Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Schleiermacher und Barthold Georg Niebuhr an der dortigen neu gegründeten Universität hörte. Nach einem kurzen Intermezzo im Dresdner Elternhaus begab sich K. wegen einer Erkrankung zur Kur nach Karlsbad (tschech. Karlovy Vary). Hier hielt er sich bis Mitte August 1811 auf und schrieb die „Erinnerungen an Karlsbad“. Dem Wunsch des Vaters entsprechend begab sich K. zur Fortsetzung seines Studiums nicht wie geplant nach Heidelberg, sondern Ende August 1811 nach Wien, wo Freunde der Familie wie Wilhelm von Humboldt und Friedrich Schlegel wirkten. Die rund 18 Monate in Wien waren die glücklichste und schaffensreichste Zeit in seinem kurzen Leben. Hier lernte er Joseph von Eichendorff kennen und er verlobte sich mit der erfolgreichen Schauspielerin Antonie Adamberger. Seine häufigen Besuche im Burgtheater regten K. zum Schreiben von mehreren Dramen, Opernlibretti, Lustspielen und Erzählungen an, die in schneller Folge entstanden. Wie bei seinen frühen Gedichten trat in Sprache und Stil das Vorbild Friedrich Schillers unverkennbar zu Tage. Einige von K.s Stücken wurden nicht nur in Wien, sondern auch in Weimar mit Erfolg aufgeführt. Besonders mit dem Trauerspiel „Zriny“, das indirekt auf die französische Besatzung Deutschlands anspielte, gelang K. der Durchbruch als populärer Theaterdichter. Er wurde vom österreichischen Erzherzog Karl empfangen und Anfang 1813 als Hoftheaterdichter mit einem dreijährigen Vertrag und ansehnlichem Gehalt angestellt. Im Überschwang dieser Erfolge und der im Frühjahr anschwellenden antinapoleonischen Bewegung entschloss sich K. zu einer aktiven Beteiligung am Befreiungskampf. Am 19.3.1813 reiste er nach Breslau (poln. Wrocław) und trat dort als „Jäger zu Fuß“ in das Freikorps des Majors Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow ein. Bereits am 24.4. wurde K. in Leipzig zum Leutnant befördert, wechselte Ende Mai zur Kavallerie über und wurde zum Adjutanten Lützows ernannt. Während dieser Zeit entstanden weitere Lieder und Gedichte, darunter mit „Lützows wilde Jagd“ eines der später durch die Vertonung Carl Maria von Webers populärsten Lieder aus der Zeit der Befreiungskriege. Zahlreiche Gedichte und Lieder widmete K. dem unmittelbaren Geschehen oder Personen wie Königin Luise von Preußen, Erzherzog Karl oder Andreas Hofer und verfasste flammende Aufrufe zum Kampf gegen Napoleon. Da das Freikorps Lützow sich nach dem Waffenstillstand vom 4.6.1813 noch weit hinter der vereinbarten Demarkationslinie befand, wurde es am 17.6. von zahlenmäßig überlegenen württembergischen Rheinbundtruppen beim Dorf Kitzen zwischen Weißenfels und Leipzig angegriffen, wobei K. durch drei Säbelhiebe am Kopf verwundet wurde. Ein Gärtnerehepaar fand, pflegte und versteckte K. in ihrem Haus in Großzschocher bei Leipzig. Nach ärztlicher Behandlung in Leipzig begab sich K. von Ende Juni bis Mitte Juli zur Genesung nach Karlsbad und reiste anschließend zum preußischen Hauptquartier nach Reichenbach in Schlesien. Nach Ablauf des Waffenstillstands Mitte August 1813 unternahm K. mit dem Freikorps Lützow Streifzüge im Hinterland des Feinds und schrieb weitere patriotische Lieder und Gedichte. Noch am Abend vor seinem Tod trug K. im Gutshaus von Gottesgabe im Kreise seiner Kameraden seine letzte Dichtung „Schwertlied“ vor. Am 26.8. nahm er an einem kühnen Überfall der Lützower auf eine französische Nachschubkolonne zwischen Gadebusch und Rosenow, nordwestlich von Schwerin, teil. Bei dem erfolgreichen Angriff erbeutete das Freikorps die Proviantkolonne, hatte aber auch Opfer, darunter K., zu beklagen. Im Lager von Wöbbelin, unweit von Ludwigslust, wurde der im Freikorps sehr beliebte K. aufgebahrt und am 27.8. unter großer Anteilnahme zwischen zwei Eichen feierlich beigesetzt. 1814 ließ K.s Vater an dieser Stelle ein gusseisernes Denkmal mit Leier und Schwert nach Entwürfen des Dresdner Hofbaumeisters Gottlob Friedrich Thormeyer errichten und gab im gleichen Jahr den Band „Leyer und Schwerdt“ mit vorwiegend politischen Gedichten seines Sohns heraus; diese Publikation erreichte bis 1819 bereits fünf Auflagen. – K.s Lieder und Gedichte wurden im 19. Jahrhundert viel gelesen oder gesungen und fanden Eingang in die deutsche Literaturgeschichte. Dies war nicht zuletzt den Vertonungen vieler Gedichte durch Weber und Franz Schubert zu verdanken. Dagegen wurden die meisten Bühnenstücke nach 1815 nur noch selten aufgeführt, da sie ohne größeren künstlerischen Tiefgang waren. Seine patriotischen Dichtungen von 1813 enthielten oft eine starke antifranzösische Polemik, die v.a. im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zur Zementierung der unheilvollen „Erbfeindschaft“ mit Frankreich instrumentalisiert wurde. Nationalistische Kreise in der Kaiserzeit sowie später die Nationalsozialisten stilisierten K. zur mythischen Kultgestalt, die als Vorbild für eine vaterländische und opferbereite Jugend beider Weltkriege dienen sollte. In seiner berüchtigten Sportpalast-Rede vom 18.2.1943 zur Verkündung des Totalen Kriegs bediente sich Joseph Goebbels der (leicht abgewandelten) Körner-Verse „Nun Volk, steh´ auf und Sturm brich los!“. K.s Grabstätte in Wöbbelin wurde in der NS-Zeit zu einem nationalistischen Wallfahrtsort, und Durchhaltefilme beschworen in den letzten Kriegsjahren den Geist von 1813. Truppenteile, Straßen und Plätze wurden nach K. benannt. Dresden setzte ihm bereits 1871 vor der Kreuzschule im Zentrum der Stadt ein Bronzestandbild von Ernst Hähnel und richtete 1875 ein Körner-Museum ein. Weitere Körner-Denkmale wurden in Bremen, Görlitz und Wöbbelin errichtet. Auch in der DDR wurde nach anfänglicher Ablehnung das Erbe von K. gepflegt, die Gedenkstätte in Wöbbelin ausgebaut, Körner-Festspiele durchgeführt und seit 1970 ein Theodor-Körner-Preis für hervorragende künstlerische Leistungen vergeben. Im „Museum der Dresdner Romantik“ (Kügelgenhaus) ist ein größerer Ausstellungsbereich Leben und Werk K.s gewidmet und seit 1997 wird in Leipzig-Großzschocher von einem Verein eine kleine Gedenkstätte im dortigen Körner-Haus betrieben.
Werke Gedichte: Knospen, Leipzig 1810 (ND Potsdam 1831); C. G. Körner (Hg.), Leyer und Schwerdt, Berlin 1814 (ND Berlin 1913); Dramen: Das Fischermädchen oder Haß und Liebe, 1811; Die Braut, 1811; Der Nachtwächter, 1812; Die Sühne, 1812; Hedwig, 1812; Rosamunde, 1812; Toni, 1812; Zriny, 1812; Bühnenwerke: Die Bergknappen, Libretto, Berlin 1821; Dramatische Beyträge, 3 Bde., Wien 1813-1819 (ND Berlin 1821); K. Streckfuß (Hg.), Theodor K.’s sämmtliche Werke, Berlin 1834, 141899; A. Stern (Hg.), Theodor K.s Werke, 3 Bde., Stuttgart 1889/90.
Literatur E. Peschel/E. Wildenow, Theodor K. und die Seinen, 2 Bde., Leipzig 1898; E.-D. Güting (Hg.), Theodor K. Ausgewählte Gedichte und Lieder, Lippstadt 1991; V. Rodekamp (Hg.), Völkerschlacht, Katalog, Leipzig 1999 (P). – DBA I, II, III; DBE 5, S. 673; ADB 16, S. 714-721; NDB 12, S. 378f.; C. v. Wurzbach (Hg.), Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, Bd. 12, Wien 1864, S. 243-265.
Porträt Körners Tod bei Gadebusch, L. Gey, 1877, Ölgemälde, Städtischen Galerie Dresden; Ständehaus; Auf Vorposten, G. F. Kersting, 1815, Ölgemälde, Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie; G. Beutel, Bildnisse hervorragender Dresdner aus fünf Jahrhunderten, Dresden 1908 (Bildquelle).
Gerald Kolditz
19.3.2012
Empfohlene Zitierweise:
Gerald Kolditz, Artikel: Theodor Körner,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9417 [Zugriff 21.11.2024].