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Anna Friederike Philippine von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg

Bereits durch die ältere Schwester Sophia Elisabeth, die 1676 Herzog Moritz, den Stifter der jüngsten sächsisch-albertinischen Sekundogeniturherrschaft Sachsen-Zeitz, geehelicht hatte, bestanden enge familiäre Verbindungen zwischen den Häusern Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg und Sachsen-Zeitz. Über die Jugend von Anna Friederike Philippine von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg ist bisher nichts bekannt geworden. Geboren wurde sie wahrscheinlich auf Schloss Wiesenburg im Erzgebirge, das ihr Vater Herzog Philipp Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg 1663 vom sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. erworben hatte. Sie vermählte sich 1702 mit dem drei Jahre jüngeren, aber bereits verwitweten apanagierten Herzog Friedrich Heinrich von Sachsen-(Zeitz-)Neustadt, nachdem sie sich bereits 1701 kurz in Zeitz aufgehalten hatte. Den finanziellen Verhältnissen geschuldet erhielt Anna im Ehevertrag nur 4.000 Reichstaler an Ehegeld und nur 1.000 Reichstaler als Morgengabe. Das Paar bewohnte das Torhaus in der Residenzstadt Zeitz, wo auch das erste Kind, Moritz Adolf Karl, geboren wurde. – Im Dezember 1704 wurde der Hofstaat auf Anweisung des regierenden Herzogs Moritz Wilhelm nach Neustadt/Orla verlegt. Das Herzogspaar scheint ein weitgehend zurückgezogenes Leben in den zugeteilten Apanageherrschaften geführt zu haben. Ab ca. 1711 hielt sich die unverheiratete jüngste Schwester der Herzogin, Johanna Magdalena Luisa von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg, ständig am Neustädter Hof auf. Nach der Geburt des Zeitzer Erbprinzen Friedrich August 1700 hatte dessen Mutter, Herzogin Maria Amalia, einen Unterhaltsfond für die beiden holsteinischen Prinzessinnen gestiftet. Vor diesem Hintergrund dürften sowohl die Eheschließung von Anna als auch die Aufnahme der jüngsten Schwester in Neustadt/Orla zu sehen sein. – Das Herzogspaar hielt sich häufig gemeinsam oder getrennt am Zeitzer Hof auf. Herzog Moritz Wilhelm und seine Familie passierten Neustadt/Orla gewöhnlich auf ihren Reisen in den Henneberger Landesteil. Nach dem frühzeitigen Tod ihres Ehemanns (1713) residierte Anna mit ihrer Schwester weiterhin in Neustadt/Orla, wo sie 1748 hochbetagt verstarb.

Literatur Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die Fünf Ungleichen e.V.“ und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Petersberg 2007; Oliver Auge, Beobachtungen zu den Eheverbindungen zwischen den sächsischen und schleswig-holsteinischen Fürstenhäusern von der Mitte des 13. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, in: Alexander Sembdner/Christoph Volkmar (Hg.), Nahaufnahmen. Landesgeschichtliche Miniaturen für Enno Bünz zum 60. Geburtstag, Leipzig 2021, S. 305-335; Christian Pönitz, Friedrich Heinrich, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (P).

Jochen Vötsch
2.9.2024


Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Anna Friederike Philippine von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24385 [Zugriff 6.9.2025].

Anna Friederike Philippine von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg



Literatur Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die Fünf Ungleichen e.V.“ und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Petersberg 2007; Oliver Auge, Beobachtungen zu den Eheverbindungen zwischen den sächsischen und schleswig-holsteinischen Fürstenhäusern von der Mitte des 13. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, in: Alexander Sembdner/Christoph Volkmar (Hg.), Nahaufnahmen. Landesgeschichtliche Miniaturen für Enno Bünz zum 60. Geburtstag, Leipzig 2021, S. 305-335; Christian Pönitz, Friedrich Heinrich, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (P).

Jochen Vötsch
2.9.2024


Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Anna Friederike Philippine von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24385 [Zugriff 6.9.2025].