Jakob August Franckenstein

F. gehört zu den Gelehrten, über deren Werk mehr als über ihr Leben bekannt ist. Er stammte aus dem gebildeten Leipziger Bürgertum. Bereits sein Großvater Christian Friedrich war als Konrektor und Prediger an der Nicolai-Schule und als Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig tätig gewesen. F. studierte seit 1705 in seiner Heimatstadt und erwarb dort 1713 den Magistergrad der Philosophie. 1719 erhielt er in Erfurt den juristischen Doktorgrad und trat 1721 an der Universität Leipzig eine ordentliche Professur für Natur- und Völkerrecht an. Sein wissenschaftliches Werk zeichnet sich durchaus durch Originalität aus, da er auch über Randthemen wie z.B. militärrechtliche Fragen publizierte. 1722 ging er vorübergehend als Hofrat nach Zerbst, dem damaligen Regierungssitz der Fürsten von Anhalt-Zerbst, nahm aber schon zwei Jahre später seine Lehrtätigkeit in Leipzig wieder auf. 1732 wurde er mit einer jährlichen Pension ausgestattet, die er wegen seines frühen Tods jedoch nur kurze Zeit genießen konnte. – F. trat als eifriger Publizist in Erscheinung. Er galt als Mitarbeiter und Vertrauter des Leipziger Professors Johann Burckhardt Mencke, der sich als Verleger der „Leipziger Neuen Zeitungen von gelehrten Sachen“ und anderer Periodika betätigte. 1731 übernahm F. die redaktionelle Leitung für das „Universal-Lexikon“ und die Herausgabe der „Allgemeinen Staats-, Kriegs-, Kirchen- und Gelehrten-Chronicke“ für Johann Heinrich Zedler. Nur wenig später schied F. wegen Streitigkeiten aus der gesamten Verlagsarbeit für Zedler aus. Er konnte es sich aufgrund der Pension leisten, die strapaziösen Nebenerwerbstätigkeiten aufzugeben. Das Zerwürfnis war so groß, dass der Artikel über F. im neunten Band des „Zedlerschen Universal-Lexikons“ dessen Herausgebertätigkeit für die beiden ersten Bände verschwieg.

Quellen Als der hoch-edelgebohrne [...]: Gedächtnisgedicht auf Jakob August F., Leipzig 1733.

Werke Dissertatio inauguralis de usu albinagii in Germania, Erfurt 1719, Leipzig 21731, Jena 31748; Portugiesisches Theatrum, Halberstadt 1723; Schweitzerisches Theatrum, Halberstadt 1724; Englisches Theatrum, Halberstadt 1725; De rigore poenarum militari per aequitatem temperando, Leipzig 1729; Dissertationem juris feudalis, Leipzig 1730; mit J. H. Zedler (Hg.), Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bde. 1 u. 2, Halle/Leipzig 1732.

Literatur G. Quedenbaum, Der Verleger und Buchhändler Johann Heinrich Zedler, Hildesheim/New York 1977. – ADB 7, S. 245; DBA I, III; DBE 3, S. 396; C. G. Joecher (Hg.), Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 2, Leipzig 1750 (ND Hildesheim 1961), Sp. 724f.; J. H. Zedler (Hg.), Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 9, Halle/Leipzig 1735, Sp. 1713-1715.

Jutta Nowosadtko
22.12.2004


Empfohlene Zitierweise:
Jutta Nowosadtko, Artikel: Jakob August Franckenstein,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1483 [Zugriff 21.11.2024].

Jakob August Franckenstein



Quellen Als der hoch-edelgebohrne [...]: Gedächtnisgedicht auf Jakob August F., Leipzig 1733.

Werke Dissertatio inauguralis de usu albinagii in Germania, Erfurt 1719, Leipzig 21731, Jena 31748; Portugiesisches Theatrum, Halberstadt 1723; Schweitzerisches Theatrum, Halberstadt 1724; Englisches Theatrum, Halberstadt 1725; De rigore poenarum militari per aequitatem temperando, Leipzig 1729; Dissertationem juris feudalis, Leipzig 1730; mit J. H. Zedler (Hg.), Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bde. 1 u. 2, Halle/Leipzig 1732.

Literatur G. Quedenbaum, Der Verleger und Buchhändler Johann Heinrich Zedler, Hildesheim/New York 1977. – ADB 7, S. 245; DBA I, III; DBE 3, S. 396; C. G. Joecher (Hg.), Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 2, Leipzig 1750 (ND Hildesheim 1961), Sp. 724f.; J. H. Zedler (Hg.), Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 9, Halle/Leipzig 1735, Sp. 1713-1715.

Jutta Nowosadtko
22.12.2004


Empfohlene Zitierweise:
Jutta Nowosadtko, Artikel: Jakob August Franckenstein,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1483 [Zugriff 21.11.2024].