Nikolaus von Amsdorf

A. zählt zu den frühesten und engsten Parteigängern Martin Luthers. Als streitbarer Theologe, kirchenpolitischer Berater und produktiver Schriftsteller trug er maßgeblich zur Ausbreitung der Reformation bei und wurde 1542 zum ersten evangelischen Bischof in Deutschland geweiht. Sein Kampf um die Reinerhaltung des theologischen Erbes von Martin Luther machte ihn zu einem Wegbereiter der lutherischen Orthodoxie. – A. entstammte einer Adelsfamilie, die ursprünglich in der Nähe von Eisleben begütert war und seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar ist. Offenbar frühzeitig für den geistlichen Stand bestimmt, besuchte er um 1497 die Thomasschule und ab dem Sommersemester 1500 die Universität in Leipzig. Als Baccalaureus wechselte er 1502 nach Wittenberg, wo er einer der ersten Studenten der neugegründeten Universität war. In Wittenberg durchlief der scharfsinnige Denker eine mustergültige akademische Karriere, die seit 1508 mit der Wahl A.s zum Stiftsherrn des Wittenberger Allerheiligenstifts finanziell gut abgesichert war. Auf den Magistergrad am 25.7.1504 folgte am 4.11.1511 das Lizentiat der Theologie. 1510 und 1511 fungierte A. als Dekan der Philosophischen Fakultät, 1513 und 1522 war er Rektor. – Anfangs lehrte A. im traditionellen Rahmen der scholastischen Theologie. Seit 1516 neigte er jedoch immer stärker der Rechtfertigungslehre Luthers zu und schloss sich dem reformatorischen Kreis um Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen, Andreas Bodenstein (Karlstadt) und Wenzeslaus Linck an. 1519 begleitete er Luther zur Leipziger Disputation und 1521 zum Reichstag nach Worms. Die in jener Zeit bereits sehr freundschaftliche Verbindung zu Luther wird u.a. daran sichtbar, dass der Reformator seine wichtige Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung“ (1520) A. widmete. Außerdem gehörte A. zu den wenigen Augenzeugen und Mitwissern der fingierten Gefangennahme Luthers und seines Wartburgaufenthalts. – Während der Abwesenheit Luthers von Wittenberg trieb A. die Reformation in der Universitätsstadt weiter voran und gehörte zu den Gutachtern, die dem Kurfürsten Friedrich (dem Weisen) die Abschaffung der Messfeier empfahlen. Er predigte auch in Wittenberg und wirkte an Luthers Bibelübersetzung mit. Zugleich trat er 1522 mit der Herausgabe von Lazarus Spenglers Schrift „Die haubt artickel durch welche gemeyne Christenheyt bysshere verfuret worden ist“ publizistisch in Erscheinung. – Am 24.9.1524 sandte Luther A. auf Bitten des dortigen Rats nach Magdeburg, um die Reformation einzuführen. In seiner Funktion als Pfarrer von St. Ulrich und Superintendent unterzog A. die Stadt einer umfassenden Kirchen- und Schulreform, die zwar starke Widerstände der altgläubigen Domherren erfuhr und von Sektierern um Melchior Hoffmann torpediert zu werden drohte, sich letztlich aber durchsetzte. Als reformatorischer Theologe mittlerweile hinreichend profiliert, blieb A. bis 1542 in Magdeburg und wurde parallel dazu als Berater für die Neuordnung des Kirchenwesens u.a. in Goslar (1528), Hannover (1534) und im albertinischen Herzogtum Sachsen (1539) herangezogen. – Während seines ersten Magdeburger Aufenthalts begann A. mit der Veröffentlichung kirchengeschichtlicher Schriften, die er in den Dienst einer kontroverstheologischen Auseinandersetzung mit der Papstkirche stellte. Mit dem Ziel, den Verfall der römischen Kirche zu zeigen, wertete er chronikalische Werke aus, die einen propäpstlichen Standpunkt vertraten, und wies Widersprüche in diesen nach. Dabei griff er anders als sein Gesinnungsgenosse Matthias Flacius allerdings nicht auf Primärquellen zurück. Das besondere Interesse A.s fand die Gestalt des Jan Hus, dessen Schicksal er 1525 und 1533 in zwei Flugschriften erörterte. In einer weiteren Schrift mit dem Titel „Ein kurtzer auszog aus der Cronica Naucleri wie vntreulich vnd verreterlich die Bebste zu Rom mit den Römischen Keysern gehandelt haben“ (1534) bestritt er die Autorität des Papsttums und betonte antithetisch den unversöhnlichen Gegensatz zwischen der wahren Kirche Jesu Christi und der antichristlichen Papstkirche. – In dem Bestreben, ein treuer Sachwalter Luthers zu sein, trug der stets kompromisslos agierende A. freilich auch zu Spannungen innerhalb des protestantischen Lagers bei. Politisch sorgte er durch seine harsch vorgetragene Kritik an der Doppelehe des Landgrafen Philipp von Hessen für Aufsehen. Zunehmend entfernte er sich von Melanchthon, der ihm einst seine „Nubes“ gewidmet hatte, und lehnte dessen Vermittlungstheologie sowie jegliche Konsensfindung zwischen den Wittenberger Theologen und den oberdeutschen Reformatoren schroff ab. A.s unduldsames Wesen erschwerte die von ihm besuchten Religionsgespräche in Schmalkalden (1537), Hagenau (frz. Haguenau) (1540) und Worms (1541). Außerdem trug A. eine nicht unerhebliche Verantwortung für das Scheitern des Regensburger Religionsgesprächs 1541, da er sich den versöhnlichen Positionen Melanchthons offen entgegenstellte und diesen gegenüber dem sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich explizit als Zauderer brandmarkte. In dieser Situation konnte sich A. der Unterstützung Johann Friedrichs gewiss sein, der ihn als den idealen Kandidaten für das Bischofsamt im Bistum Naumburg- Zeitz ansah. Obwohl dort gerade der altgläubige Julius von Pflugk gewählt worden war, setzte der Kurfürst die Berufung A.s durch. Die von Luther am 20.1.1542 vorgenommene Weihe A.s war die erste evangelische Bischofsordination überhaupt. Diese kirchengeschichtliche Zäsur darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass A. in seinem Bistum nie wirklich Fuß fasste und in permanenter Opposition zu dem mit Pflugk sympathisierenden Stiftsadel stand. Außerdem sah sich A. mit einer ungenügenden materiellen Versorgung und der starken Begrenzung seiner Kompetenzen konfrontiert, die ihn in weltlichen Angelegenheiten von einem kurfürstlich gelenkten Stiftshauptmann abhängig machten und ihn in geistlichen Dingen mit Verwaltungsaufgaben überhäuften. Tatsächlich ist für die Naumburger Zeit keine einzige Schrift A.s nachweisbar. Der mit seinen Verhältnissen zutiefst unzufriedene A. bat den Kurfürsten bereits am 16.3.1543 um Dienstentlassung, die jedoch abgelehnt wurde, da Johann Friedrich das kirchenpolitisch und strategisch wichtige Bischofsamt mit einem Vertrauensmann besetzt wissen wollte. – Es waren letztlich die Ereignisse des Schmalkaldischen Kriegs, die A. gewaltsam aus seinem Bistum vertrieben. Vor den Truppen des albertinischen Herzogs Moritz, der Pflugk wieder als Bischof einsetzte, floh A. 1546 nach Weimar. Von dort aus führte er einen scharfen publizistischen Kampf gegen Moritz und prägte die von späteren Geschichtsschreibern übernommene Bezeichnung des Herzogs und späteren Kurfürsten als „Judas von Meißen“. Bis 1553 entstanden vier Streitschriften, u.a. „Ein trost, warnung und vermanung wider den Gottlosen Hertzog Moritz“ (1546). – Nach dem Tod Luthers und mit dem Beginn des Interims avancierte A. zum wichtigsten theologischen Berater Johann Friedrichs, den er in der Gefangenschaft als Seelsorger zu stärken versuchte. Als einer der heftigsten Gegner des Augsburger Interims trat er wiederum v.a. schriftstellerisch in Erscheinung. Unmittelbar nach der Stellungnahme Melanchthons und der Wittenberger Theologen am 16.6.1548 zum Interim verfasste A. seine „Gegenbedenken“, die seiner bereits im Regensburger Religionsgespräch vertretenen Position folgten und von einem unverantwortlichen Nachgeben bei seinen Gegnern um Melanchthon sprachen. Da auch die Weimarer Theologen um Justus Menius und Kaspar Aquila A.s Sichtweise teilten, lehnten daraufhin der gefangene Johann Friedrich und seine Söhne das Augsburger Interim ab. – A. brach nun vollends mit Melanchthon und den Wittenberger Theologen und unterstützte die Bemühungen, eine Universität in Jena als einen Gegenpol zu Wittenberg und als Bewahrerin des reinen Luthertums zu etablieren. Allerdings wurde A.s Kampf gegen das Augsburger und später auch das Leipziger Interim von einem unsteten Leben umrahmt, das ihn Ende 1548 erneut nach Magdeburg und von 1552 bis zu seinem Tod nach Eisenach führte. Ob A. in Weimar als politische Belastung empfunden oder zum eigenen Schutz nach Magdeburg geschickt wurde, ist kaum zu entscheiden. Jedenfalls fand er in Magdeburg deutlich günstigere Bedingungen, um die Auseinandersetzung mit dem Interim fortzusetzen. Zusammen mit Flacius und weiteren Gesinnungsgenossen ließ er aus der Magdeburger „Herrgotts Kanzlei“ unzählige Einzel- und Kollektivschriften gegen das Interim ausgehen. Kennzeichnend für seine Werke wurde eine apokalyptische Deutung des Interims, das einen Angriff auf die Seelen und Gewissen der Menschen darstelle und dem man nur im kämpferischen Festhalten am Erbe Luthers mit der möglichen Konsequenz des Martyriums begegnen könne. Bereits in seiner Schrift „Antwort, Glaub und Bekennnis auff das schöne vnd liebliche Interim“ (1548) bezeichnete sich A. selbst als „verjagten Bischof“ und stilisierte Vertreibung und Exil zum Wahrheitsindikator für die eigenen theologischen Positionen. Allein zwischen 1550 und 1553 deutete er in zehn Publikationen sein eigenes Schicksal in dieser Weise und propagierte das Leiden als Kriterium der wahren Kirche. – Nach der Reichsexekution gegen Magdeburg zog A. im Mai 1552 in das Haus von Menius in Eisenach und trieb von dort aus in den letzten Lebensjahren die Konfessionalisierung im ernestinischen Territorium weiter voran. Aufgrund seiner Fürsprache wurde Flacius an die Universität Jena berufen. Außerdem organisierte er von 1555 bis 1558 die Jenaer Ausgabe der Werke Luthers. Seine erbitterten Streitschriften nicht nur gegen das Papsttum und das Interim, sondern auch gegen Andreas Osiander, Georg Major, Menius, Johann Pfeffinger und andere führende Theologen heizten die großen protestantischen Debatten der Zeit, wie den adiaphoristischen und den synergistischen Streit, stark auf und führten zur zunehmenden Isolierung A.s. – Angesichts der neuerlichen politischen Annäherung zwischen Ernestinern und Albertinern fürchtete A. falsche theologische Zugeständnisse und verfasste 1554 die Neujahrsbotschaft „Ein gut new Jar den grossen Herrn in dieser Welt geschanckt“, in der er die ernestinische Dynastie eindringlich zum Festhalten an der Ablehnung des Interims ermahnte. Diese Absicht verfolgte auch die Schrift auf den Tod Johann Friedrichs von Sachsen, dessen Sterbebegleiter A. 1554 gewesen war. Am 10.1.1558 verfasste A. sein eigenes theologisches Testament, das jedoch erst 1591 von Christoph Irenäus veröffentlicht wurde. Auch die Polemiken des unverheiratet gebliebenen A. entfalteten Wirkung über seinen Tod hinaus und bereiteten gedanklich das orthodoxe Konkordienluthertum der 1570er-Jahre vor. – Insgesamt sind von A. über 110 Druckschriften bekannt. Seine Grabplatte ist im Altarraum der Eisenacher Georgenkirche erhalten.

Quellen Landesarchiv Thüringen, Hauptstaatsarchiv Weimar, Nachlass Nikolaus von A.; Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek Wittenberg, MS 896 (Nachlass Nikolaus von A.); Melchior Hoffmann, Das Nicolaus A., der Magdeburger Pastor ein lugenhafter, falscher nasengeist sey, offentlich bewiesen, Kiel 1528; Gustav L. Schmidt, Drei Briefe A.s über das Interim, in: Zeitschrift für historische Theologie 38/1868, S. 461-471.

Werke (Hg.), Lazarus Spengler, Die haubt artickel durch welche gemeyne Christenheyt bysshere verfuret worden ist, Wittenberg 1522; Grund vnd Vrsach ausz der Cronicke warumb Johannes Husz vnd Jeronimus von Prag verbrant seyn, Magdeburg 1525; Das Johan Hussen Lied vom Sacrament recht Christlich vnd aus dem Evangelio genomen sey an alle fromme Christen zu Braunswig, 1533; Ein kurtzer auszog aus der Cronica Naucleri wie vntreulich und verreterlich die Bebste zu Rom mit den Römischen Keysern gehandelt haben, Magdeburg 1534; Eyn gesprech zwischen eym Lutherischen vnd Papisten, Magdeburg 1535; Ein trost, warnung vnd vermanung wider den Gottlosen Hertzog Moritz, 1546; Antwort, Glaub vnd Bekenntnis auff das schöne und liebliche Interim, Magdeburg 1548; Das nie nöter gewest ist wider den Römischen Antichrist zu schreiben, Magdeburg 1551; Vom Babst vnd seiner Kirchen das sie des Teufels … sey, Magdeburg 1551; Ein gut new Jar den grossen Herrn in dieser Welt geschanckt, Jena 1554; Wie sichs mit … Johans Friderich … abschied zugetragen hat, Jena 1554; Offentliche Bekentnis der reinen lere des Euangelij Und Confutation der jtzigen Schwermer, Jena 1558; Eine Predigt aus dem Comment des heiligen trewen Dieners Christi Lutheri uber das fünfft Capitel Hosee gezogen von rechtschaffener und falscher Busse, Jena 1562; Testament vnd Letzter Wille deß Ehrwirdigen Edlen vnnd hochgelerten Herren: Niclas von Ambsdorff …, hrsg. von Christoph Irenäus, 1591. – Gutachten des Nikolaus von A., einen Streit über die Seligkeit der ungetauft gestorbenen Kinder betreffend, hrsg. von Heinrich Nebelsiek in: Zeitschrift des Vereins für Kirchengeschichte der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt 27/1931, S. 59-63; Ausgewählte Schriften, hrsg. von Otto Lerche, Gütersloh 1938; Nicolaus von A. Ausgewählte Schriften der Jahre 1550 bis 1562 aus der ehemaligen Eisenacher Ministerialbibliothek, hrsg. von Hagen Jäger, Leipzig 2017.

Literatur Theodor Pressel, Nicolaus von A. Nach gleichzeitigen Quellen, Elberfeld 1862; Ernst Julius Meier, Nikolaus von A.s Leben, in: Moritz Meurer (Hg.), Das Leben der Altväter der lutherischen Kirche, Leipzig/Dresden 1863, S. 106-267; Otto Henning Nebe, Reine Lehre. Zur Theologie des Niklas von A., Göttingen 1935; Otto Lerche, A. und Melanchthon. Eine kirchengeschichtliche Studie, Berlin-Dahlem 1937; Hans Stille, Nikolaus von A. Sein Leben bis zu seiner Einweisung als Bischof von Naumburg (1483-1542), Zeulenroda 1937; Peter Brunner, Nikolaus von A. als Bischof von Naumburg. Eine Untersuchung zur Gestalt des evangelischen Bischofsamtes in der Reformationszeit, Gütersloh 1961; Robert Kolb, Nikolaus von A. (1483-1565). Popular Polemics in the Preservation of Luther‘s Legacy, Nieuwkoop 1978; Eberhard Völker, Nicolaus von A. (1483-1565) - Ein Leben für die „reine Lehre“, in: Otmar Hesse (Hg.), Beiträge zur Goslarer Kirchengeschichte. Die Vorträge der Amsdorfabende, Bielefeld 2001, S. 57-82; Thomas Kaufmann, Das Ende der Reformation. Magdeburgs „Herrgotts Kanzlei“ (1548-1551/2), Tübingen 2003; Irene Dingel (Hg.), Nikolaus von A. (1483-1565). Zwischen Reformation und Politik, Leipzig 2008. – ADB 1, S. 412-415; BBKL 1, Sp. 152-154; DBA I, II, III; LThK 1, S. 542; NDB 1, S. 261; TRE 2, S. 484-497; Albert Hauck (Hg.), Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, Bd. 1, Leipzig 1896, S. 464-467; Hartmut Voit, Nikolaus von A., in: Peter G. Bietenholz/Thomas B. Deutscher (Hg.), Contemporaries of Erasmus. A Biographical Register of the Renaissance and Reformation, Bd. 1, Toronto/Buffalo/London 1985, S. 51f.; Matthias Tullner (Hg.), Persönlichkeiten der Geschichte Sachsen-Anhalts, Halle/Saale 1998, S. 46-49; Hans Dieter Betz u.a. (Hg.), Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. 1, 41998, Sp. 421; Hans-Gert Roloff (Hg.), Die deutsche Literatur. Biographisches und bibliographisches Lexikon, Reihe II: Die deutsche Literatur zwischen 1450 und 1620, Abt. A, Bd. 2, Lieferung 6-10, Bern u.a. 2001, S. 583-657 (WV).

Porträt L. Nicolavs Amsdorfivs (Bildnis Nikolaus von A.), 1501/1600, Kupferstich nach einem undatierten Gemälde, in: Porträt-Sammlung Pescheck, Abt. C: Bildnisse v. Gelehrten u. hervorragenden Persönlichkeiten aus aller Welt, Handschrift, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Inventar-Nr. Mscr.Dresd.App.2078,C.28, Abteilung Deutsche Fotothek, Foto: DDZ (Bildquelle).

Michael Wetzel
6.4.2021


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Nikolaus von Amsdorf,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/166 [Zugriff 21.11.2024].

Nikolaus von Amsdorf



Quellen Landesarchiv Thüringen, Hauptstaatsarchiv Weimar, Nachlass Nikolaus von A.; Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek Wittenberg, MS 896 (Nachlass Nikolaus von A.); Melchior Hoffmann, Das Nicolaus A., der Magdeburger Pastor ein lugenhafter, falscher nasengeist sey, offentlich bewiesen, Kiel 1528; Gustav L. Schmidt, Drei Briefe A.s über das Interim, in: Zeitschrift für historische Theologie 38/1868, S. 461-471.

Werke (Hg.), Lazarus Spengler, Die haubt artickel durch welche gemeyne Christenheyt bysshere verfuret worden ist, Wittenberg 1522; Grund vnd Vrsach ausz der Cronicke warumb Johannes Husz vnd Jeronimus von Prag verbrant seyn, Magdeburg 1525; Das Johan Hussen Lied vom Sacrament recht Christlich vnd aus dem Evangelio genomen sey an alle fromme Christen zu Braunswig, 1533; Ein kurtzer auszog aus der Cronica Naucleri wie vntreulich und verreterlich die Bebste zu Rom mit den Römischen Keysern gehandelt haben, Magdeburg 1534; Eyn gesprech zwischen eym Lutherischen vnd Papisten, Magdeburg 1535; Ein trost, warnung vnd vermanung wider den Gottlosen Hertzog Moritz, 1546; Antwort, Glaub vnd Bekenntnis auff das schöne und liebliche Interim, Magdeburg 1548; Das nie nöter gewest ist wider den Römischen Antichrist zu schreiben, Magdeburg 1551; Vom Babst vnd seiner Kirchen das sie des Teufels … sey, Magdeburg 1551; Ein gut new Jar den grossen Herrn in dieser Welt geschanckt, Jena 1554; Wie sichs mit … Johans Friderich … abschied zugetragen hat, Jena 1554; Offentliche Bekentnis der reinen lere des Euangelij Und Confutation der jtzigen Schwermer, Jena 1558; Eine Predigt aus dem Comment des heiligen trewen Dieners Christi Lutheri uber das fünfft Capitel Hosee gezogen von rechtschaffener und falscher Busse, Jena 1562; Testament vnd Letzter Wille deß Ehrwirdigen Edlen vnnd hochgelerten Herren: Niclas von Ambsdorff …, hrsg. von Christoph Irenäus, 1591. – Gutachten des Nikolaus von A., einen Streit über die Seligkeit der ungetauft gestorbenen Kinder betreffend, hrsg. von Heinrich Nebelsiek in: Zeitschrift des Vereins für Kirchengeschichte der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt 27/1931, S. 59-63; Ausgewählte Schriften, hrsg. von Otto Lerche, Gütersloh 1938; Nicolaus von A. Ausgewählte Schriften der Jahre 1550 bis 1562 aus der ehemaligen Eisenacher Ministerialbibliothek, hrsg. von Hagen Jäger, Leipzig 2017.

Literatur Theodor Pressel, Nicolaus von A. Nach gleichzeitigen Quellen, Elberfeld 1862; Ernst Julius Meier, Nikolaus von A.s Leben, in: Moritz Meurer (Hg.), Das Leben der Altväter der lutherischen Kirche, Leipzig/Dresden 1863, S. 106-267; Otto Henning Nebe, Reine Lehre. Zur Theologie des Niklas von A., Göttingen 1935; Otto Lerche, A. und Melanchthon. Eine kirchengeschichtliche Studie, Berlin-Dahlem 1937; Hans Stille, Nikolaus von A. Sein Leben bis zu seiner Einweisung als Bischof von Naumburg (1483-1542), Zeulenroda 1937; Peter Brunner, Nikolaus von A. als Bischof von Naumburg. Eine Untersuchung zur Gestalt des evangelischen Bischofsamtes in der Reformationszeit, Gütersloh 1961; Robert Kolb, Nikolaus von A. (1483-1565). Popular Polemics in the Preservation of Luther‘s Legacy, Nieuwkoop 1978; Eberhard Völker, Nicolaus von A. (1483-1565) - Ein Leben für die „reine Lehre“, in: Otmar Hesse (Hg.), Beiträge zur Goslarer Kirchengeschichte. Die Vorträge der Amsdorfabende, Bielefeld 2001, S. 57-82; Thomas Kaufmann, Das Ende der Reformation. Magdeburgs „Herrgotts Kanzlei“ (1548-1551/2), Tübingen 2003; Irene Dingel (Hg.), Nikolaus von A. (1483-1565). Zwischen Reformation und Politik, Leipzig 2008. – ADB 1, S. 412-415; BBKL 1, Sp. 152-154; DBA I, II, III; LThK 1, S. 542; NDB 1, S. 261; TRE 2, S. 484-497; Albert Hauck (Hg.), Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, Bd. 1, Leipzig 1896, S. 464-467; Hartmut Voit, Nikolaus von A., in: Peter G. Bietenholz/Thomas B. Deutscher (Hg.), Contemporaries of Erasmus. A Biographical Register of the Renaissance and Reformation, Bd. 1, Toronto/Buffalo/London 1985, S. 51f.; Matthias Tullner (Hg.), Persönlichkeiten der Geschichte Sachsen-Anhalts, Halle/Saale 1998, S. 46-49; Hans Dieter Betz u.a. (Hg.), Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. 1, 41998, Sp. 421; Hans-Gert Roloff (Hg.), Die deutsche Literatur. Biographisches und bibliographisches Lexikon, Reihe II: Die deutsche Literatur zwischen 1450 und 1620, Abt. A, Bd. 2, Lieferung 6-10, Bern u.a. 2001, S. 583-657 (WV).

Porträt L. Nicolavs Amsdorfivs (Bildnis Nikolaus von A.), 1501/1600, Kupferstich nach einem undatierten Gemälde, in: Porträt-Sammlung Pescheck, Abt. C: Bildnisse v. Gelehrten u. hervorragenden Persönlichkeiten aus aller Welt, Handschrift, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Inventar-Nr. Mscr.Dresd.App.2078,C.28, Abteilung Deutsche Fotothek, Foto: DDZ (Bildquelle).

Michael Wetzel
6.4.2021


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Nikolaus von Amsdorf,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/166 [Zugriff 21.11.2024].