Constantin Carl Falkenstein

Ob das auf F.s Grabstein genannte Solothurn (Schweiz) wirklich sein Geburtsort war, ist strittig. Laut Unterlagen der Königlichen öffentlichen Bibliothek Dresden (KÖB) wurde er im Forsthaus Wohlfarthsmatt bei Remetschwiel (in der vorderösterreichischen Grafschaft Hartenstein gelegen) geboren, und auch die Naturforschende Gesellschaft Solothurn schrieb 1923, dass F. erst aufgrund der Berufung seines Vaters zum Solothurner Oberförster (1807) mit diesem in die Schweiz übersiedelte. Damit ist als Geburtsort vermutlich der heute badischen Gemeinde Remetschwiel - die in der Literatur zum Teil mit dem Schweizer Remetschwil verwechselt wird - der Vorzug zu geben. – F. besuchte in Solothurn das Jesuitenkollegium und studierte anschließend in Genf (Schweiz) und Wien. Danach arbeitete er mehrere Jahre an verschiedenen Orten als Hauslehrer, u.a. bei der Familie des polnischen Grafen Franz von Lubienski und zuletzt beim sächsischen Kabinettsmitglied Detlev Graf von Einsiedel. Im September 1825 erhielt F. eine Anstellung als Vierter Sekretär an der KÖB. Nach dem Tod von Friedrich Adolf Ebert 1834 übertrug man ihm als Oberbibliothekar die Leitung der Bibliothek. Unter seinem Direktorat wurden die 1.085 Druckschriften aus der Sammlung Karl August Böttigers (1836), die Büchersammlung des verstorbenen Oberbibliothekars Georg Wilhelm Sigismund Beigel, wesentliche Teile der Dresdner Ratsbibliothek (1838) sowie Musikalien und musikwissenschaftliche Schriften als Legat des Obersthofmeisters Karl Borromäus Alexander Stephan Freiherr von Miltitz (1845) erworben. 1852 gab F. krankheitsbedingt die Leitung der Bibliothek ab und verstarb einige Jahre später in einer Heilanstalt. – F. war Mitglied der Freimaurer und veröffentlichte mehrere Bücher über Mythologie und den polnischen Freiheitskämpfer Thaddäus Kosciuszko. 1839 wurde er an der Universität Leipzig zum Dr. phil. promoviert.

Werke Mythologia seu fabulosa deorum gentilium historia, Solodori 1818; Thaddäus Kociuszko nach seinem öffentlichen und häuslichen Leben, Leipzig 1827, 21834; Geschichte des Tempelherren-Ordens, Dresden 1833; Friedrich Adolf Ebert, Leipzig 1838; Beschreibung der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden, Dresden 1839; Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung, Leipzig 1840, 21856; (Hg.), C. A. Tiedge‘s Leben und poetischer Nachlaß, 4 Bde., Leipzig 1841.

Literatur F., in: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Solothurn 1923, S. 441; H. Neubert, Zur Geschichte der Sächsischen Landesbibliothek, Leipzig 1936, S. 9-14. – ADB 6, S. 556; DBA I; K. Bader, Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt- und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten, Leipzig 1925, S. 58; T. Bürger/K. Hermann (Hg.), Das ABC der SLUB, Dresden 2006, S. 78f.

Porträt Constantin Carl F., F. F. Keil, 1841, Öl auf Leinwand, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Katrin Nitzschke
23.2.2012


Empfohlene Zitierweise:
Katrin Nitzschke, Artikel: Constantin Carl Falkenstein,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1383 [Zugriff 20.12.2024].

Constantin Carl Falkenstein



Werke Mythologia seu fabulosa deorum gentilium historia, Solodori 1818; Thaddäus Kociuszko nach seinem öffentlichen und häuslichen Leben, Leipzig 1827, 21834; Geschichte des Tempelherren-Ordens, Dresden 1833; Friedrich Adolf Ebert, Leipzig 1838; Beschreibung der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden, Dresden 1839; Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung, Leipzig 1840, 21856; (Hg.), C. A. Tiedge‘s Leben und poetischer Nachlaß, 4 Bde., Leipzig 1841.

Literatur F., in: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Solothurn 1923, S. 441; H. Neubert, Zur Geschichte der Sächsischen Landesbibliothek, Leipzig 1936, S. 9-14. – ADB 6, S. 556; DBA I; K. Bader, Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt- und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten, Leipzig 1925, S. 58; T. Bürger/K. Hermann (Hg.), Das ABC der SLUB, Dresden 2006, S. 78f.

Porträt Constantin Carl F., F. F. Keil, 1841, Öl auf Leinwand, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Katrin Nitzschke
23.2.2012


Empfohlene Zitierweise:
Katrin Nitzschke, Artikel: Constantin Carl Falkenstein,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1383 [Zugriff 20.12.2024].