Hans Beschorner nannte W. in einem Beitrag von 1936 „Johannes Nienborg Wübich“, doch findet sich diese Namensvariante nur bei ihm. Da W. sich selber 1606 als „Johannes Vvittichius, von Sangerhausen“ nannte, ist es wahrscheinlich, dass er von Johann Wittich (1537-1596), dem Leibarzt der Grafen von Schwarzburg und medizinischen Schriftsteller, der eine Zeit lang in Sangerhausen gearbeitet hatte, abstammte oder zumindest mit ihm verwandt war. Auch eine Verwandtschaft mit dem am 16.7.1598 in Dresden verstorbenen kurfürstlich-sächsischen Kammerschreiber Martin Wittich wäre denkbar. – W. wird 1599 als in der kurfürstlichen Bibliothek in Dresden mit 100 Gulden Jahresgehalt „aufgewartet“ erwähnt. Aufgrund der relativ hohen Entlohnung vermutete Friedrich Adolf Ebert, dass W. nicht nur bloßer Anwärter oder Hilfsarbeiter, sondern ordentlicher Bibliothekar gewesen war. Weitere Informationen zu seiner Arbeit in der Bibliothek sind nicht überliefert. – Obwohl das Oberkonsistorium von 1588 bis einschließlich 25.12.1606 geschlossen war, erhielt W. nachweislich 1602 eine Bestallung zum Oberkonsistorialschreiber. In dieser Funktion schrieb er mehrere Jubelgedichte für die sächsischen Landesherren, z.B. anlässlich der Taufen von deren Kindern. Diese unterschrieb er noch 1606 nur mit seinem Namen und ohne Angabe einer Amtsbezeichnung, was mit der Schließung des Oberkonsistoriums zusammengehangen haben dürfte. So bezeichnete W. sich 1609 schließlich als „Churf. S. Cantzley verwanter im OberConsistorio zu Dreßden“. Ab 1610 verlieren sich alle Spuren von W.s Schaffen.