T. war im 17. Jahrhundert der erste Bibliothekar, der eine umfassende Reorganisation der kurfürstlichen Bibliothek initiierte. Er hatte trotz einer kurzen und unterbrochenen Amtszeit die Mängel der kurfürstlichen Bibliothek erkannt. Seine Maßnahmen dagegen, wie z.B. die Erstellung eines neuen Katalogs, blieben zwar unvollendet, weisen aber schon auf die grundlegenden Arbeiten an der kurfürstlichen Bibliothek im 18. Jahrhundert hin. – T. hatte in Straßburg (frz. Strasbourg) Rechtswissenschaften studiert und wurde dort 1680 promoviert. Anschließend begleitete er Adlige auf ihren Reisen nach Italien, Frankreich und in die Niederlande. – Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen ernannte T. am 20.11.1682 zum Bibliothekar. Schnell erkannte T. die Desiderate in der bisherigen Bibliotheksführung, führte die erste Revision seit 1595 durch und mahnte die Notwendigkeit eines neuen Katalogs an, der jedoch nur begonnen und nicht abgeschlossen wurde. Friedrich Adolf Ebert schrieb in diesem Zusammenhang über ihn, er sei „fleißig im Ordnen, große Defekte entdeckend und Lücken ergänzend“ gewesen. So setzte sich T. für eine neue Unterbringung der Bibliothek ein, da sie, wie Ausleihquittungen belegen, schon Mitte des 17. Jahrhunderts von Dresdner Bürgern benutzt wurde. Doch auch diese Bemühungen blieben erfolglos. – 1683 wurde T. beauftragt, den Hosenbandorden, den Kurfürst Johann Georg II. getragen hatte, zurück nach Paris in den Besitz des dortigen sächsischen Gesandten Georg Ludwig Graf von Zinzendorf zu bringen und diesen im Anschluss nach England zu begleiten. Als Anerkennung dafür wurde T. nach seiner Rückkehr der Titel eines kurfürstlichen Rats verliehen. Nachdem er 1690 zum Hof- und Justizrat ernannt worden war, gab er im selben Jahr seine Tätigkeit als Bibliothekar auf. – T. und sein Bruder Georg Siegfried pachteten 1701 das Bergwerk und den Hüttenhof Glücksbrunn in Thüringen, ehe sie den Hüttenhof ein Jahr später käuflich erwarben. Dort errichteten sie ein barockes Herrenhaus und ließen einen Garten anlegen. Durch das in ihrem Bergwerk gefundene Kobalt wurde die Familie Trier vermögend, T. muss aber schon vor der Pachtung über ansehnliche Geldsummen verfügt haben. Dies ist umso bemerkenswerter, da die finanziellen Mittel seines Vaters sehr beschränkt gewesen waren und dieser mit seiner Frau 17 Kinder hatte, von denen zwar sechs noch jung starben, aber alle überlebenden Söhne studierten. Die Familie Trier stellte über mehrere Generationen Pfarrer, Räte, Professoren, Archivare und hohe Beamte.