Heinrich von Wolfersdorff

H.s Familie führt ihren Namen nach dem Dorf Wolfersdorf nordöstlich von Berga. Erstmals erscheint 1283 mit Gottfried von Wolfersdorf ein Vertreter dieser Familie urkundlich als Ministeriale der Heinrichinger. Die von Wolfersdorf sind bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts nur in wenigen Urkunden der Heinrichinger nachweisbar, weshalb sich kaum etwas Gesichertes über die frühe Geschichte dieser Familie in Erfahrung bringen lässt. Als Förderer eines der vogtländischen Ordenshäuser sind sie nicht zu erkennen. – Nach Peter von Dusburg hielt sich H. seit 1305 als Ordensbruder in Preußen auf. Während der Fastenzeit dieses Jahres war er im Heer des Komturs von Königsberg (russ. Kaliningrad) an der Eroberung der Burg Oukaym beteiligt. Als Kompan des Bischofsvogts von Samland tritt er am 8.5.1310 erstmals urkundlich in Erscheinung. Zum 2.11.1318 bezeugt H. für Propst Johannes und das samländische Domkapitel. Zwischen dem 15.6.1326 und dem 2.1.1327 ist er als samländischer Bischofsvogt nachweisbar. Am 19.5.1327 taucht ein Heinrich ohne weiteren Zunamen in der Zeugenliste einer Urkunde als Vogt des Bischofs Johannes von Samland auf. Anscheinend handelte es sich bei diesem um H., der am 26.12.1327 nochmals als Vogt der samländischen Kirche urkundlich greifbar wird. Letztmalig ist er am 9.8.1332 als Komtur zu Balga (russ. Bal‘ga, poln. Bałga) zu erkennen.

Quellen Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und z. h. Kreuz bei Saalburg, Bd. 1: 1122-1356, hrsg. von B. Schmidt, Jena 1885; Urkundenbuch des Bistums Samland, hrsg. von C. P. Woelky/H. Mendthal, Leipzig 1891; Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen, Bd. 1, hrsg. von K. Lampe, Jena 1936; Preußisches Urkundenbuch, Bd. 2: 1309-1335, hrsg. von M. Hein/E. Maschke, ND Aalen 1962; P. v. Dusburg, Chronik des Preußenlandes, übers. und erl. von K. Scholz/D. Wojtecki, Darmstadt 1984.

Christian Sobeck
19.4.2016


Empfohlene Zitierweise:
Christian Sobeck, Artikel: Heinrich von Wolfersdorff,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25142 [Zugriff 4.11.2024].

Heinrich von Wolfersdorff



Quellen Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und z. h. Kreuz bei Saalburg, Bd. 1: 1122-1356, hrsg. von B. Schmidt, Jena 1885; Urkundenbuch des Bistums Samland, hrsg. von C. P. Woelky/H. Mendthal, Leipzig 1891; Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen, Bd. 1, hrsg. von K. Lampe, Jena 1936; Preußisches Urkundenbuch, Bd. 2: 1309-1335, hrsg. von M. Hein/E. Maschke, ND Aalen 1962; P. v. Dusburg, Chronik des Preußenlandes, übers. und erl. von K. Scholz/D. Wojtecki, Darmstadt 1984.

Christian Sobeck
19.4.2016


Empfohlene Zitierweise:
Christian Sobeck, Artikel: Heinrich von Wolfersdorff,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25142 [Zugriff 4.11.2024].