Walter von Treskow

T. wurde als Pionier des Pferderennsports in Sachsen bekannt. Nach kurzer Militärlaufbahn, die er als Premierleutnant der Oelser Husaren abschloss, ließ sich T. Anfang der 1880er-Jahre in Dresden nieder. Seine Einkünfte bezog er zunächst von den Familiengütern Chodowo und Strzelce im Gouvernement Warschau, bis ihm 1884 die Eheschließung mit Alwine Glier, der Erbin der millionenschweren Musikinstrumentenfabrik F. A. Glier in Markneukirchen, das Leben eines Privatiers gestattete. T. konzentrierte sich fortan ganz auf den Pferdesport und seinen Rennstall „Baron Stockwell’s“. Mit Reiterfreunden veranstaltete er erste private Rennen auf Dresdner Exerzierplätzen. 1890 entdeckte T. das Gelände bei Seidnitz, wo nach seinen Vorstellungen die neue Dresdner Galopprennbahn gebaut wurde. Das erste Rennen wurde 1891 veranstaltet. Die Anlage folgte dem Muster der Berliner Rennbahnen Hoppegarten (1867) und Karlshorst (1884), die auf dem Gelände seiner im „Union-Klub“ aktiven Vettern Heinrich und Sigismund von Treskow entstanden waren. Gemeinsam mit befreundeten Industriellen und Militärs gründete T. am 17.12.1890 den Verein „Dresdner Reiterheim“, der 1893 in „Dresdener Rennverein 1890 e.V.“ umbenannt wurde. Bis 1896 war T. erster Präsident dieses Vereins. Nach seiner Scheidung 1897 verließ er Dresden, erwarb das Château de Livron bei Annemasse am Genfer See und lebte dort zurückgezogen mit seiner zweiten Ehefrau, der aus Dresden stammenden Fabrikantentochter Catharina Härtel. Anläßlich seines 80. Todestags 2003 wurde der 1891 errichtete Vereinspavillon auf der Dresdner Galopprennbahn in „Walter-von-Treskow-Pavillon“ umbenannt.

Quellen Familienarchiv von Treskow, Berlin; Archiv des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts St. Nikolai, Markneukirchen.

Literatur K.-D. Graage/C. F. Mossdorf, 100 Jahre Galopprennbahn Dresden-Seidnitz 1891-1991, Dresden 1991; B. Zoebisch, Vogtländischer Geigenbau. Biographien und Erklärungen bis 1850, hrsg. vom Verein der Freunde und Förderer des Musikinstrumenten-Museums e.V. Markneukirchen, Horb am Neckar 2000.

Rüdiger von Treskow
19.9.2005


Empfohlene Zitierweise:
Rüdiger von Treskow, Artikel: Walter von Treskow,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10670 [Zugriff 22.12.2024].

Walter von Treskow



Quellen Familienarchiv von Treskow, Berlin; Archiv des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts St. Nikolai, Markneukirchen.

Literatur K.-D. Graage/C. F. Mossdorf, 100 Jahre Galopprennbahn Dresden-Seidnitz 1891-1991, Dresden 1991; B. Zoebisch, Vogtländischer Geigenbau. Biographien und Erklärungen bis 1850, hrsg. vom Verein der Freunde und Förderer des Musikinstrumenten-Museums e.V. Markneukirchen, Horb am Neckar 2000.

Rüdiger von Treskow
19.9.2005


Empfohlene Zitierweise:
Rüdiger von Treskow, Artikel: Walter von Treskow,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10670 [Zugriff 22.12.2024].