Heinrich von Crimmitschau

H. wurde 1212 erstmals genannt im Gefolge Kaiser Otto IV. beim Abschluss eines Vertrages mit Markgraf Dietrich von Meißen über gegenseitigen Beistand in Frankfurt/Main; 1217 und 1221 zusammen mit dem Naumburger Bischof Engelhard erscheint er als „iudex generalis in terra Plisnensi“. 1214, 1216 und 1217 lässt sich H. in Schenkungsurkunden König Friedrichs II. für den Deutschen Orden, Kloster Bosau und das Altenburger Marienstift nachweisen. 1222 erfahren wir vom Naumburger Bischof Engelhard, der sich als „conpater et amicus“ H.s. zu erkennen gab, dass jener mit Zustimmung seiner Söhne das Oratorium St. Martin bei Crimmitschau gegründet hätte, und zwar als Wiedergutmachung für eine gelobte, aber nicht ausgeführte Wallfahrt nach Rom im Gefolge König Friedrichs II. In den folgenden Jahren hat H. neben der Förderung seiner kirchlichen Gründung auch die Stadt Crimmitschau zu einem Ort mit bedeutender Marktfunktion ausgebaut, sodass ein nahezu idealtypischer kleiner adliger Herrschaftskomplex entstand. Die Crimmitschauer verfügten zudem in zahlreichen Dörfern um die gleichnamige Stadt über verschiedene Herrschaftsrechte. 1226 lässt sich H. in Italien (Parma) nachweisen.

Quellen Regesta diplomatica necnon epistolaria Historiae Thuringiae, Bde. 2-4, bearb. und hrsg. von O. Dobenecker, Jena 1900, 1925, 1939; Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen, hrsg. von K. H. Lampe, Bd. 1, Jena 1936; Altenburger Urkundenbuch 976-1350, bearb. von H. Patze, Jena 1955; Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Bd. 1, 948-1300, bearb. von H. Schieckel, Berlin 1960; Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, Teil 2, 1207-1304, hrsg. von H. K. Schulze, Köln/Weimar/Wien 2000.

Literatur H. C. von der Gabelentz, Die ausgestorbenen Familien des Osterlandes, in: Mitteilungen der Geschichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes 6/1863-66, S. 274-468 und 7/1874, S. 140-151, 271-306; R. Albrecht, Geschichte der ehemaligen Herrschaft Crimmitschau, Crimmitschau 1895; K. Bosl, Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Teil 2, in: Schriften der MGH, 10,2, Stuttgart 1951; P. Neumeister, Die Herren von Crimmitschau im 13. Jahrhundert, in: R. Aurig/R. Butz/I. Gräßler/A. Thieme (Hg.), Im Dienste der historischen Landeskunde, Beucha 2002, S. 261-274.

Peter Neumeister
18.11.2004


Empfohlene Zitierweise:
Peter Neumeister, Artikel: Heinrich von Crimmitschau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22323 [Zugriff 22.11.2024].

Heinrich von Crimmitschau



Quellen Regesta diplomatica necnon epistolaria Historiae Thuringiae, Bde. 2-4, bearb. und hrsg. von O. Dobenecker, Jena 1900, 1925, 1939; Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen, hrsg. von K. H. Lampe, Bd. 1, Jena 1936; Altenburger Urkundenbuch 976-1350, bearb. von H. Patze, Jena 1955; Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Bd. 1, 948-1300, bearb. von H. Schieckel, Berlin 1960; Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, Teil 2, 1207-1304, hrsg. von H. K. Schulze, Köln/Weimar/Wien 2000.

Literatur H. C. von der Gabelentz, Die ausgestorbenen Familien des Osterlandes, in: Mitteilungen der Geschichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes 6/1863-66, S. 274-468 und 7/1874, S. 140-151, 271-306; R. Albrecht, Geschichte der ehemaligen Herrschaft Crimmitschau, Crimmitschau 1895; K. Bosl, Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Teil 2, in: Schriften der MGH, 10,2, Stuttgart 1951; P. Neumeister, Die Herren von Crimmitschau im 13. Jahrhundert, in: R. Aurig/R. Butz/I. Gräßler/A. Thieme (Hg.), Im Dienste der historischen Landeskunde, Beucha 2002, S. 261-274.

Peter Neumeister
18.11.2004


Empfohlene Zitierweise:
Peter Neumeister, Artikel: Heinrich von Crimmitschau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22323 [Zugriff 22.11.2024].