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Carl Heinrich II. von Schönburg

Zusammen mit seinem Bruder Albert Heinrich besuchte C. 1747 bis 1749 das Collegium Carolinum in Braunschweig und anschließend die Universität Wittenberg. 1751 wechselte er nach Leipzig, wo er bis Ende 1752 Vorlesungen hörte. Am 1.2.1753 trat C. die Regierung über die Herrschaft Wechselburg an. Als 1763 innerhalb weniger Monate die Linie Schönburg-Penig erlosch und auch sein Bruder kinderlos starb, übernahm C. zusätzlich die Herrschaften Forderglauchau (Peniger und Wechselburger Teil) und Penig. Indem C. die beiden Teile Forderglauchaus nach 80-jähriger Trennung wieder zusammenführte, konnte die weitere Zersplitterung der Schönburgischen Herrschaften nicht nur gestoppt, sondern teilweise sogar rückgängig gemacht werden. – In die insgesamt an Höhepunkten arme Regierungszeit C.s fällt der Neubau von Schloss Wechselburg, den C. 1753 bis 1756 nach Plänen des Freiberger Ratsbaumeisters Johann Gottlieb Ohndorff unter Verwendung romanischer Bausubstanz des ehemaligen Klosters Zschillen ausführen ließ. Große Verdienste erwarb sich C. auch um den Wiederaufbau der 1781 abgebrannten Kirche in Lunzenau. Turm und Orgel der Wechselburger Stadtkirche gehen ebenfalls auf eine Stiftung C.s zurück. Politisch lehnte sich C. eng an Kursachsen an. Den Bestrebungen Albert Christian Ernsts von Schönburg-Hinterglauchau um die Aufhebung der Rezesse von 1740 stand er ablehnend gegenüber. – Von Wechselburg aus erfassten ab Juli 1790 Unruhen C.s Herrschaftsgebiet, die den Beginn des kursächsischen Bauernaufstands markierten. Für Empörung hatte dabei neben hohen Frondiensten v.a. die aus einer intensiven Viehzucht resultierende Ausweitung der herrschaftlichen Hut- und Triftrechte gesorgt. Zwar zeigte sich C. zu einzelnen Zugeständnissen bereit, doch konnte erst herbeigerufenes sächsisches Militär die Lage beruhigen.

Literatur K. G. Eckardt, Genealogie und Familien-Geschichte des Hochfürstlichen und Hochgräflichen Hauses Schönburg, 1853 [MS], S. 409-412; E. Eckardt, Chronik von Glauchau, Glauchau 1882, S. 137, 593, 602.

Porträt C. von Schönburg an einem Zopfstil-Tisch, um 1795, Gouache, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau; J. F. Meyner, Ölgemälde, Kopie nach A. Graff, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Michael Wetzel
7.11.2007


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Carl Heinrich II. von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22369 [Zugriff 28.3.2024].

Carl Heinrich II. von Schönburg



Literatur K. G. Eckardt, Genealogie und Familien-Geschichte des Hochfürstlichen und Hochgräflichen Hauses Schönburg, 1853 [MS], S. 409-412; E. Eckardt, Chronik von Glauchau, Glauchau 1882, S. 137, 593, 602.

Porträt C. von Schönburg an einem Zopfstil-Tisch, um 1795, Gouache, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau; J. F. Meyner, Ölgemälde, Kopie nach A. Graff, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Michael Wetzel
7.11.2007


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Carl Heinrich II. von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22369 [Zugriff 28.3.2024].