Bruno III. von Mansfeld-Bornstedt
Als Konvertit stieg B. in habsburgischen Diensten zu den höchsten Positionen am Kaiserhof auf und wurde zum Stifter des später gefürsteten Mansfelder Zweigs Bornstedt in Österreich. Mit seiner Wiener Karriere, verbunden mit dem Erwerb reicher böhmischer Besitzungen, schuf er zugleich wesentliche Voraussetzungen für die künftige Stellung seines Sohns Heinrich Franz I. und seines Enkels Karl Franz Adam Anton. – Der frühzeitig zum Katholizismus übergetretene B. wurde zunächst Malteserritter und zeichnete sich dann im kaiserlichen Heer in Ungarn gegen die Türken aus, worauf er 1603 zum kaiserlichen Kriegsrat ernannt wurde. 1607 wurde B. Kämmerer am Hof des Erzherzogs
Matthias. Während des habsburgischen Bruderzwists wurde er 1608 auf kaiserlichen Befehl in Regensburg verhaftet und nach Prag gebracht. Nach seiner schnellen Freilassung machte er als Diplomat und Höfling unter Kaiser Matthias mit der Ernennung zum Trabantenhauptmann 1615, zum Oberstallmeister und schließlich Oberjägermeister Karriere. Die beiden letzten Ämter behielt er auch unter dem jagdeifrigen Kaiser
Ferdinand II., der 1637 in B.s Armen gestorben sein soll. B. galt als herausragender Jäger, weshalb er das Oberjägermeisteramt auch unter Kaiser
Ferdinand III. behielt. – B. widmete sich intensiv seinen böhmischen Besitzungen und begann wahrscheinlich nach 1630 mit dem Bau von Schloss Dobříš. Seine aus Kastilien stammende erste Frau bildete den Mittelpunkt der vornehmen Prager Gesellschaft. Der Erwerb von Rang, Stellung und Vermögen des Konvertiten in kaiserlichen Diensten dürfte entscheidend von der Umverteilung der böhmischen Macht- und Besitzverhältnisse nach 1619 begünstigt worden sein.
Literatur J. G. Zeidler, Acht hundert jähriger an einander hangender Stammbaum Des Uralten Hochlöblichen Helden=Hauses … zu Mannsfeld …, Halle 1703; C. G. Hoffmann, Die Ehre des Fürst= und Gräflichen Hauses Von Mannsfeld …, Leipzig 1717; E. C. Francke, Historie der Graffschaft Manßfeld …, Leipzig 1723; L. F. Niemann, Geschichte der Grafen von Mansfeld, Aschersleben 1834; G. F. Busch, Chronik der Grafschaft Mansfeld, Leimbach 1849; K. Krumhaar, Die Grafen von Mansfeld und ihre Besitzungen, Eisleben 1872; R. Seidel, Die Grafen von Mansfeld, Egelsbach/Frankfurt/Main/Washington 1998. – ADB 20, S. 221f.; DBA I, III; K. Bosl/G. Franz/H. H. Hofmann (Bearb.), Biographisches Wörterbuch zur Deutschen Geschichte, Bd. 2, Augsburg ²1995, Sp. 1777.
Porträt E. Widemann, Kupferstich, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).
Jochen Vötsch
7.2.2005
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Bruno III. von Mansfeld-Bornstedt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23564 [Zugriff 23.11.2024].
Bruno III. von Mansfeld-Bornstedt
Literatur J. G. Zeidler, Acht hundert jähriger an einander hangender Stammbaum Des Uralten Hochlöblichen Helden=Hauses … zu Mannsfeld …, Halle 1703; C. G. Hoffmann, Die Ehre des Fürst= und Gräflichen Hauses Von Mannsfeld …, Leipzig 1717; E. C. Francke, Historie der Graffschaft Manßfeld …, Leipzig 1723; L. F. Niemann, Geschichte der Grafen von Mansfeld, Aschersleben 1834; G. F. Busch, Chronik der Grafschaft Mansfeld, Leimbach 1849; K. Krumhaar, Die Grafen von Mansfeld und ihre Besitzungen, Eisleben 1872; R. Seidel, Die Grafen von Mansfeld, Egelsbach/Frankfurt/Main/Washington 1998. – ADB 20, S. 221f.; DBA I, III; K. Bosl/G. Franz/H. H. Hofmann (Bearb.), Biographisches Wörterbuch zur Deutschen Geschichte, Bd. 2, Augsburg ²1995, Sp. 1777.
Porträt E. Widemann, Kupferstich, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).
Jochen Vötsch
7.2.2005
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Bruno III. von Mansfeld-Bornstedt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23564 [Zugriff 23.11.2024].