Herbert Winkler
W. hat als wissenschaftlicher Assistent am Institut des Leipziger Lehrervereins (LLV) für experimentelle Pädagogik und Psychologie mit seiner „Testserie zur Untersuchung der Schulneulinge“ historisch erstmalig ein wissenschaftlich fundiertes Testverfahren für die Schuleingangsdiagnostik in Deutschland entwickelt. Dieses fand ab 1922 unter dem Kurznamen Leipziger Testserie nationale wie internationale Verbreitung und war das Vorbild für zahlreiche Schulreifeverfahren in Deutschland. Darüber hinaus wurde W. in späteren Jahren v.a. für seine Arbeiten zur Psychologie „gebrechlicher Kinder“ in der „Krüppelfürsorge“ ein weithin bekannter und nachgefragter Experte. – W. wurde 1896 in Leipzig geboren. Nach einer kriegsbedingten Notreifeprüfung im Oktober 1915 erfolgte seine Einberufung zum Heeresdienst an die Westfront, für den er 1917 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse, der Friedrich-August-Medaille in Silber und 1918 mit der Sachsen-Meiningischen Ehrenmedaille sowie mit dem Ritterkreuz II. Klasse des sächsischen Albrechts-Ordens ausgezeichnet wurde. – Nach dem Kriegsende 1918 begann W. mit dem Studium an der Universität Leipzig, wo er acht Semester Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie sowie Psychologie studierte, die ihn besonders faszinierte. 1921 wurde W. mit einer experimentell-psychologischen Dissertation über „Die Monotonie der Arbeit“ an der Universität Leipzig promoviert. Ein Jahr später legte er die Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen in den Fächern Physik, Chemie und Mathematik ab. Ab 1923 arbeitete W. auf verschiedenen Aushilfslehrerstellen, u.a. in der Leipziger Lessingschule, bevor er zu Ostern 1927 eine planmäßige Anstellung als Studienrat in Leipzig erhielt. – Seit 1919 engagierte sich W. im Institut für experimentelle Pädagogik und Psychologie, das vom LLV 1906 gegründet worden war. 1924 bis 1927 war W. für das Institut nebenamtlich als wissenschaftlicher Assistent tätig. 1922 wurde seine „Testserie zur Untersuchung der Schulneulinge“ das erste Mal in der Version eines standardisierten psychologischen Tests vom LLV veröffentlicht. Die Testserie stellt eine überarbeitete Fassung der vom Institut 1920 herausgegebenen „Hilfsmittel zur Untersuchung der Schulneulinge“ dar. Diese Hilfsmittel basierten auf Vorarbeiten
Otto Scheibners mit den Seminaristinnen des Lehrerinnenseminars an der von Hugo Gaudig geleiteten Höheren Mädchenschule II in Leipzig. 1924 bis 1927 arbeitete W. zudem an weiteren psychologischen Testverfahren mit den Schwerpunkten Begabungserkennung, Charakterologie „anomaler“ und „gebrechlicher“ Kinder sowie Berufseignung. – Im Institut für experimentelle Pädagogik und Psychologie des LLV lernte W. auch seine spätere Frau, die Volksschullehrerin
Anna Maria Thomas kennen. Sie war dort u.a. als Zweite Schriftführerin tätig und veröffentlichte eigene Forschungsbeiträge zur pädagogischen Diagnostik. 1926 heirateten W. und Anna Maria Thomas, aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. – 1927 legte W. zusammen mit einer Arbeitsgemeinschaft des Instituts des LLV eine „Anleitung zur Beobachtung und Kennzeichnung, mit pädagogischen Ratschlägen“ für das „auffällige Kind“ vor, mit der das Seelenleben dieser Kinder besser ergründet und ihre Entwicklung angemessen gefördert werden sollte. 1928 bis 1930 wurde W. für die Arbeit als Forschungspsychologe an der Zentralen Forschungs- und Fortbildungsanstalt für „Krüppelfürsorge“ am Oskar-Helene-Heim in
Berlin-Dahlem freigestellt. Dort arbeitete er u.a. mit dem Pädagogen Hans Würtz und dem Orthopäden Konrad Biesalski zusammen, die als wichtige Protagonisten der Sonderpädagogik sowie einer für die damalige Zeit typischen sozial und biologisch begründeten Behindertenfürsorge galten. W. gelangte aufgrund seiner empirischen Studien zu einer für die damalige Zeit neuen Erkenntnis. Danach waren - anders als Würtz behauptete - psychische Probleme von Menschen mit Körperbehinderungen eher auf Vorurteile seitens ihrer Umwelt und nicht auf eine „Krüppelseele“ zurückzuführen. Deshalb bedürfen sie nach W.s Ansicht auch besonderer Schonräume und einer spezifischen seelischen Förderung. Zudem konnte W. belegen, dass Menschen mit Körperbehinderungen in ihrer Intelligenzentwicklung zwar in einzelnen Bereichen motorisch bedingte kognitive Einschränkungen zeigen, aber keine generell geringere Intelligenz aufweisen. Nach seiner Rückkehr an die Gaudig-Schule in Leipzig 1930 übernahm W. Tätigkeiten bei der schulpsychologischen Prüfstelle der Stadt Leipzig und wurde ab 1931 vereidigter Vorsitzender des psychologischen Prüfungsausschusses für „Aufnahmeprüfungsarbeiten“, wobei sich anhand der Akten- und Literaturlage nicht mehr genau klären lässt, welche Aufnahme damit geregelt wurden. Naheliegend wären Aufnahmeprüfungen für die Höheren Schulen. Für den LLV gab W. 1930 eine nochmals überarbeitete Fassung der „Testserie zur psychologischen Untersuchung der Schulneulinge“ heraus, die viel Beachtung fand. Parallel zu seiner Arbeit an der Gaudig- und später an der Max-Klinger-Schule arbeitete er bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs für einige Stunden im Monat am Humanitas-Heim für gebrechliche Kinder in Leipzig. In diesen Jahren erscheinen seine zahlreichen Aufsätze zur „Krüppelpsychologie“, in denen er seine Forschungsergebnisse zur motorischen, psychischen und kognitiven Entwicklung gebrechlicher Kinder veröffentlichte. – 1933 erfolgte das Verbot des LLV sowie des Instituts für experimentelle Pädagogik und Psychologie durch die Nationalsozialisten. Ab 1935 übernahm W. im neu gegründeten Institut der Kreisfachschaft Volksschule Leipzig, einer Untergliederung des Nationalsozialistischen Lehrerbunds Sachsen (NSLB), die Leitung der Gruppe Schülerauslese, die v.a. für die Auswahl der Schülerinnen und Schüler für die höheren Schulen zuständig war. Im Jahr zuvor besuchte er einen Lehrgang über Rassekunde und Rassepflege im Hygienemuseum Dresden. 1935 nahm W. an einer Schulung der Arbeitsgemeinschaft für rassenpolitische Erziehung des NSLB am Rassenpolitischen Amt in Leipzig teil. Diese Teilnahme war vermutlich vom Schulamt angeordnet, insgesamt wurden 200 Lehrer bis 1940 zu diesen Schulungen entsendet, die überwiegend für die rassenpolitische Erziehung an den Leipziger Schulen zuständig waren. Auf diesen Fortbildungen ist W. in engen Kontakt mit den rassenhygienischen Auslesetheorien gekommen, jedoch sind von ihm keine entsprechenden Schriften oder Aktivitäten bekannt. Für die Entwicklung und Verbreitung rassenhygienischer Ideen spielten insbesondere Wilhelm Hartnacke, bis 1935 Staatsminister für Volksbildung im Freistaat Sachsen, sowie Alfred Eydt, Dozent für „Rassenpolitik, rassenpolitische Erziehung, Rassenpsychologie, Sippenkunde und Sippenpflege“ an der Hochschule für Lehrerbildung in Dresden sowie Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amts der Gauleitung Sachsen, eine bedeutende Rolle. 1937 folgt W.s Aufsatz „Die Notwendigkeit erzieherischen Einflusses auf Körperbehinderte“, der auf umfassende heilpädagogische Maßnahmen gerichtet ist, um gebrechliche Kinder angemessen zu verstehen und zu fördern. Dafür solle der Blick weniger auf das Krankhafte gerichtet werden als vielmehr darauf, die vorhandenen Kräfte des Kinds bestmöglich auszubilden, damit es später in die werktätige „Volksgemeinschaft“ integriert werden könne. Ganz am Ende seines Aufsatzes befürwortet W., wenn auch in einem anteilig sehr geringen Umfang und in deutlichem Kontrast zu seinen vorherigen Positionen, die offiziellen Maßnahmen zur Erbgesundheitspflege und die „Opfer“, die dafür erbracht werden müssten, sodass gemutmaßt werden kann, dass er sein pädagogisches Plädoyer einer angemessenen Förderung von Kindern mit Körperbehinderungen ohne diese ideologiekonforme Schlussformel nicht hätte veröffentlichen können. – 1939 erschien W.s letzter bislang bekannter Kurzaufsatz „Zur Berufsberatung Körperbehinderter“. In ihm wurde über eine zuvor in Leipzig neu gebildete Kommission berichtet, die aus Lehrern, Psychologen, Orthopäden, Mitarbeitern des Arbeitsamts und Vertretern der Handwerksinnungen bestand. Deren Aufgabe lag darin, die Befähigungen von körperbehinderten Jugendlichen zu ermitteln und eine entsprechende Berufsausbildung vorzuschlagen. Dabei solle ein besonderes Augenmerk auf die benötigte psychosoziale Unterstützung bei der Integration in die Arbeitswelt gelegt werden. Eine solche multiprofessionelle Form der Berufsberatung, die unter der Mitwirkung von Franz Schede (Direktor der Orthopädischen Klinik an der Universität Leipzig und ärztlicher Leiter des Humanitas-Heims) modellhaft entwickelt wurde, sollte als Praxis für ganz Sachsen vom Landesarbeitsamt übernommen werden. In dieser Schrift dominiert die Idee, Menschen mit Körperbehinderungen mithilfe einer guten (Berufs-)Ausbildung berufliche und soziale Eingliederung zu ermöglichen. – W. war ab Sommer 1933 Mitglied in der SA und im NSLB sowie ab 1934 in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Die Ernennung von W. zum Scharführer der SA war nach seinen eigenen handschriftlichen Aussagen in seiner Personalakte von 1945 automatisch und ohne seine aktive Beteiligung erfolgt. Dabei legte W. Wert auf die Feststellung, dass er innerhalb der SA nicht in der Wehrertüchtigung oder der weltanschaulichen Schulung aktiv geworden sei und den angebotenen Posten eines Sturmgeschäftsführers abgelehnt habe. Ebenso betonte er, dass er 1937 gemeinsam mit seiner gesamten SA-Kolonne auf einer Liste und ohne eigenes Zutun für die NSDAP gemeldet und in diese ohne Mitgliedsbuch übernommen worden sei. Eine solche rein „listenmäßige Aufnahme“, die nach 1945 einer weit verbreiteten Darstellung vieler Parteigenossen entsprach, gilt nach neuerer Forschung als unwahrscheinlich, da nahezu niemand ohne seine aktive Mitwirkung in die NSDAP aufgenommen wurde. Während des Zweiten Weltkriegs leistete W. zunächst Kriegsdienst an der Westfront, wurde zum Oberstleutnant der Reserve befördert und erhielt das Treudienst-Ehrenzeichen 2. Stufe. Ab 1941 war W. als Psychologe an der Dienststelle des Heeres für Eignungsuntersuchungen in Dresden und ab 1942 in der Sonderabteilung zur Betreuung und Berufsberatung Hirnverletzter im Lazarett Schkeuditz (Leipzig II) eingesetzt. 1944 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse. April bis Juli 1945 befand sich W. in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Unmittelbar nach seiner Entlassung meldete er sich an der Max-Klinger-Schule zum Dienst zurück, wurde aber als ehemaliger Parteigenosse umgehend vom Schulleiter zum zweiwöchigen Schippdienst beim Straßeneinsatz beordert. – Wegen seiner Mitgliedschaft in SA und NSDAP wurde W. 1945 im Zuge der Entnazifizierungsaktionen aus dem Schuldienst entlassen. Er arbeitete danach als „Chemiefacharbeiter“ in einem der chemischen Werke in der Umgebung Leipzigs (vermutlich in Markkleeberg). Am 26.10.1946 verstarb W. im Alter von 50 Jahren in Markleeberg. – Trotz seiner später anzunehmenden Nähe zum Nationalsozialismus hat W. in der Gesamtbewertung zuvor mit seiner Testserie zur Untersuchung von Schulneulingen in den frühen 1920er-Jahren eine Pionierarbeit mit internationaler Ausstrahlungskraft für die Schuleingangsdiagnostik geleistet. Ebenso hat er mit seinen psychologischen Forschungen die „Krüppelfürsorge“ Ende der 1920er-Jahre mit zeitgenössisch neuen Erkenntnissen bereichert und Wege zur psychosozialen und beruflichen Integration von Menschen mit Körperbehinderungen geebnet.
Quellen Stadtarchiv Leipzig, 0067 Stadtverordnetenversammlung und Rat der Stadt Leipzig um 1945-1990/StVuR, Personalakte, Lehrer, W 275; Stadtarchiv Markleeberg, 04.07.97 Sterbebuch des Standesamts Markleeberg, Reg.-Nr. 446; Herbert W., Deine Eltern. Handschriftliche Notiz für den Sohn [Familienarchiv, Ulf Winkler]; Ulf Winkler, Dr. Herbert W..
Werke Die Monotonie der Arbeit. Ein Beitrag zu dem Problem des psychischen Verhaltens bei gleichförmiger körperlicher Arbeit, Leipzig 1922; Testserie zur Untersuchung der Schulneulinge - mit den an achthundert Leipziger Elementaristen gewonnenen Normalwerten, in: Pädagogisch-Psychologische Arbeiten aus dem Institut des Leipziger Lehrervereins 12/1922, S. 3-55; Test für das mathematische und naturwissenschaftliche Gebiet. Ausschuss für Begabungsuntersuchungen, Teil c, in: ebd. 13/1924, S. 101-115; Untersuchungen zur Motorik gebrechlicher Kinder, Teil I, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 18/1925, H. 11/12, S. 168-172, Teil II, in: ebd. 19/1926, Heft 3/4, S. 47-59, Teil III, in: ebd. 20/1927, H. 11/12, S. 213-224; Psychologische Grundlagen für die Arbeit in der Elementarklasse, in: Neue Bahnen. Organ des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 36/1925, H. 6, S. 210-223; Testserie zur psychologischen Untersuchung der Schulneulinge, Leipzig 1925, 21930; Das auffällige Kind - Anleitung zur Beobachtung und Kennzeichnung mit pädagogischem Ratschlag, in: Pädagogisch-psychologische Arbeiten aus dem Institut des Leipziger Lehrervereins 16/1927, S. 7-76; Intelligenzprüfungen an Krüppelkindern, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 20/1927, S. 1-4; Motorisch und charakterologisch auffällige Kinder, in: Erwin Lesch (Hg.), Bericht über den vierten Kongress für Heilpädagogik in Leipzig. 11.-15. April 1928, Berlin 1928, S. 124-131; Psychologische Untersuchungen der Motorik und der Charakterologie gebrechlicher Kinder, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 21/1928, Ergänzungsheft, S. 91-96; Die geistige und seelische Entwicklung des körpergebrechlichen Kindes, in: Erwin Lesch (Hg.), Bericht über den Fünften Kongress für Heilpädagogik in Köln. 7.-10. Oktober 1930, München 1931, S. 501-503; Psychische Entwicklung und Krüppeltum, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 24/1931, S. 265-268; Die Notwendigkeit erzieherischen Einflusses auf Körperbehinderte, in: Die deutsche Sonderschule 3/1937, H. 11, S. 845-849; Auswirkung der Bewegungsbehinderung auf das Seelenleben, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 30/1937, H. 9/10, S. 105-112; mit Hommel, Zur Berufsberatung Körperbehinderter, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 32/1939, H. 1-2, S. 7-9.
Literatur Otto Scheibner, Die Untersuchung der Schulneulinge als pädagogische Übung im Seminarunterricht, in: Die Arbeitsschule. Monatsschrift des Deutschen Vereins für Knabenhandarbeit und Werkunterricht und seiner Landesverbände 29/1915, H. 9, S. 273-301; Johannes Schlag, Arbeitsplan für die Untersuchung der Schulneulinge, in: Pädagogisch-Psychologische Arbeiten aus dem Institut des Leipziger Lehrervereins 11/1921, S. 156-169; Marie Thomas/Felix Schlotte, Der Bilderbogentest, in: ebd. 13/1924, S. 9-21; Pädagogisch-Psychologisches Institut des NSLB Sachsen. Die Arbeit des Instituts im 1. und 2. Vierteljahr 1940, in: Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde 41/1940, S. 231; Karlheinz Ingenkamp, Geschichte der pädagogischen Diagnostik, Bd. 1: Pädagogische Diagnostik in Deutschland 1885-1932, Weinheim 1990; Hans-Christian Harten, Rasse und Erziehung. Zur pädagogischen Psychologie und Soziologie des Nationalsozialismus. Ein Forschungsbericht, in: Zeitschrift für Pädagogik 39/1993, S. 111-134; Andreas Pehnke, Der Leipziger Lehrerverein - Impulsgeber für reformpädagogische Initiativen im sächsischen Schulwesen, in: ders. (Hg.), Sächsische Reformpädagogik. Tradition und Perspektiven, Leipzig 1998, S. 11-88; Marie Luise Bergè, Leben und Wirken des „Krüppelpsychologen“ Herbert W. (1896-1946). Ein Beitrag zur Historiografie der Körperbehindertenpädagogik, Diplomarbeit Leipzig 2005; Andreas Pehnke, Das Institut für experimentelle Pädagogik und Psychologie als wissenschaftlicher Pate für die Versuchsklassenprojekte und Versuchsschulinitiativen des Leipziger Lehrervereins, in: Detlef Döring/Jonas Flöter (Hg.), Schule in Leipzig. Aspekte einer achthundertjährigen Geschichte, Leipzig 2007, S. 219-244; Petra Fuchs, „Sei doch dich selbst“. Krankenakten als historische Quellen von Subjektivität im Kontext der Diability History, in: Elsbeth Bösl/Anne Klein/Anne Waldschmidt (Hg.), Disability History. Konstruktion von Behinderung in der Geschichte, Bielefeld 2010, S. 105-126; Katrin Liebers/Elke Urban, Revolution und Schule in Leipzig, 2021; PG - Zum Mitgliedschaftswesen der NSDAP, hrsg. vom Bundesarchiv; Katrin Liebers/Margarete Götz, Diagnostische Verfahren am Schulanfang im diachronen Wandel von 1919 bis 2018 (in Vorbereitung). – Hans-Christian Harten/Uwe Neiroch/Matthias Schwerendt, Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs, Bio-bibliografisches Handbuch, Berlin 2006.
Porträt Herbert W., Fotografie, Familienarchiv Ulf Winkler (Bildquelle).
Katrin Liebers
6.9.2022
Empfohlene Zitierweise:
Katrin Liebers, Artikel: Herbert Winkler,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/29270 [Zugriff 4.11.2024].
Herbert Winkler
Quellen Stadtarchiv Leipzig, 0067 Stadtverordnetenversammlung und Rat der Stadt Leipzig um 1945-1990/StVuR, Personalakte, Lehrer, W 275; Stadtarchiv Markleeberg, 04.07.97 Sterbebuch des Standesamts Markleeberg, Reg.-Nr. 446; Herbert W., Deine Eltern. Handschriftliche Notiz für den Sohn [Familienarchiv, Ulf Winkler]; Ulf Winkler, Dr. Herbert W..
Werke Die Monotonie der Arbeit. Ein Beitrag zu dem Problem des psychischen Verhaltens bei gleichförmiger körperlicher Arbeit, Leipzig 1922; Testserie zur Untersuchung der Schulneulinge - mit den an achthundert Leipziger Elementaristen gewonnenen Normalwerten, in: Pädagogisch-Psychologische Arbeiten aus dem Institut des Leipziger Lehrervereins 12/1922, S. 3-55; Test für das mathematische und naturwissenschaftliche Gebiet. Ausschuss für Begabungsuntersuchungen, Teil c, in: ebd. 13/1924, S. 101-115; Untersuchungen zur Motorik gebrechlicher Kinder, Teil I, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 18/1925, H. 11/12, S. 168-172, Teil II, in: ebd. 19/1926, Heft 3/4, S. 47-59, Teil III, in: ebd. 20/1927, H. 11/12, S. 213-224; Psychologische Grundlagen für die Arbeit in der Elementarklasse, in: Neue Bahnen. Organ des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 36/1925, H. 6, S. 210-223; Testserie zur psychologischen Untersuchung der Schulneulinge, Leipzig 1925, 21930; Das auffällige Kind - Anleitung zur Beobachtung und Kennzeichnung mit pädagogischem Ratschlag, in: Pädagogisch-psychologische Arbeiten aus dem Institut des Leipziger Lehrervereins 16/1927, S. 7-76; Intelligenzprüfungen an Krüppelkindern, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 20/1927, S. 1-4; Motorisch und charakterologisch auffällige Kinder, in: Erwin Lesch (Hg.), Bericht über den vierten Kongress für Heilpädagogik in Leipzig. 11.-15. April 1928, Berlin 1928, S. 124-131; Psychologische Untersuchungen der Motorik und der Charakterologie gebrechlicher Kinder, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 21/1928, Ergänzungsheft, S. 91-96; Die geistige und seelische Entwicklung des körpergebrechlichen Kindes, in: Erwin Lesch (Hg.), Bericht über den Fünften Kongress für Heilpädagogik in Köln. 7.-10. Oktober 1930, München 1931, S. 501-503; Psychische Entwicklung und Krüppeltum, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 24/1931, S. 265-268; Die Notwendigkeit erzieherischen Einflusses auf Körperbehinderte, in: Die deutsche Sonderschule 3/1937, H. 11, S. 845-849; Auswirkung der Bewegungsbehinderung auf das Seelenleben, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 30/1937, H. 9/10, S. 105-112; mit Hommel, Zur Berufsberatung Körperbehinderter, in: Zeitschrift für Krüppelfürsorge 32/1939, H. 1-2, S. 7-9.
Literatur Otto Scheibner, Die Untersuchung der Schulneulinge als pädagogische Übung im Seminarunterricht, in: Die Arbeitsschule. Monatsschrift des Deutschen Vereins für Knabenhandarbeit und Werkunterricht und seiner Landesverbände 29/1915, H. 9, S. 273-301; Johannes Schlag, Arbeitsplan für die Untersuchung der Schulneulinge, in: Pädagogisch-Psychologische Arbeiten aus dem Institut des Leipziger Lehrervereins 11/1921, S. 156-169; Marie Thomas/Felix Schlotte, Der Bilderbogentest, in: ebd. 13/1924, S. 9-21; Pädagogisch-Psychologisches Institut des NSLB Sachsen. Die Arbeit des Instituts im 1. und 2. Vierteljahr 1940, in: Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde 41/1940, S. 231; Karlheinz Ingenkamp, Geschichte der pädagogischen Diagnostik, Bd. 1: Pädagogische Diagnostik in Deutschland 1885-1932, Weinheim 1990; Hans-Christian Harten, Rasse und Erziehung. Zur pädagogischen Psychologie und Soziologie des Nationalsozialismus. Ein Forschungsbericht, in: Zeitschrift für Pädagogik 39/1993, S. 111-134; Andreas Pehnke, Der Leipziger Lehrerverein - Impulsgeber für reformpädagogische Initiativen im sächsischen Schulwesen, in: ders. (Hg.), Sächsische Reformpädagogik. Tradition und Perspektiven, Leipzig 1998, S. 11-88; Marie Luise Bergè, Leben und Wirken des „Krüppelpsychologen“ Herbert W. (1896-1946). Ein Beitrag zur Historiografie der Körperbehindertenpädagogik, Diplomarbeit Leipzig 2005; Andreas Pehnke, Das Institut für experimentelle Pädagogik und Psychologie als wissenschaftlicher Pate für die Versuchsklassenprojekte und Versuchsschulinitiativen des Leipziger Lehrervereins, in: Detlef Döring/Jonas Flöter (Hg.), Schule in Leipzig. Aspekte einer achthundertjährigen Geschichte, Leipzig 2007, S. 219-244; Petra Fuchs, „Sei doch dich selbst“. Krankenakten als historische Quellen von Subjektivität im Kontext der Diability History, in: Elsbeth Bösl/Anne Klein/Anne Waldschmidt (Hg.), Disability History. Konstruktion von Behinderung in der Geschichte, Bielefeld 2010, S. 105-126; Katrin Liebers/Elke Urban, Revolution und Schule in Leipzig, 2021; PG - Zum Mitgliedschaftswesen der NSDAP, hrsg. vom Bundesarchiv; Katrin Liebers/Margarete Götz, Diagnostische Verfahren am Schulanfang im diachronen Wandel von 1919 bis 2018 (in Vorbereitung). – Hans-Christian Harten/Uwe Neiroch/Matthias Schwerendt, Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs, Bio-bibliografisches Handbuch, Berlin 2006.
Porträt Herbert W., Fotografie, Familienarchiv Ulf Winkler (Bildquelle).
Katrin Liebers
6.9.2022
Empfohlene Zitierweise:
Katrin Liebers, Artikel: Herbert Winkler,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/29270 [Zugriff 4.11.2024].