Rudolf Käuffer

K. studierte nach dem Besuch des Bautzener Gymnasiums in Leipzig 1813 bis 1815 Theologie und wurde im letzten Jahr zum Dr. phil. promoviert. Anschließend blieb er vier Jahre als Hauslehrer und Lehrer an der Bürgerschule in Leipzig, bevor er als Lehrer an das Bautzener Gymnasium zurückkehrte. Dort wurde er 1820 zum Subrektor und Anfang 1821 zum Konrektor befördert. Ab April 1824 hatte er dann die Professur für Theologie an der Landesschule Grimma inne und 1830 erfolgte die Ernennung zum 2. Hofprediger. Im selben Jahr erwarb er den Titel eines Dr. theol. mit einem Kommentar zum Matthäusevangelium. K. war der eigentliche Begründer des Dresdner Hauptvereins der Gustav-Adolf-Stiftung. Er war Initiator und Mitunterzeichner des Gründungsaufrufs vom 25.2.1833 im Dresdner Anzeiger sowie dessen erster Vorsitzender von November 1834 bis November 1844. Dank seiner hohen gesellschaftlichen Position konnte er intensive Beziehungen zum schwedischen Königshaus für die Förderung des Anliegens der Gustav-Adolf-Stiftung unterhalten. Auch dem Zentralvorstand des 1841/42 aus der Stiftung hervorgegangenen Gustav-Adolf-Vereins gehörte er 1843 bis 1852 an. Spätestens nachdem er sich 1846 erfolglos gegen den Vereinsausschluss von Julius Rupp gewandt hatte, ging sein Einfluss innerhalb des Gustav-Adolf-Vereins deutlich zurück. 1855 zum Ersten Hofprediger befördert, wirkte K. z.B. durch öffentliche populärwissenschaftliche Vorlesungen und v.a. durch zahlreiche erbauliche, pädagogische und wissenschaftliche Schriften, u.a. durch einige Predigtdrucke (v.a. bis 1855), eine Geschichte Chinas und astronomische Schriften. Konsistorialrat wurde er 1835, 1864 folgte die Ernennung zum Geheimen Rat; des Weiteren erhielt er das Ritterkreuz des Albrechtordens und die Goldene Verdienstmedaille des schwedischen Königshauses (wohl 1844). K. war einer der letzten einflussreichen Vertreter eines milden, positiv motivierten Rationalismus in Sachsen, der in persönlicher Ergriffenheit eine aufgeklärte Synthese von Vernunft und kirchlicher Tradition suchte. Allerdings stand K. auch den neuen theologischen Strömungen der Vermittlungstheologie und dem Konfessionalismus durchaus aufgeschlossen gegenüber.

Quellen Archiv des Gustav-Adolf-Werks Leipzig, Akten der Gustav-Adolf-Stiftung Sachsen 1832-1846.

Werke Christliches Leben. Predigten in den ersten fünf Jahren seiner gegenwärtigen Berufstätigkeit gehalten, Dresden 1836; De biblica ζωῆς αἰωνίου notione, Dresden 1838; (Hg.), Biblische Studien von Geistlichen des Königreichs Sachsen, 4 Bde., Dresden/Leipzig 1842-1846; Reihenfolge der evangelischen Hofprediger in Dresden, Dresden/Leipzig 1842; Leitfaden für den Confirmandenunterricht höherer Schulen nebst Tabelle über die kirchlichen Hauptunterscheidungslehren, Dresden 1833, 41848; Handbuch für den Religionsunterricht höherer Volksschulen, wie für den Confirmandenunterricht, Dresden 1849, 21852; Geschichte von Ost-Asien, 3 Bde., Leipzig 1858-1860; Drei Fragen an den gestirnten Himmel, Dresden 1861; Überblick über die Geschichte Ost-Asiens in Sechs Vorlesungen, Leipzig 1864.

Literatur Neues Lausitzisches Magazin 1/1822, S. 153; ebd. 3/1824, S. 293; J. K. Goltzsche, Verzeichniß der, in dem mit Gott zurückgelegten 1865sten Jahre in hiesiger Kgl. Sächs. Residentstadt Dresden Getrauten, Getauften, Communicanten und Beerdigten, Dresden 1866; Der Bote des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung 23/1866, Nr. 6, S. 91f.; P. Flade (Hg.), Neue Sächsische Kirchengalerie. Ephorie Dresden I, Leipzig 1906, Sp. 314 (Bildquelle); F. Blanckmeister, Im Dienste Gustav Adolfs. Hofprediger K. und sein Werk, in: ders., Pastorenbilder aus dem alten Dresden, Dresden 1917, S. 164-166.

Thomas Markert
4.8.2010


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Markert, Artikel: Rudolf Käuffer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17983 [Zugriff 2.11.2024].

Rudolf Käuffer



Quellen Archiv des Gustav-Adolf-Werks Leipzig, Akten der Gustav-Adolf-Stiftung Sachsen 1832-1846.

Werke Christliches Leben. Predigten in den ersten fünf Jahren seiner gegenwärtigen Berufstätigkeit gehalten, Dresden 1836; De biblica ζωῆς αἰωνίου notione, Dresden 1838; (Hg.), Biblische Studien von Geistlichen des Königreichs Sachsen, 4 Bde., Dresden/Leipzig 1842-1846; Reihenfolge der evangelischen Hofprediger in Dresden, Dresden/Leipzig 1842; Leitfaden für den Confirmandenunterricht höherer Schulen nebst Tabelle über die kirchlichen Hauptunterscheidungslehren, Dresden 1833, 41848; Handbuch für den Religionsunterricht höherer Volksschulen, wie für den Confirmandenunterricht, Dresden 1849, 21852; Geschichte von Ost-Asien, 3 Bde., Leipzig 1858-1860; Drei Fragen an den gestirnten Himmel, Dresden 1861; Überblick über die Geschichte Ost-Asiens in Sechs Vorlesungen, Leipzig 1864.

Literatur Neues Lausitzisches Magazin 1/1822, S. 153; ebd. 3/1824, S. 293; J. K. Goltzsche, Verzeichniß der, in dem mit Gott zurückgelegten 1865sten Jahre in hiesiger Kgl. Sächs. Residentstadt Dresden Getrauten, Getauften, Communicanten und Beerdigten, Dresden 1866; Der Bote des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung 23/1866, Nr. 6, S. 91f.; P. Flade (Hg.), Neue Sächsische Kirchengalerie. Ephorie Dresden I, Leipzig 1906, Sp. 314 (Bildquelle); F. Blanckmeister, Im Dienste Gustav Adolfs. Hofprediger K. und sein Werk, in: ders., Pastorenbilder aus dem alten Dresden, Dresden 1917, S. 164-166.

Thomas Markert
4.8.2010


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Markert, Artikel: Rudolf Käuffer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17983 [Zugriff 2.11.2024].