Julius Hammer

Neben seiner schriftstellerischen Leistung trat H. auch als Mitarbeiter der „Zeitung für die elegante Welt“, der Zeitschrift „Das Nordlicht“ sowie als Feuilleton-Redakteur der „Constitutionellen Zeitung“ hervor. Darüber hinaus wirkte er in der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis zu Dresden sowie im Dresdner Liederkreis, einer bedeutenden literarischen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. – H. besuchte bis 1831 die Kreuzschule in Dresden. Noch im selben Jahr begann er an der Universität Leipzig Jurisprudenz zu studieren, wechselte jedoch bald darauf zu den Fächern Philosophie, Literatur und Geschichte. Sein Vorhaben, als Dozent in diesen Disziplinen zu arbeiten, musste er jedoch aus finanziellen Gründen aufgeben. Bereits 1834 kehrte H. daher nach Dresden zurück, wo er dichterisch tätig wurde. Aufgrund des Erfolgs seines kleinen Lustspiels „Das seltsame Frühstück“ an der Dresdner Hofbühne kam H. mit Ludwig Tieck und Theodor Hell in Kontakt, die ihn ermutigten, sich gänzlich seiner literarischen Arbeit zu widmen. 1837 siedelte H. nach Leipzig über und veröffentlichte dort die Novellen „Adlig und bürgerlich“ (1838) sowie „Leben und Traum“ (1839). Des Weiteren arbeitete H. in Leipzig für die „Zeitung für die elegante Welt“ und gab für kurze Zeit zusammen mit Rudolf Mettler die Wochenschrift „Nordlicht“ heraus. 1845 zog H. erneut nach Dresden. Wenige Jahre später erlangte er mit der Veröffentlichung seiner Dichtung „Schau um dich und schau in dich“ (1851) literarische Bekanntheit. Dieses populäre Werk wurde 1876 bereits zum 23. Mal aufgelegt. Nach seiner Heirat 1851 erwarb er ein Landgut in Pillnitz. Im selben Jahr wurde er Redakteur des Feuilletons der „Constitutionellen Zeitung“. Ein von ihm hierin veröffentlichter Aufsatz regte die Gründung eines Schillervereins an, zu der es auf Initiative H.s 1855 in Dresden-Loschwitz anlässlich einer Feier zum 50. Todestag Friedrich von Schillers kam. Aus dem Dresdner Schillerverein gingen weitere Zweigorganisationen sowie 1859 die Deutsche Schillerstiftung hervor. 1859 beendete H. seine Tätigkeit als Redakteur und zog nach Nürnberg, wo er sich Studien zur osmanischen Literatur und Philosophie widmete und das osmanische Liederbuch „Unter dem Halbmond“ verfasste. Wenige Monate vor seinem Tod kehrte er auf seinen Pillnitzer Landsitz zurück, wo er am 23.8.1862 an einer „Entzündung“ verstarb.

Werke Das seltsame Frühstück, Dresden 1834 (veröffentlicht in: Album des literarischen Vereins zu Nürnberg 1862, S. 311-331); mit R. Mettler (Hg.), Nordlicht; Adlig und bürgerlich, Leipzig 1838; Leben und Traum, 2 Teile, Leipzig 1839; Schau um dich und schau in dich. Dichtungen, Leipzig 1851, 231876; Unter dem Halbmond. Osmanisches Liederbuch, Leipzig 1860; Die Psalmen der heiligen Schrift. Nachdichtungen, Leipzig 1861; (Hg.), Leben und Heimat in Gott, Leipzig 1861, 91884.

Literatur ADB 10, S. 481f.; DBA I, III; DBE 4, S. 361; F. Brümmer (Hg.), Deutsches Dichterlexikon, Bd. 1, Eichstätt/Stuttgart 1876, S. 198; W. Kosch (Hg.), Deutsches Theaterlexikon, Bd. 1, Wien 1953, S. 140; W. Killy (Hg.), Literatur-Lexikon, Bd. 4, Gütersloh 1989, S. 159f.; F. Stimmel (Hg.), Dresdner Stadtlexikon A-Z, Dresden ²1994, S. 174.

Porträt Julius H., H. Krone, Fotografie, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Georg Hanzsch
10.4.2013


Empfohlene Zitierweise:
Georg Hanzsch, Artikel: Julius Hammer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1912 [Zugriff 18.4.2024].

Julius Hammer



Werke Das seltsame Frühstück, Dresden 1834 (veröffentlicht in: Album des literarischen Vereins zu Nürnberg 1862, S. 311-331); mit R. Mettler (Hg.), Nordlicht; Adlig und bürgerlich, Leipzig 1838; Leben und Traum, 2 Teile, Leipzig 1839; Schau um dich und schau in dich. Dichtungen, Leipzig 1851, 231876; Unter dem Halbmond. Osmanisches Liederbuch, Leipzig 1860; Die Psalmen der heiligen Schrift. Nachdichtungen, Leipzig 1861; (Hg.), Leben und Heimat in Gott, Leipzig 1861, 91884.

Literatur ADB 10, S. 481f.; DBA I, III; DBE 4, S. 361; F. Brümmer (Hg.), Deutsches Dichterlexikon, Bd. 1, Eichstätt/Stuttgart 1876, S. 198; W. Kosch (Hg.), Deutsches Theaterlexikon, Bd. 1, Wien 1953, S. 140; W. Killy (Hg.), Literatur-Lexikon, Bd. 4, Gütersloh 1989, S. 159f.; F. Stimmel (Hg.), Dresdner Stadtlexikon A-Z, Dresden ²1994, S. 174.

Porträt Julius H., H. Krone, Fotografie, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Georg Hanzsch
10.4.2013


Empfohlene Zitierweise:
Georg Hanzsch, Artikel: Julius Hammer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1912 [Zugriff 18.4.2024].