Nickel Gebhard von Miltitz
M. entstammte einer bedeutenden sächsischen Adelsfamilie, die in der Gegend um Meißen reich begütert war. Nach dem Studium der Philosophie und der Rechtswissenschaft an den Universitäten Leipzig und Basel wurde er 1624 zum Hof- und Justizrat ernannt. Kurz darauf wurde ihm eine Stelle am Appellationsgericht in Leipzig eingeräumt. Seit 1629 Geheimer Rat des Kurfürsten Johann Georg I., war M. eine wichtige Figur in der sächsischen Außenpolitik während des Dreißigjährigen Kriegs. Er war neben dem Vizekanzler
Gabriel Tüntzel, den Räten
Hans von Blansdorf und
Johann Zeidler, genannt Hoffmann, Mitglied der sächsischen Gesandtschaft auf dem Kurfürstentag von Regensburg im Juli 1630, auf dem über die Herstellung eines Universalfriedens, die Absetzung von
Albrecht von Wallenstein und das Restitutionsedikt verhandelt wurde. Im gleichen Jahr reiste M. zu Verhandlungen an den Kaiserhof nach Wien. Ebenso nahm er am Leipziger Konvent (31.1.1631) teil, einer Versammlung der protestantischen Reichsstände, die sich auf eine bewaffnete Neutralität zwischen König
Gustav Adolf von Schweden und Kaiser
Ferdinand II. einigten und ein eigenes Heer unter dem Befehl von
Hans Georg von Arnim aufstellten. An den Vorverhandlungen für den Prager Frieden, die 1634 und 1635 in Leitmeritz (tschech. Litoměřice) und Pirna stattfanden, war M. als Direktor der sächsischen Unterhändler beteiligt. – Den Abschluss des Friedensvertrags von Prag im Mai 1635 erlebte er nicht mehr, da er seit Anfang des Jahrs erkrankt war. Die politischen Geschäfte hatten ihn sehr stark beansprucht, sodass sich sein Gesundheitszustand verschlechterte und er im April 1635 verstarb.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Grundherrschaft Siebeneichen, Nr. 9.
Literatur D. Albrecht, Die Politik Maximilians I. von Bayern und seiner Verbündeten 1618-1651, T. 2, Bd. 5, München/Wien 1964, S. 415ff.
Martin Wittig
23.2.2006
Empfohlene Zitierweise:
Martin Wittig, Artikel: Nickel Gebhard von Miltitz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22676 [Zugriff 4.12.2024].
Nickel Gebhard von Miltitz
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Grundherrschaft Siebeneichen, Nr. 9.
Literatur D. Albrecht, Die Politik Maximilians I. von Bayern und seiner Verbündeten 1618-1651, T. 2, Bd. 5, München/Wien 1964, S. 415ff.
Martin Wittig
23.2.2006
Empfohlene Zitierweise:
Martin Wittig, Artikel: Nickel Gebhard von Miltitz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22676 [Zugriff 4.12.2024].