Rolf Axen
A. trat besonders durch sein Engagement für die illegale Parteiarbeit der KPD in Ostsachsen hervor und wurde vom NS-Regime verfolgt und misshandelt. – A. wuchs im Leipziger Arbeiterviertel Kleinzschocher auf und lernte nach dem Besuch der Volks- und Realschule den Beruf des Schlossers. Mit 14 Jahren trat er in die Sozialistische Arbeiterjugend, die Jugendorganisation der SPD, ein. Hier organisierte er als Leiter von „Kinderfreunde“-Gruppen Ausflüge und Wanderungen für Arbeiterkinder. Mit der Zeit entfernte er sich jedoch von der SPD und trat 1928 in die KPD ein, für die er fortan an den Wochenenden als Agitator und Propagandist auf dem Land unterwegs war. Aufgrund seiner Erfolge berief ihn die KPD-Bezirksleitung Sachsen 1932 als politischen Sekretär nach Zittau in den KPD-Unterbezirk Oberlausitz. Als die Nationalsozialisten 1933 die Regierung übernahmen und die KPD verboten, floh A. nach Tschechien, von wo aus er die Parteiarbeit im Untergrund fortführte. Er half verfolgten Parteimitgliedern bei der Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland und schmuggelte Parteizeitungen sowie andere Druckschriften über die tschechische Grenze u.a. nach Berlin und Leipzig. Zudem unterstützte er den Aufbau illegaler Parteizellen. Einem Parteiauftrag folgend, kehrte A. im Sommer 1933 nach Sachsen zurück, um die illegale Parteiarbeit der KPD in Ostsachsen zu leiten. Einen Schwerpunkt seiner Aktivitäten bildete dabei der Raum Bischofswerda, wo er zusammen mit anderen KPD-Mitgliedern konspirativ am Druck und an der Verbreitung illegaler Zeitungen und Flugblätter arbeitete. Von der Gestapo am 23.9.1933 verhaftet, starb A. wenige Wochen später an den während der Verhöre erlittenen Misshandlungen.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Staatsarchiv Leipzig, Meldekartei Leipzig.
Literatur Zittauer Gedenkstein erinnert an den „Bauern-Rolf“, in: Der Antifaschistische Widerstandskämpfer 3/1977, H. 2, S. 18; K. Pech, Funktionär der KPD und Widerstandskämpfer. Heute vor 50 Jahren wurde Rudolf A. ermordet, in: Neues Deutschland, 23.9.1983, S. 4 (P); H. Lehmann, „Ihr Kampf ist unvergessen!“, in: Bischofswerdaer Land 5/1987, H. 5, S. 14-31 (P); Leipzig-Südwest, hrsg. vom Rat des Stadtbezirkes Leipzig-Südwest, Leipzig 1990, S. 52; G. Klank/G. Griebsch (Hg.), Lexikon Leipziger Straßennamen, Leipzig 1995, S. 180; Die Familie Axen, in: Journal Juden in Sachsen, 1/2008, H. 2, S. 9f. – DBA III; Erkämpft das Menschenrecht. Lebensbilder und letzte Briefe antifaschistischer Widerstandskämpfer, hrsg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin 1958, S. 32f. (Bildquelle).
Nicole Völtz
11.6.2008
Empfohlene Zitierweise:
Nicole Völtz, Artikel: Rolf Axen,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/284 [Zugriff 22.11.2024].
Rolf Axen
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Staatsarchiv Leipzig, Meldekartei Leipzig.
Literatur Zittauer Gedenkstein erinnert an den „Bauern-Rolf“, in: Der Antifaschistische Widerstandskämpfer 3/1977, H. 2, S. 18; K. Pech, Funktionär der KPD und Widerstandskämpfer. Heute vor 50 Jahren wurde Rudolf A. ermordet, in: Neues Deutschland, 23.9.1983, S. 4 (P); H. Lehmann, „Ihr Kampf ist unvergessen!“, in: Bischofswerdaer Land 5/1987, H. 5, S. 14-31 (P); Leipzig-Südwest, hrsg. vom Rat des Stadtbezirkes Leipzig-Südwest, Leipzig 1990, S. 52; G. Klank/G. Griebsch (Hg.), Lexikon Leipziger Straßennamen, Leipzig 1995, S. 180; Die Familie Axen, in: Journal Juden in Sachsen, 1/2008, H. 2, S. 9f. – DBA III; Erkämpft das Menschenrecht. Lebensbilder und letzte Briefe antifaschistischer Widerstandskämpfer, hrsg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin 1958, S. 32f. (Bildquelle).
Nicole Völtz
11.6.2008
Empfohlene Zitierweise:
Nicole Völtz, Artikel: Rolf Axen,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/284 [Zugriff 22.11.2024].