Anton Englert

E. besuchte zunächst die Lateinschule und das Gymnasium in Schweinfurt. Zwischen 1693 und 1697 studierte er Theologie und Musik in Leipzig, wo er musikalisch von Johann Kuhnau und Nikolaus Adam Strungk beeinflusst wurde. Unter der Leitung Strungks wirkte E. als Generalbassspieler bei diversen Opernaufführungen am neu gegründeten Opernhaus Leipzig mit und vertrat diesen auch bisweilen als Dirigenten. Nach Abschluss seines Studiums als Magister kehrte E. in seine Heimatstadt Schweinfurt zurück und übernahm dort als Nachfolger von Georg Christoph Bach das Amt des Kantors an der St.-Johannis-Kirche, welches er bis 1713 innehatte. Nach der Aufgabe des Kantorats wechselte E. in den Schuldienst, stieg dort zum Präzeptor, Konrektor (1717) und schließlich zum Rektor und Professor (1729) auf, wobei er bis zu seinem Tod nebenbei auch als Organist an St. Johannis wirkte. – Laut Johann Matthesson hat E. als Kantor „mehrere musikalische Jahrgänge, nebst vielen anderen, meist geistlichen Stücken mit ... Geschicklichkeit verfertigt“, war also ein produktiver Komponist. Obwohl Karl Schmidt 1918 noch 21 erhaltene Kantaten E.s beschreibt, die sich bis zu diesem Zeitpunkt in Friedberg/Hessen befanden, muss inzwischen sein Gesamtwerk als verloren angesehen werden.

Quellen J. C. Stöer, De gōʾēl hod-dām sive vindice sanguinis, Praeses Joachim Christoph. Stöer et respondens Antonius E., Leipzig 1694.J. C. Stöer, De gōʾēl hod-dām sive vindice sanguinis, Praeses Joachim Christoph. Stöer et respondens Antonius E., Leipzig 1694.

Literatur J. Matthesson, Grundlage einer Ehrenpforte, Hamburg 1740; K. Schmidt, Beiträge zur Kenntnis des musikalischen Lebens in der ehemaligen Reichsstadt Friedberg in der Wetterau, Leipzig 1918; O. Kaul, Zur Musikgeschichte der ehem. Reichsstadt Schweinfurt, Würzburg 1935; J. Strauss/K. Petersen (Hg.), Streiflichter auf die Kirchengeschichte in Schweinfurt, Schweinfurt 1992. – DBA I, II, III; P. Krause/R Eller, Leipzig. Oper und Singspiel, in: MGG2S, Bd. 5, Kassel/Stuttgart 1996, Sp. 1067f.

Nils Burchartz
8.8.2006


Empfohlene Zitierweise:
Nils Burchartz, Artikel: Anton Englert,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23742 [Zugriff 22.12.2024].

Anton Englert



Quellen J. C. Stöer, De gōʾēl hod-dām sive vindice sanguinis, Praeses Joachim Christoph. Stöer et respondens Antonius E., Leipzig 1694.J. C. Stöer, De gōʾēl hod-dām sive vindice sanguinis, Praeses Joachim Christoph. Stöer et respondens Antonius E., Leipzig 1694.

Literatur J. Matthesson, Grundlage einer Ehrenpforte, Hamburg 1740; K. Schmidt, Beiträge zur Kenntnis des musikalischen Lebens in der ehemaligen Reichsstadt Friedberg in der Wetterau, Leipzig 1918; O. Kaul, Zur Musikgeschichte der ehem. Reichsstadt Schweinfurt, Würzburg 1935; J. Strauss/K. Petersen (Hg.), Streiflichter auf die Kirchengeschichte in Schweinfurt, Schweinfurt 1992. – DBA I, II, III; P. Krause/R Eller, Leipzig. Oper und Singspiel, in: MGG2S, Bd. 5, Kassel/Stuttgart 1996, Sp. 1067f.

Nils Burchartz
8.8.2006


Empfohlene Zitierweise:
Nils Burchartz, Artikel: Anton Englert,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23742 [Zugriff 22.12.2024].