Erich Rawolle
R. besuchte die Volksschule in Laußnitz, Steinborn, Königsbrück und Dresden. 1915 trat er in das Freiherrlich von Fletchersche Schullehrerseminar in Dresden-Neustadt ein, das er 1922 mit dem Reifezeugnis verließ. 1922 bis 1926 war er als nicht-ständiger Lehrer in Kleinhennersdorf, Königstein und Porschdorf angestellt. 1925 bestand er seine Wahlfähigkeitsprüfung, die frühestens nach zwei Jahren Berufspraxis abgelegt werden konnte und u.a. die Voraussetzung für eine ständige Lehreranstellung war. Ab 1926 studierte er an der Universität Leipzig Philosophie, Germanistik, Geschichte und Leibesübungen. 1932 schloss er sein Studium mit der Staatsprüfung für das höhere Lehramt ab. Im darauf folgenden Jahr wurde seine von Theodor Frings und
Fritz Karg geförderte Dissertation „Mundart und Kolonisation in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz“ angenommen. In dieser dialektgeografischen Untersuchung wurde u.a. die sprachliche Auswirkung von Siedlungsräumen unter der Fragestellung thematisiert, inwieweit von der Dialektforschung her Aussagen zur Siedlungsgeschichte möglich sind. Daneben trat R. auch als Sammler von Sagen hervor, von denen beispielsweise einige in Alfred Meiches „Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete“ Aufnahme fanden. – Nach 1933 war R. zunächst in einer Berufsschule in Kötzschenbroda bei Dresden, später in der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Rudolf-Schröter-Schule) in Klotzsche bei Dresden tätig. Während des Zweiten Weltkriegs war R. ab 1939 an verschiedenen Fronten eingesetzt und bekleidete zuletzt den Rang eines Wachtmeisters. Am 15.4.1944 kam er zusammen mit seiner gesamten Flakbesatzung an der Schleuse Herbrum ums Leben, als ein amerikanisches Jagdflugzeug auf seinen Flakturm stürzte.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung; Schulhistorisches Museum Freital e.V.; Privatarchiv L. Rawolle.
Werke Mundart und Kolonisation in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, Diss. Halle 1934.
Literatur O. Koch, Festschrift zur Hundertjahrfeier des Freiherrlich von Fletcherschen Schullehrerseminars zu Dresden 1825-1925, Dresden 1925, S. 56.
Porträt R., Fotografie, um 1936/37, Privatarchiv L. Rawolle (Bildquelle).
Brigitte Emmrich †
9.11.2009
Empfohlene Zitierweise:
Brigitte Emmrich †, Artikel: Erich Rawolle,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18178 [Zugriff 2.11.2024].
Erich Rawolle
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung; Schulhistorisches Museum Freital e.V.; Privatarchiv L. Rawolle.
Werke Mundart und Kolonisation in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, Diss. Halle 1934.
Literatur O. Koch, Festschrift zur Hundertjahrfeier des Freiherrlich von Fletcherschen Schullehrerseminars zu Dresden 1825-1925, Dresden 1925, S. 56.
Porträt R., Fotografie, um 1936/37, Privatarchiv L. Rawolle (Bildquelle).
Brigitte Emmrich †
9.11.2009
Empfohlene Zitierweise:
Brigitte Emmrich †, Artikel: Erich Rawolle,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18178 [Zugriff 2.11.2024].