Hugo Wiechel

W. war für die Entstehung des Fachs Volkskunde in Sachsen von besonderer Bedeutung. Er gehörte 1896 zu den Gründern des Vereins für Sächsische Volkskunde. Seit 1871 stand W. im Dienst des Sächsischen Staatseisenbahnbaus. Zunächst war er als Betriebsinspektor bei der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn in Chemnitz tätig und arbeitete ab 1899 als Finanz- und Baurat (später Oberbaurat, ab 1910 Geheimer Baurat) bei der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn in Dresden. – Im Verein für Sächsische Volkskunde war er maßgeblich an der Gründung der Ortsgruppe Chemnitz beteiligt und hatte das Amt des Pflegers für Chemnitz und Umgebung bis zu seiner Übersiedlung nach Dresden inne. Seit 1901 war W. Mitglied in der Dresdner Ortsgruppe und ab 1910 Beisitzer im Vorstand des Vereins. Neben diesen Aktivitäten ist seine Mitgliedschaft auch im Sächsischen Ingenieur- und Architektenverein, im Ausschuss zur Pflege heimatlicher Kunst und Bauweise in Sachsen, im Sächsischen Heimatschutz und in der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden nachweisbar. – Seine volkskundliche Arbeit war eng gebunden an seine berufliche Tätigkeit. Im Mittelpunkt seines Interesses standen die Erforschung von ländlichen Bauwerken, v.a. im Erzgebirge und Vogtland, sowie philologische Studien zu Personen- und Flurnamen. Von herausragender Bedeutung sind seine dokumentarischen Skizzen zu verschiedenen Elementen des Fachwerkbaus. Dieses Material bildete die Grundlage für seine rege Publikationstätigkeit. Daneben interessierte er sich für unterschiedliche Formen von Kinderspielen, über die er ebenfalls publizierte.

Werke Die ältesten Wege in Sachsen, in: Sitzungsbericht und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden 1901, S. 18-51; Nachträge zum Burgenbuche, in: Über Berg und Thal 30/1907, S. 234-236; Haussprüche und Inschriften im Erzgebirge, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde 1/1897-1899, H. 9, S. 2-5; Sammlung von Dorfwirtshausnamen aus dem Erzgebirge und dessen Umgebung, in: ebd. 1/1897-1899, H. 9, S. 8-10, H. 10, S. 12-15; Hausbauforschung, in: ebd. 5/1909-1911, H. 2, S. 37f.; Himmelhuppen und Wunderkreise, in: ebd. 6/1912-1916, H. 3, S. 97-106, H. 6, S. 200-205.

Literatur Nachruf, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 6/1912-1916, H. 12, S. 369f.; A. Martin, Der Nachlaß Hugo W.s im Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., in: Volkskunde in Sachsen 7/1999, S. 171-175; B. Hofmann, Grab von Hugo W. wiederentdeckt, in: Mitteilungen des Vereins Sächsischer Heimatschutz e.V. 2014, H. 3, S. 54.

Andreas Martin
23.1.2015


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Martin, Artikel: Hugo Wiechel,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18188 [Zugriff 2.11.2024].

Hugo Wiechel



Werke Die ältesten Wege in Sachsen, in: Sitzungsbericht und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden 1901, S. 18-51; Nachträge zum Burgenbuche, in: Über Berg und Thal 30/1907, S. 234-236; Haussprüche und Inschriften im Erzgebirge, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde 1/1897-1899, H. 9, S. 2-5; Sammlung von Dorfwirtshausnamen aus dem Erzgebirge und dessen Umgebung, in: ebd. 1/1897-1899, H. 9, S. 8-10, H. 10, S. 12-15; Hausbauforschung, in: ebd. 5/1909-1911, H. 2, S. 37f.; Himmelhuppen und Wunderkreise, in: ebd. 6/1912-1916, H. 3, S. 97-106, H. 6, S. 200-205.

Literatur Nachruf, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 6/1912-1916, H. 12, S. 369f.; A. Martin, Der Nachlaß Hugo W.s im Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., in: Volkskunde in Sachsen 7/1999, S. 171-175; B. Hofmann, Grab von Hugo W. wiederentdeckt, in: Mitteilungen des Vereins Sächsischer Heimatschutz e.V. 2014, H. 3, S. 54.

Andreas Martin
23.1.2015


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Martin, Artikel: Hugo Wiechel,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18188 [Zugriff 2.11.2024].