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Sophia Hedwig von Holstein-Glücksburg

Sophia Hedwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg war durch ihre Ehe mit dem Wettiner Moritz die erste Herzogin des 1657 neu gegründeten Sekundogeniturfürstentums Sachsen-Zeitz. – Bis zu ihrem elften Lebensjahr wuchs Sophia Hedwig bei ihren Eltern in Glücksburg auf. Auf Bitten ihrer Tante, der verwitweten Herzogin Anna Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel, wurde sie 1641 an deren Witwensitz im niedersächsischen Schöningen geschickt und dort erzogen. Herzog Moritz, der jüngste Sohn Kurfürst Johann Georgs I. von Sachsen, ihr künftiger Ehemann, lernte Sophia Hedwig auf der Durchreise kennen. Nach der Verlobung 1649 in Gottorf erfolgte 1650 die Vermählung in Dresden, wo das junge Paar anschließend lebte. Im Ehevertrag wurde Sophia Hedwig ohne Verzichtleistung auf das elterliche Erbe mit 15.000 Reichstalern Ehegeld sowie 2.000 Reichstalern anstatt des üblichen (Tafel-)Silbers ausgestattet und Langensalza als Witwensitz festgelegt. Als Morgengabe erhielt sie die Zinsen aus einem Kapital von 6.000 Reichstalern. – Nachdem bereits ihre erste Geburt gefährlich und schwer verlaufen war, starb Sophia Hedwig an den Folgen ihrer zweiten Niederkunft. Ihr Beichtvater und zugleich Verfasser einer Leichenpredigt, der Dresdner Oberhofprediger Jakob Weller von Molsdorf, rühmte ihre Frömmigkeit und ihre Mildtätigkeit gegenüber den Armen. In Wellers Vorstellungswelt entsprach Sophia Hedwig dem Idealbild einer perfekten, weil gehorsamen und hingebungsvollen Ehefrau.

Quellen Jakob Weller, Göttliche Feuer-Mauer / Das ist / Gott ergebener Seelen herrliche und mächtige Beschützung aus dem 31. Psalm …, Dresden [1653].

Literatur Ute Essegern, Kursächsische Eheveträge in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, in: Martina Schattkowsky (Hg.), Witwenschaft in der Frühen Neuzeit. Fürstliche und adlige Witwen zwischen Fremd- und Selbstbestimmung, Leipzig 2003, S. 115-135; Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die Fünf Ungleichen e.V.“ und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Petersberg 2007; Oliver Auge, Beobachtungen zu den Eheverbindungen zwischen den sächsischen und schleswig-holsteinischen Fürstenhäusern von der Mitte des 13. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, in: Alexander Sembdner/Christoph Volkmar (Hg.), Nahaufnahmen. Landesgeschichtliche Miniaturen für Enno Bünz zum 60. Geburtstag, Leipzig 2021, S. 305-335.

Porträt Epitaph Sophie Hedwigs von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Freiberger Dom.

Jochen Vötsch
9.9.2024


Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Sophia Hedwig von Holstein-Glücksburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23433 [Zugriff 20.12.2024].

Sophia Hedwig von Holstein-Glücksburg



Quellen Jakob Weller, Göttliche Feuer-Mauer / Das ist / Gott ergebener Seelen herrliche und mächtige Beschützung aus dem 31. Psalm …, Dresden [1653].

Literatur Ute Essegern, Kursächsische Eheveträge in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, in: Martina Schattkowsky (Hg.), Witwenschaft in der Frühen Neuzeit. Fürstliche und adlige Witwen zwischen Fremd- und Selbstbestimmung, Leipzig 2003, S. 115-135; Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die Fünf Ungleichen e.V.“ und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Petersberg 2007; Oliver Auge, Beobachtungen zu den Eheverbindungen zwischen den sächsischen und schleswig-holsteinischen Fürstenhäusern von der Mitte des 13. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, in: Alexander Sembdner/Christoph Volkmar (Hg.), Nahaufnahmen. Landesgeschichtliche Miniaturen für Enno Bünz zum 60. Geburtstag, Leipzig 2021, S. 305-335.

Porträt Epitaph Sophie Hedwigs von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Freiberger Dom.

Jochen Vötsch
9.9.2024


Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Sophia Hedwig von Holstein-Glücksburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23433 [Zugriff 20.12.2024].