Karl IV. von Mansfeld-Bornstedt
Nach dem Tod seines Onkels und Schwiegervaters Heinrich Franz I. 1715 vereinigte K. sämtliche Ansprüche und Rechte des Hauses Mansfeld in seiner Hand. – Genannt als kaiserlicher Wirklicher Kammerherr, war die von Heinrich Franz I. 1709 angenommene Reichsfürstenwürde zugleich auf ihn ausgedehnt worden. Seit 1715 betrieb der als leutselig geschilderte und an seinen Stammlanden interessierte K. das Reichshofratsverfahren zur Aufhebung der magdeburgisch (preußisch)-sächsischen Zwangsverwaltung energisch weiter und beantragte eine Reichsexekution gegen Preußen. 1716 gab Berlin schließlich nach, als kaiserliche Kommissare wurden Hannover und Münster mit der abschließenden Klärung der strittigen Detailfragen beauftragt. Dennoch unternahm das an der mitteldeutschen Grafschaft interessierte Preußen letztlich erfolglose Versuche, die Mansfelder zu einem Verkauf ihrer Rechte zu bewegen. Nachdem zunächst die Limpurger Reichslehen in Franken als Äquivalent angeboten worden waren, zog Berlin 1717 eine Entschädigung K.s mit dem Fürstentum Neuchâtel in Erwägung. K.s überraschender Tod sollte die Mansfelder Auseinandersetzungen um eine weitere Variante bereichern: die von den Lehnsherren Preußen (Magdeburg) und Kursachsen beanspruchte Obervormundschaft über seinen Sohn und Nachfolger Heinrich Paul Franz II.
Literatur C. G. Hoffmann, Die Ehre des Fürst= und Gräflichen Hauses Von Mannsfeld …, Leipzig 1717; E. C. Francke, Historie der Graffschaft Manßfeld …, Leipzig 1723; L. F. Niemann, Geschichte der Grafen von Mansfeld, Aschersleben 1834; G. F. Busch, Chronik der Grafschaft Mansfeld, Leimbach 1849; K. Krumhaar, Die Grafen von Mansfeld und ihre Besitzungen, Eisleben 1872; R. Seidel, Die Grafen von Mansfeld, Egelsbach/Frankfurt/Main/Washington 1998; J. Vötsch, Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Frankfurt/Main u.a. 2003. – J. H. Zedler (Hg.), Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, Bd. 19, Halle u.a. 1793, Sp. 1072, Online-Ausgabe: www.zedler-lexikon.de.
Jochen Vötsch
7.2.2005
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Karl IV. von Mansfeld-Bornstedt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23568 [Zugriff 2.11.2024].
Karl IV. von Mansfeld-Bornstedt
Literatur C. G. Hoffmann, Die Ehre des Fürst= und Gräflichen Hauses Von Mannsfeld …, Leipzig 1717; E. C. Francke, Historie der Graffschaft Manßfeld …, Leipzig 1723; L. F. Niemann, Geschichte der Grafen von Mansfeld, Aschersleben 1834; G. F. Busch, Chronik der Grafschaft Mansfeld, Leimbach 1849; K. Krumhaar, Die Grafen von Mansfeld und ihre Besitzungen, Eisleben 1872; R. Seidel, Die Grafen von Mansfeld, Egelsbach/Frankfurt/Main/Washington 1998; J. Vötsch, Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Frankfurt/Main u.a. 2003. – J. H. Zedler (Hg.), Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, Bd. 19, Halle u.a. 1793, Sp. 1072, Online-Ausgabe: www.zedler-lexikon.de.
Jochen Vötsch
7.2.2005
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Karl IV. von Mansfeld-Bornstedt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23568 [Zugriff 2.11.2024].