Gustav Rühlemann

R. folgte beruflich seinem Vater, der bereits unter Prinz Albert als Kompaniearzt gedient hatte und sich spätestens 1850 in der Residenzstadt Dresden als chirurgischer Arzt und Geburtshelfer niedergelassen hatte. R. selbst nahm am 11.4.1860 das Medizinstudium an der Königlich Chirurgisch-Medicinischen Akademie Dresden sowie der Universität Erlangen auf. Er studierte bis zum 14.3.1863 und wurde am 15.6.1863 von der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen promoviert. Noch im selben Jahr ließ er sich mit seiner Frau Elisabeth in Blasewitz bei Dresden auf der Loschwitzer Straße 10 nieder. 1863 bis 1889 diente er erst als Assistenzarzt, dann als Stabsarzt und schließlich erhielt er den Dienstgrad eines Oberstabsarztes im königlich sächsischen Sanitätskorps. Letzteres stellte ihn dienstlich gleich zum Oberleutnant. Nachdem er bereits 1872 nach dem Deutsch-Französischen Krieg zum Ritter des Albrechtsordens geschlagen worden war und das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten hatte, stieg er neben weiteren Ehrungen 1896 zum Generalarzt auf. Des Weiteren war er beim Roten Kreuz aktiv und gründete u.a. 1882 den Samariterverein zu Leipzig und 1896 den zu Dresden. Er organisierte Ausstellungen für das Rote Kreuz und für die um die Jahrhundertwende entstehende Hygienebewegung. So saß er - zu dieser Zeit bereits nicht mehr im Dienst - im Ehrenausschuss der „Ausstellung über das Sanitätswesen (im Kriege)“, die 1915 erst in Berlin und dann in Dresden zu sehen war. Ebenso war er an der Konstruktion zusammenlegbarer Tragbahren beteiligt.

Quellen Taufregister Zittau 1839, Nr. 173; Stadtarchiv Dresden, Adreßbücher Dresden 1850-1892, Adreßbücher für Dresden und Vororte, Blasewitz, Einwohnerverzeichnis 1893; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung, 10736 Ministerium des Inneren, Nr. 1982 o-t.

Werke De thrombis et embolis, Diss. Erlangen 1863 [Universität Erlangen, Universitätsarchiv, C3/3 Nr. 1862/63-19]; Erste Nächstenhilfe bei Unglücksfällen im Frieden und Verwundungen im Kriege (Album für Krankenträger), Dresden 1877, Meißen 151918.

Literatur K. A. Lingner, Ausstellung für Verwundeten- und Krankenfürsorge im Kriege, Berlin/Leipzig 1915; Todesanzeige. Gustav Adolph R., in: Dresdner Anzeiger 19.12.1922, S. 16; R. Rehe, Zur Entwicklung des Militärmedizinalwesens im Königreich Sachsen, Bad Saarow 1987. – DBA I, II; V. Klimpel, Dresdner Ärzte. Historisch-biographisches Lexikon, Dresden 1998, S. 127 (WV).

Kristin Winter
1.6.2006


Empfohlene Zitierweise:
Kristin Winter, Artikel: Gustav Rühlemann,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9874 [Zugriff 2.11.2024].

Gustav Rühlemann



Quellen Taufregister Zittau 1839, Nr. 173; Stadtarchiv Dresden, Adreßbücher Dresden 1850-1892, Adreßbücher für Dresden und Vororte, Blasewitz, Einwohnerverzeichnis 1893; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung, 10736 Ministerium des Inneren, Nr. 1982 o-t.

Werke De thrombis et embolis, Diss. Erlangen 1863 [Universität Erlangen, Universitätsarchiv, C3/3 Nr. 1862/63-19]; Erste Nächstenhilfe bei Unglücksfällen im Frieden und Verwundungen im Kriege (Album für Krankenträger), Dresden 1877, Meißen 151918.

Literatur K. A. Lingner, Ausstellung für Verwundeten- und Krankenfürsorge im Kriege, Berlin/Leipzig 1915; Todesanzeige. Gustav Adolph R., in: Dresdner Anzeiger 19.12.1922, S. 16; R. Rehe, Zur Entwicklung des Militärmedizinalwesens im Königreich Sachsen, Bad Saarow 1987. – DBA I, II; V. Klimpel, Dresdner Ärzte. Historisch-biographisches Lexikon, Dresden 1998, S. 127 (WV).

Kristin Winter
1.6.2006


Empfohlene Zitierweise:
Kristin Winter, Artikel: Gustav Rühlemann,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9874 [Zugriff 2.11.2024].