Friedrich Gerstäcker
G. gilt heute vorwiegend als Jugendschriftsteller. Tatsächlich war er jedoch einer der ersten und neben Balduin Möllhausen und Charles Sealsfield einflussreichsten Abenteuer- und Reiseschriftsteller des 19. Jahrhunderts. – Nach dem frühen Tod des Vaters 1825 wuchs G. zusammen mit seiner Schwester Molly im Haus des Onkels
Eduard Schütz in
Braunschweig auf. Nach dem Besuch des dortigen Katharineums wechselte G. 1830 auf die Nicolaischule in Leipzig, wo er die Mittlere Reife ablegte. Frühe Leseerfahrungen von Daniel Defoe und James Fenimore Cooper weckten schon früh den Wunsch des Heranwachsenden zur Auswanderung. Eine Kaufmannslehre in
Kassel brach er nach einem halben Jahr ab und kehrte nach Leipzig zurück. Auf Drängen seiner Mutter absolvierte G. 1835 bis 1837 eine landwirtschaftliche Ausbildung auf dem Rittergut Döben bei Grimma, ehe er noch 1837 in die Vereinigten Staaten aufbrach. Schon während der Überfahrt hielt der auch später stets von Heimweh Geplagte erste Reiseeindrücke fest. Von
New York führte ihn sein Weg zunächst ins angrenzende Kanada, danach durch die (damaligen) Grenzstaaten Arkansas und Mississippi bis nach Texas. Unterwegs schloss er sich zeitweise deutschen Neusiedlern, Händlern, Trappern und Indianern an. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, verdingte sich G. in zahlreichen Berufen und Gewerben, so z.B. als Koch, Holzfäller, Trapper und Jäger, als Landarbeiter, Silberschmied, Heizer auf einem Dampfer, Gehilfe eines Apothekers und eines Schokoladenherstellers und zuletzt als Hoteldirektor in Pointe Coupée (USA) in Louisiana. Von einem in
Cincinnati (USA) erworbenen Lehrerzertifikat machte er keinen Gebrauch: Es zog ihn immer wieder aus den Städten in die Natur. In langen Briefen an seine Mutter schilderte er seine Eindrücke so lebendig, dass Louise Gerstäcker sie dem Leipziger Zeitschriftenherausgeber Robert Heller übergab. Dieser veröffentlichte die „Streif- u. Jagdzüge durch Nordamerika“ leicht bearbeitet in seiner Zeitschrift „Rosen“. Als G. 1843 nach Deutschland zurückkehrte, sah er sich zu seiner Überraschung als Schriftsteller wahrgenommen. Im Jahr darauf erschienen die bisherigen Vorabdrucke als Buch. – Nach seiner Rückkehr zog G. zu seiner Mutter nach Dresden und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst mit Übersetzungen aus dem Englischen (meist Reise- und Abenteuergeschichten wie Herman Melvilles „Omoo“, 1847). Er versuchte sich auch an einem Raubritterdrama, das am 18./22.3.1844 in Dresden uraufgeführt wurde. 1846 erschien mit „Die Regulatoren von Arkansas“ der erste seiner bis heute populären Romane, die ihm zum Durchbruch als Schriftsteller verhalfen, gefolgt von den „Flusspiraten des Mississippi“ (1848) und weiteren Romanen und Erzählungen, aber auch einem Ratgeber für deutsche Auswanderer in die Vereinigten Staaten. Während der Revolution von 1848 engagierte sich G. als Zugführer der Scharfschützenkompanie der Leipziger Kommunalgarde und verfasste eine kurze Anleitung für „Schießwaffen. Einige Worte über den Gebrauch und die Behandlung der Büchsen und Flinten“ (Leipzig 1848). Zwar wünschte er sich für Deutschland eine nationale Einheit, sprach sich aber nie explizit für eine Republik oder für revolutionäre soziale Veränderungen aus. – Wiewohl seit 1845 verheiratet und Vater, begab sich G. 1849 bis 1852 auf seine zweite große Reise, mitfinanziert vom Cotta-Verlag und der kurzlebigen Frankfurter Paulskirchen-Regierung, in deren Auftrag er die deutschen Siedlungen in Südamerika besuchen sollte. Seine Reiserroute führte ihn weiter über Kalifornien, wo er den Goldrausch miterlebte, bis nach Tahiti, Australien und Java. Wieder in Deutschland, verarbeitete er seine Reiseeindrücke in zahlreichen Romanen und Erzählungen (z.B. „Aus Nord- und Südamerika“, 1855, „Gold! Ein californisches Lebensbild aus dem Jahre 1849“, die Romane „Tahiti“, 1854, und „Unter dem Äquator“, 1860). Seine Prosawerke erschienen zunächst als Fortsetzungsromane, wie zahlreiche kleinere Skizzen auch, in den Publikumszeitschriften der Zeit („Fliegende Blätter“, „Die Novellen-Zeitung“, „Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geistlichen und sittlichen Lebens der Völker“, „Bildermagazin“, „Allgemeine Moden-Zeitung“, „Europa. Chronik der gebildeten Welt“, „Illustrierte Zeitung für die Jugend“, „Über Land und Meer“, „Die illustrierte Welt“ etc.). – Hatte G. seine erste Amerikareise noch unter der Prämisse der Auswanderung gestartet, so entwickelte er ab 1849 sein künftiges Berufsbild daraus: Er reiste, um zu schreiben und davon zu leben, und schrieb, um zu reisen. 1860/1861 trat er eine 18-monatige Reise nach Südamerika an. Noch vor seiner Rückkehr nach Deutschland verstarb Ende 1861 seine Ehefrau
Anna. Im Frühjahr 1862 begleitete er Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha, als dessen Gast er bereits 1854 bis 1860 mit seiner Familie im sog. Schweizerhaus nahe Schloss Rosenau bei
Coburg gelebt hatte, auf seiner Afrikareise und gab vermutlich dessen aufwendig gestalteten Reisebericht heraus. – 1863 verheiratete sich G. erneut und zog von Plagwitz bei Leipzig nach
Gotha. 1866 ließ er sich in Dresden nieder, das er jedoch wegen des großen Besucherandrangs schon 1869 in Richtung Braunschweig wieder verließ. In Dresden war er bis 1867 Mitglied des Literarischen Vereins. Zudem verband ihn hier eine Freundschaft mit dem Eisenbahnpionier Max Maria von Weber. 1867/1868 folgte G.s letzte große Weltreise, die ihn noch einmal nach Nordamerika führte, dessen rasante Entwicklung er teils wehmütig kommentierte. Anschließend bereiste er, mit Schwerpunkt auf dem Besuch deutscher Siedlungen, Mexiko, Ecuador, Venezuela und Westindien. Zuletzt berichtete er aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 für die „Gartenlaube“. Kurz vor dem Aufbruch zu einer erneuten Asienreise starb G. überraschend an einem Gehirnschlag. – G. steht wie kaum ein anderer Autor seines Genres für die Authentizität seiner Werke. Inspiriert von seinen literarischen Vorbildern Defoe und Cooper, die dem früh verwaisten Einzelgänger mit den Verlockungen einer ursprünglichen Ferne zugleich eine anarchistisch angehauchte Freiheitsvorstellung suggerierten, trat der 21-Jährige seine erste Amerikareise an und überprüfte seine Vorstellungen an Ort und Stelle. Er war wagemutig, risikofreudig, ausdauernd und schonte sich nicht. Nicht frei von europäischen Stereotypen und Idealen, reiste er doch mit offenen Augen und offenem Geist und war bereit, in der neuen Umgebung zu lernen. Konnte er sich auch von zeitgenössischen Vorurteilen nicht vollständig freimachen, so stand er in anderen Fragen den Erscheinungen seiner Zeit durchaus kritisch gegenüber. Seinem Gerechtigkeitsgefühl folgend, lehnte er z.B. die Sklaverei oder den menschenverachtenden Umgang mit den indianischen Ureinwohnern als moralisch verwerflich ab, stellte die gesellschaftlichen Strukturen, die diese Verhältnisse ermöglichten, aber nicht grundsätzlich in Frage. Einerseits verabscheute er die Versklavung der Afroamerikaner, dennoch vertrat er die üblichen Vorurteile ihnen gegenüber. Er bedauerte die Vernichtung der Indianer in Nordamerika, sah sie aber gleichzeitig als unvermeidlich und die westliche Zivilisation als überlegen an. Mehrfach kritisierte er die Auseinandersetzungen der Kolonialmächte untereinander und attackierte die Missionstätigkeit beider christlicher Kirchen, die mit ihrer Umerziehung im Sinne der christlich-abendländischen Weltsicht zur Vernichtung indigener Kulturen beitrugen (so in „Tahiti“, 1854). Dementsprechend schilderte er die Repräsentanten der von ihm kritisierten Institutionen (z.B. Missionare) durchaus kritisch, wie er auch seine ausgewanderten deutschen Landsleute nicht schonte, wenn er in teils karikierenden Personenzeichnungen ihre Stärken und Schwächen sowie nationalen Besonderheiten beleuchtet. – G. war einer der produktivsten, vielfältigsten deutschen Schriftsteller seiner Zeit. Anfangs eher zufällig in das Gewerbe geraten, fand er in dem Pendeln zwischen bürgerlicher Häuslichkeit und lockender Ferne eine Lebensweise, die seiner Persönlichkeit entsprach. Nach der Rückkehr von seinen ausgedehnten Reisen folgten stets Jahre der Verwertung seiner in einer Fülle von autobiografischem, anekdotischem und episodischem Rohmaterial gespeicherten Erlebnisse. Hierbei verfuhr G. in mehreren Stufen. Zunächst veröffentlichte G. Sachliteratur, die reportageartig über Land und Leute berichtete. In einer zweiten Phase entstanden halbdokumentarische Darstellungen, oft als „Lebensbilder“ bezeichnet, angereichert mit zahlreichen geologischen, geografischen, ethnologischen und historischen Informationen über die bereisten Weltgegenden. Und schließlich verwob er in einer dritten Phase eigene Erlebnisse zusammen mit fiktiven Personen und Gegebenheiten zu spannenden Romanen, wobei er auch hier geschickt den Anschein der Authentizität wahrte. So erwarb sich G. den Ruf des großen Abenteurers und Weltreisenden. Dass er damit so erfolgreich wurde, beruht einerseits auf den großen Auswandererbewegungen der Zeit. Auf sie nahm er direkten Einfluss durch seine Ratgeber für deutsche Auswanderer in die USA und nach Australien. Andererseits bediente die Abenteuerliteratur ein wachsendes Bedürfnis des Lesepublikums nach Lebendigkeit, Exotik, unbegrenzten Möglichkeiten im restaurativen, biedermeierlichen Deutschland. G. wollte mit seinen Büchern belehren und unterhalten und tat dies in einer ungewöhnlich breiten Palette der literarischen Genres. – Schon seine Zeitgenossen bemerkten, dass G.s Erzählweise ganz von der äußeren Erscheinung ausgeht. Sie will nicht mehr sein als das, was sie ist und beschreibt. Seine Protagonisten sind wie ihr Schöpfer Menschen der Tat, keine Grübler. Oft skizziert G. mehr als er gestaltet, beschränkt sich auf die Darstellung des rein Faktischen, gönnt seinen Figuren kaum Psychologie und keine innere Entwicklung. Seine Romane tragen deutliche Züge der Trivialliteratur, in denen das Gute über das Böse siegt und das Happy End garantiert ist. Dramaturgische Plausibilität wird dabei mitunter der Spannung geopfert. Auch seine Romane und Erzählungen garniert er mit Belegen auf ihre Authentizität, in dem er z.B. Fußnoten mit historischen, geografischen, botanischen und zoologischen, ethnografischen, kulturgeschichtlichen Hinweisen einfügt. – Neben seinen heute in ihrer Monotonie einförmig wirkenden Jagdschilderungen veröffentlichte G. zahlreiche Beiträge in den populären Zeitschriften seiner Zeit, als Erzählungen oder als Berichte über ethnografische und geografische Besonderheiten, die später in Sammelbänden erschienen. Er verfasste aber auch Dorfgeschichten, Kriminal-, Spuk- (z.B. Germelshausen, 1862) und Geistergeschichten (Im Eckfenster, 1872, mit einem Porträt seines Onkels Schütz) und wenige Erzählungen für Kinder, Gedichte („Barbarossa) und versuchte sich als Librettist. Er hinterließ auch einige zusammen mit seinem Schwager Gustav Hölzel komponierte Lieder sowie eine Reihe von Zeichnungen und Skizzen von seinen Reisen. – „Die Regulatoren von Arkansas“ und „Die Flusspiraten des Mississippi“ werden bis heute, meist als Jugendbücher bearbeitet, nachgedruckt. In seinen von Humanität getragenen Romanen vermag seine erzählfreudige, anschauliche, aus eigenem Erleben gespeiste farbige Erzählweise - trotz deutlicher Nähe zur Kolportage - auch heute noch zu fesseln. G.s Werke über Arkansas und Australien werden zudem heute als Beitrag zur Geschichte und Kulturgeschichte dieser Länder geschätzt. – Karl May, dessen Ruf den G.s im Gedächtnis der Nachwelt überstrahlt, hat sich aus G.s Prosawerken ungeniert bedient. Nicht nur übernahm er fast wörtlich Schauplätze, auch einige seiner großen Helden haben ihre Vorstufen schon bei G., dem aber selbst keine derartig zur Leseridentifikation einladenden Helden gelungen waren. Ähnlich wie später der deutlich deutschtümelndere May lebte G. auch in Deutschland in seiner selbstgeschaffenen Traumwelt und arbeitete in exotischem Kostüm und Kulisse. – Seit 1952 verleiht die Stadt Braunschweig alle zwei Jahre den 1947 gestifteten Friedrich-Gerstäcker-Preis für das beste Jugendbuch. Seit 1979 pflegt die Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft in Braunschweig sein Werk. Sie hat bislang sechzehn Werke G.s. in Neuausgaben herausgebracht (insgesamt geplant sind 44 Bände) und gibt in loser Folge Beiträge und Forschungen zur Gerstäcker-Forschung heraus. Das von der Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft unterhaltene Museum in Braunschweig musste 2016 wegen fehlender Finanzierung schließen. – Aufgrund der Bedeutung von G.s Schriften für die Geschichte des Bundesstaats Arkansas wurde G. 1956 posthum zum Ehrenbürger ernannt. 1986 erklärte der damalige Gouverneur Bill Clinton den 10.5. zum Friedrich-Gerstäcker-Day.
Quellen Stadtarchiv Braunschweig, G IX 023 Nachlass Friedrich G.; Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft; Lieselotte E. Kurth/William Harold MacClain (Hg.), Friedrich G.s Briefe an Hermann Costenoble, Frankfurt/Main 1974; Friedrich G., Briefe, 2 Bde., hrsg. von der Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft, Braunschweig 1982/1992.
Werke Streif- und Jagdzüge durch die Staaten Nord-Amerikas, 2 Bde., Dresden/Leipzig 1844 (ND Wolfenbüttel 2014, ND London 1856 [engl.]); Kunibert von Eulenhorst, oder der geschundene Raubritter, Ritterspiel in 5 Akten und 1 Schluß, Dresden 1844; Hermann Melville, Omoo oder Abenteuer im stillen Ocean, 2 Teile, Leipzig 1847 (Übersetzung aus dem Englischen); Die Regulatoren von Arkansas, 3 Bde., Leipzig 1846 (ND München 2015); Die Flusspiraten des Mississippi, 3 Bde., Leipzig 1848 (ND Berlin 2020); Der deutschen Auswanderer Fahrten und Schicksale, Leipzig 1847 (ND Berlin 2020); Mississippi-Bilder. Licht- und Schattenseiten transatlantischen Lebens, 3 Bde., Dresden/Leipzig 1847/1848; Schießwaffen. Einige Worte über den Gebrauch und die Behandlung der Büchsen und Flinten, Leipzig 1848; Wie ist es denn nun eigentlich in Amerika? Eine kurze Schilderung dessen, was der Auswanderer in Amerika zu thun und dafür zu hoffen und zu erwarten hat, Leipzig 1849; Tahiti. Roman aus der Südsee, 4 Bde., Leipzig/Berlin 1854; Aus Nord- und Südamerika, Prag/Leipzig 1855; Barbarossa, in: Fliegende Blätter 22/1855, Nr. 516, S. 92; Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer, Leipzig 1857 (ND Berlin 2020); Der Flatbootmann. Amerikanische Erzählung, Prag/Leipzig 1858; Der erste Christbaum. Ein Märchen, Leipzig 1858; Die Welt im Kleinen für die kleine Welt, 7 Bde., Leipzig 1857-1871, 41893-1897; Gold! Ein californisches Lebensbild, 3 Bde., Leipzig 1858 (ND Berlin 2020); Unter dem Äquator, 3 Bde., Leipzig 1861 (ND Norderstedt 2017); Heimliche und unheimliche Geschichten. Gesammelte Erzählungen, 2 Bde., Leipzig 1862 (ND München 2014); Germelshausen, in: Thüringer Volkskalender für Heimath und Fremde 1/1860, S. 113-141; Im Busch. Australische Erzählung, 3 Bde., Jena 1864 (ND Paderborn 2013); Nach Amerika! Volksbuch, 6 Bde., Leipzig/Berlin 1855 (ND Berlin 2020); Unter den Pehuenchen, 3 Bde., Jena 1867 (ND Paderborn 2013); Die Blauen und die Gelben, 3. Bde., Jena 1870 (ND Paderborn 2016/2017); Geschichte eines Ruhelosen, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt 18/1870, S. 244-247 (ND als: Meine Selbstbiographie zu einem Bilde in der Gartenlaube, in: Kleine Erzählungen und nachgelassene Schriften, Bd. 1, Jena 1879, S. 1-8); In Mexico. Charakterbild aus den Jahren 1864-1867, 4 Bde., Jena 1871 (ND Norderstedt 2016/2017); Im Eckfenster. Kriminalroman, Jena 1872 (ND Berlin 2020); Gesammelte Schriften, 43 Bde., Jena 1872-1879; Dietrich Theden (Hg.), Friedrich G.s Ausgewählte Werke, 24 Bde., Jena 1889-1891; ders. (Hg.), Friedrich G.s Werke, Berlin 1903-1910; Thomas Ostwald/Manfred R.W. Garzmann/Wolf-Dieter Schueggraf (Hg.), Gerstäcker-Verzeichnis. Erstausgaben, Gesammelte Werke und Sekundärliteratur mit Nachweis im Stadtarchiv Braunschweig, in der Stadtbibliothek Braunschweig und in der Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft Braunschweig, Braunschweig 1986 (WV).
Literatur Herbert König, Von Friedrich G., in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt 20/1872, Nr. 26, S. 418-421 (P); Nachruf, in: Kölnische Zeitung 1.6.1872, S. 1; Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart NF 8/1872, H. 2, S. 135-137; August Carl, F.G. Der Weitgereiste. Ein Lebensbild, Gera 1873; Erich Seyfarth, Friedrich G. Ein Beitrag zur Geschichte des exotischen Romans in Deutschland, Freiburg/Breisgau 1930; Hans Plischke, Von Cooper bis Karl May. Eine Geschichte des völkerkundlichen Reise- und Abenteuerromans, Düsseldorf 1951 (P); Anselm Maler, Der exotische Roman. Bürgerliche Gesellschaftsflucht und Gesellschaftskritik zwischen Romantik und Realismus, Stuttgart 1975; Josef Höck/Thomas Ostwald, Karl May und Friedrich G., in: Karl-May-Jahrbuch 1979, S. 143-188; Bernd Steinbrink, Abenteuerliteratur des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Studien zu einer vernachlässigten Gattung, Tübingen 1983, S. 131-145; Anselm Maler, Friedrich G. und die Südseelegende seiner Zeit, in: Kevin Carpenter/Bernd Steinbrink, Ausbruch und Abenteuer. Deutsche und englische Abenteuerliteratur von Robinson bis Winnetou, Oldenburg 1984, S. 83-88; Friedrich G. und seine Zeit. Mitteilungen der Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft 7/1985, H. 16 (P); Jeffrey L. Sammons, Ideology, mimesis, fantasy. Charles Sealsfield, Friedrich G., Karl May and other German Novellists of America, Chapel Hill/London 1998; Alan Corkhill, Reiseabenteuer in Australien, in: Horst A. Glaser/Sabine Kleine-Roßbach (Hg.), Abenteurer als Helden der Literatur. Oder: Wie wurden oder machten sich Schwindler, Spione, Kolonialisten oder Militärs zu großen Gestalten der europäischen Literatur, Stuttgart/Weimar 2002, S. 269-283; Thomas Ostwald, Friedrich G. - Leben und Werk. Biographie eines Ruhelosen, Braunschweig 2007 (P); Otto Brunken/Bettina Hurrelmann/Maria Michels-Kohlhage u.a., Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur von 1850 bis 1900, Stuttgart/Weimar 2008, S. 1145-1148; Jeffrey L. Sammons, A Plea for Taking F. G. More Seriously as a Writer about America, in: The Arkansas Historical Quaterly 73/2014, Nr. 1, S. 2-16; Wolfgang Hochbruck, Leatherstockings and River Pirates. The Adventure Novels of Friedrich G., in: ebd., S. 42-55; Primus Heinz Kucher, Koloniale Phantasien und alltägliche Lebensbild-Miseren: G.s Brasilienroman „Die Colonie“, in: Wynfried Kriegleder/Alexander Ritter (Hg.), Charles Sealsfield, Friedrich G., Karl May und andere. Übersetzungen, Bearbeitungen, Adaptionen, Wien 2014, S. 133-144; Helmut Schmiedt, Amerikaromane aus Sachsen: Friedrich G. und Karl May, in: Dresdner Hefte 126/2016, S. 59-68; Christine Eickenboom, „Ich dachte mir Australien so schön und frei“. Fremde Welt - bekannte Utopie? Über die Wahrnehmung Australiens in der deutschen Literatur, Würzburg 2017. – ADB 9, S. 59f.; DBA I, II, III; DBE II 3, S. 788f.; NDB 6, S. 323f.; Nekrologe, in: Blätter für literarische Unterhaltung 1872, Nr. 27, S. 431; Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Bd. 2, Leipzig 61913, S. 359-361; Wilhelm Kosch/Heinz Rupp/Carl Ludwig Lang (Hg.), Deutsches Literatur-Lexikon, Bd. 6, Bern/München 31978, S. 270f.; Friedrich Schegk (Hg.), Lexikon der Reise- und Abenteuerliteratur, Bd. 3, (ersch. bis 2016), Erg. Lief. März 1989, S. 1-69; Horst-Rüdiger Jaarck/Günter Scheel (Hg.), Braunschweigisches biographisches Lexikon, Bd. 2: 19. und 20. Jahrhundert, Braunschweig/Hannover 1996, S. 206f. (P); Herbert Jacob, Deutsches Schriftstellerlexikon 1830-1880, Bd. 3/1, Berlin 2000, S. 156-174; Kurt Hoffmeister, Braunschweigs Literaten, Braunschweig 2003, S. 106-108, 142; Franklin Kopitzsch/Dirk Brietzke (Hg.), Hamburgische Biografie, Bd. 4, Göttingen 2008, S. 114f. (P); Wilhelm Kühlmann (Hg.), Killy-Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschen Sprachraums, Bd. 4, Berlin u.a. 22009, S. 189-192; Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Kindlers Literaturlexikon, Bd. 6, Stuttgart/Weimar 32009, S. 199f.
Porträt Friedrich G., Bertha Wehnert-Beckmann, 1852/1859, Daguerreotypie, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inventar-Nr. F/2672/2003 (Bildquelle) [CC BY-NC-SA 4.0; dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License]; Friedrich G., Adolf Neumann, Stahlstich, Verlag Bernhard Schlicke, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inventar-Nr. K/359/2006; Friedrich G., Alexander Maria von Weber, 1844, Öl auf Leinwand, Städtisches Museum Braunschweig; Friedrich G., Adolf Neumann, Zeichnung, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt 20/1872, S. 419; Hüftportrait Friedrich G., Weger & Singer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inventar-Nr. A 1969-681; Friedrich G., F. C. Greger, Lithografie, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek.
Eva Chrambach
29.8.2022
Empfohlene Zitierweise:
Eva Chrambach, Artikel: Friedrich Gerstäcker,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1687 [Zugriff 2.11.2024].
Friedrich Gerstäcker
Quellen Stadtarchiv Braunschweig, G IX 023 Nachlass Friedrich G.; Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft; Lieselotte E. Kurth/William Harold MacClain (Hg.), Friedrich G.s Briefe an Hermann Costenoble, Frankfurt/Main 1974; Friedrich G., Briefe, 2 Bde., hrsg. von der Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft, Braunschweig 1982/1992.
Werke Streif- und Jagdzüge durch die Staaten Nord-Amerikas, 2 Bde., Dresden/Leipzig 1844 (ND Wolfenbüttel 2014, ND London 1856 [engl.]); Kunibert von Eulenhorst, oder der geschundene Raubritter, Ritterspiel in 5 Akten und 1 Schluß, Dresden 1844; Hermann Melville, Omoo oder Abenteuer im stillen Ocean, 2 Teile, Leipzig 1847 (Übersetzung aus dem Englischen); Die Regulatoren von Arkansas, 3 Bde., Leipzig 1846 (ND München 2015); Die Flusspiraten des Mississippi, 3 Bde., Leipzig 1848 (ND Berlin 2020); Der deutschen Auswanderer Fahrten und Schicksale, Leipzig 1847 (ND Berlin 2020); Mississippi-Bilder. Licht- und Schattenseiten transatlantischen Lebens, 3 Bde., Dresden/Leipzig 1847/1848; Schießwaffen. Einige Worte über den Gebrauch und die Behandlung der Büchsen und Flinten, Leipzig 1848; Wie ist es denn nun eigentlich in Amerika? Eine kurze Schilderung dessen, was der Auswanderer in Amerika zu thun und dafür zu hoffen und zu erwarten hat, Leipzig 1849; Tahiti. Roman aus der Südsee, 4 Bde., Leipzig/Berlin 1854; Aus Nord- und Südamerika, Prag/Leipzig 1855; Barbarossa, in: Fliegende Blätter 22/1855, Nr. 516, S. 92; Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer, Leipzig 1857 (ND Berlin 2020); Der Flatbootmann. Amerikanische Erzählung, Prag/Leipzig 1858; Der erste Christbaum. Ein Märchen, Leipzig 1858; Die Welt im Kleinen für die kleine Welt, 7 Bde., Leipzig 1857-1871, 41893-1897; Gold! Ein californisches Lebensbild, 3 Bde., Leipzig 1858 (ND Berlin 2020); Unter dem Äquator, 3 Bde., Leipzig 1861 (ND Norderstedt 2017); Heimliche und unheimliche Geschichten. Gesammelte Erzählungen, 2 Bde., Leipzig 1862 (ND München 2014); Germelshausen, in: Thüringer Volkskalender für Heimath und Fremde 1/1860, S. 113-141; Im Busch. Australische Erzählung, 3 Bde., Jena 1864 (ND Paderborn 2013); Nach Amerika! Volksbuch, 6 Bde., Leipzig/Berlin 1855 (ND Berlin 2020); Unter den Pehuenchen, 3 Bde., Jena 1867 (ND Paderborn 2013); Die Blauen und die Gelben, 3. Bde., Jena 1870 (ND Paderborn 2016/2017); Geschichte eines Ruhelosen, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt 18/1870, S. 244-247 (ND als: Meine Selbstbiographie zu einem Bilde in der Gartenlaube, in: Kleine Erzählungen und nachgelassene Schriften, Bd. 1, Jena 1879, S. 1-8); In Mexico. Charakterbild aus den Jahren 1864-1867, 4 Bde., Jena 1871 (ND Norderstedt 2016/2017); Im Eckfenster. Kriminalroman, Jena 1872 (ND Berlin 2020); Gesammelte Schriften, 43 Bde., Jena 1872-1879; Dietrich Theden (Hg.), Friedrich G.s Ausgewählte Werke, 24 Bde., Jena 1889-1891; ders. (Hg.), Friedrich G.s Werke, Berlin 1903-1910; Thomas Ostwald/Manfred R.W. Garzmann/Wolf-Dieter Schueggraf (Hg.), Gerstäcker-Verzeichnis. Erstausgaben, Gesammelte Werke und Sekundärliteratur mit Nachweis im Stadtarchiv Braunschweig, in der Stadtbibliothek Braunschweig und in der Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft Braunschweig, Braunschweig 1986 (WV).
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Porträt Friedrich G., Bertha Wehnert-Beckmann, 1852/1859, Daguerreotypie, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inventar-Nr. F/2672/2003 (Bildquelle) [CC BY-NC-SA 4.0; dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License]; Friedrich G., Adolf Neumann, Stahlstich, Verlag Bernhard Schlicke, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inventar-Nr. K/359/2006; Friedrich G., Alexander Maria von Weber, 1844, Öl auf Leinwand, Städtisches Museum Braunschweig; Friedrich G., Adolf Neumann, Zeichnung, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt 20/1872, S. 419; Hüftportrait Friedrich G., Weger & Singer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inventar-Nr. A 1969-681; Friedrich G., F. C. Greger, Lithografie, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek.
Eva Chrambach
29.8.2022
Empfohlene Zitierweise:
Eva Chrambach, Artikel: Friedrich Gerstäcker,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1687 [Zugriff 2.11.2024].