Auguste Luise von Württemberg-Oels
Ihre Kindheit verbrachte Auguste in
Oels (poln. Oleśnica) und den diese schlesische Standesherrschaft umgebenden Landschlössern. 1721 vermählte sie sich in
Forst/Lausitz, dem Witwensitz ihrer Halbschwester Luise Elisabeth von Sachsen-(Merseburg-)Lauchstädt, mit Herzog Georg Albert aus der Sachsen-Weißenfelser Seitenlinie in
Barby. – Die Ehe stand von Beginn an unter ungünstigen Vorzeichen, da Auguste ihren Ehemann als Person entschieden ablehnte und ihre Ankunft in Barby möglichst lange hinauszögerte. Besser verstand sie sich mit ihrem baubegeisterten, aber stets geldbedürftigen Schwiegervater Heinrich, dem sie ein Darlehen in Höhe von 5.000 Talern gewährte. Nach dessen Tod 1728 nahmen die Differenzen zwischen den Eheleuten weiter zu, bis Auguste 1730 bei Abwesenheit ihres Ehemanns mit unbekanntem Ziel abreiste. Der Herzog erfuhr erst einige Monate später von ihren Aufenthalten in Norddeutschland (
Oldenburg,
Hamburg). Üble Gerüchte über ihren Lebenswandel bewogen ihn nun, selbst eine Trennung anzustreben. Im kursächsischen Riesa erschien 1731 eine Hochstaplerin, die sich mit gefälschten Papieren für die abwesende Auguste ausgab und nach ihrer Entlarvung in das Zuchthaus in Waldheim gebracht wurde. 1732 wurde die kinderlos gebliebene, unglückliche Ehe geschieden. Auguste kehrte daraufhin nach Oels zurück und verstarb 1739 auf dem Bad- und Landgut
Skarsine (poln. Skarszyn).
Literatur Karl von Weber, Eine Pseudo=Herzogin 1731, in: ders., Aus vier Jahrhunderten, Bd. 1, Leipzig 1857, S. 255-264; Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die Fünf Ungleichen e.V.“ und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Petersberg 2007. – Sönke Lorenz/Dieter Mertens/Volker Press (Hg.), Das Haus Württemberg, Stuttgart 1997, S. 215.
Jochen Vötsch
5.2.2024
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Auguste Luise von Württemberg-Oels,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24375 [Zugriff 3.12.2024].
Auguste Luise von Württemberg-Oels
Literatur Karl von Weber, Eine Pseudo=Herzogin 1731, in: ders., Aus vier Jahrhunderten, Bd. 1, Leipzig 1857, S. 255-264; Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die Fünf Ungleichen e.V.“ und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Petersberg 2007. – Sönke Lorenz/Dieter Mertens/Volker Press (Hg.), Das Haus Württemberg, Stuttgart 1997, S. 215.
Jochen Vötsch
5.2.2024
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Auguste Luise von Württemberg-Oels,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24375 [Zugriff 3.12.2024].