Heinz Steyer
Als überzeugter Kommunist war S. aktiv am Widerstand gegen die Nationalsozialisten beteiligt. – S. arbeitete in der Dresdner Neustadt als Drucker bei der Firma Schrader und spielte als Fußballer im Arbeitersportverein des Allgemeinen Deutschen Turnerbunds (ADT). Mit 18 Jahren trat er dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands bei, später der KPD. Aufgrund der Zugehörigkeit zu dieser Partei schloss man ihn und die meisten seiner Sportkameraden aus dem ADT aus. S. trat der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit „Rot-Weiss“ bei und blieb in dieser weiter als Fußballer aktiv. Für den Kreis Dresden war er auch als Kassierer der Roten Sporteinheit tätig. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten arbeitete er in der Widerstandsgruppe Dresden-Kaditz und verteilte die illegalen Zeitungen „Depesche“ und „Der Rote Stern“. Am 2.8.1933 wurde S. verhaftet und in einem Prozess vor dem Oberlandesgericht in Dresden wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Diese saß er in den Gefängnissen Waldheim und Zwickau, mit Unterbrechungen wegen Krankheit, ab. Nach weiteren Verhaftungen und Zuchthausstrafen arbeitete er als Drucker im Dresdner Betrieb „Energos“. – Im Februar 1943 folgte S.s Einberufung in das Lager Heuberg/Württemberg. Er kam in das Strafbataillon 999, am 22.6.1943 wurde seine Einheit nach Griechenland verlegt. Auf dem Peloponnes in der Gegend zwischen Amaliada und Pergos absolvierte S. seinen Dienst als Funker beim Bataillonsstab. Er knüpfte Kontakte zu griechischen Partisanen und verriet ihnen die Operationsgebiete der deutschen Armee. Als dieses bekannt wurde, verhaftete man ihn im Juli 1944 und verurteilte ihn wegen Hochverrats zum Tod. – Das Dresdner Stadion im Ostragehege erhielt nach dem Krieg seinen Namen. Auch erinnert dort ein am 21.6.1949 aufgestellter Gedenkstein mit bronzener Opferschale an ihn.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Nachlässe, Lebensbilder, Reden führender Funktionäre, Nr. V.6.108.
Literatur H. Schumann/G. Werner (Bearb.), Erkämpft das Menschenrecht. Lebensbilder und letzte Briefe antifaschistischer Widerstandskämpfer, Berlin 1958, S. 561 (P); Brockhaus-Reisehandbuch. Dresden, Sächsische Schweiz, Osterzgebirge, Leipzig 1965, S. 253; L. Kraushaar, Deutsche Widerstandskämpfer 1933-1945, Bd. 2 (Biographien und Briefe), Berlin 1970, S. 312-314 (Bildquelle); G. Fuchs, Stunden der Bewährung, Berlin 1971, S. 65-72; H. Hilse, Biografische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen, Dresden 1976, S. 81; Zum Höchsten der Menschen, hrsg. von der Bezirksleitung der SED, Dresden 1977, S. 64; L. Heydick/G. Hoppe/J. John (Hg.), Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Dresden, Cottbus, Leipzig/Jena/Berlin 1982, S. 97; H. Burkhardt/G. Erxleben/K. Nettball, Die mit dem blauen Schein, Berlin 1982; H. Goldhammer/K. Jeschke, Dresdner Gedenkorte für die Opfer des NS-Regimes, Dresden 22006, S. 64; A. Peschel, Wegen Hochverrat erschossen, in: Dresdner Neueste Nachrichten 15.2.2010, S. 16. – DBA III.
Andreas Peschel
8.10.2014
Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Heinz Steyer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/3793 [Zugriff 26.11.2024].
Heinz Steyer
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Nachlässe, Lebensbilder, Reden führender Funktionäre, Nr. V.6.108.
Literatur H. Schumann/G. Werner (Bearb.), Erkämpft das Menschenrecht. Lebensbilder und letzte Briefe antifaschistischer Widerstandskämpfer, Berlin 1958, S. 561 (P); Brockhaus-Reisehandbuch. Dresden, Sächsische Schweiz, Osterzgebirge, Leipzig 1965, S. 253; L. Kraushaar, Deutsche Widerstandskämpfer 1933-1945, Bd. 2 (Biographien und Briefe), Berlin 1970, S. 312-314 (Bildquelle); G. Fuchs, Stunden der Bewährung, Berlin 1971, S. 65-72; H. Hilse, Biografische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen, Dresden 1976, S. 81; Zum Höchsten der Menschen, hrsg. von der Bezirksleitung der SED, Dresden 1977, S. 64; L. Heydick/G. Hoppe/J. John (Hg.), Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Dresden, Cottbus, Leipzig/Jena/Berlin 1982, S. 97; H. Burkhardt/G. Erxleben/K. Nettball, Die mit dem blauen Schein, Berlin 1982; H. Goldhammer/K. Jeschke, Dresdner Gedenkorte für die Opfer des NS-Regimes, Dresden 22006, S. 64; A. Peschel, Wegen Hochverrat erschossen, in: Dresdner Neueste Nachrichten 15.2.2010, S. 16. – DBA III.
Andreas Peschel
8.10.2014
Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Heinz Steyer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/3793 [Zugriff 26.11.2024].