Otto Voigt
V. gilt als einer der produktivsten und kreativsten Scharffeuerfarbenmaler der Meißner Porzellanmanufaktur in seiner Zeit. Einige seiner Arbeiten werden noch heute in der Manufaktur reproduziert und der Depotbestand der „Schauhalle“ verwahrt zahlreiche seiner Modelle. – Den Beruf des Porzellanmalers erlernte V. bei der Firma Villeroy & Boch in Dresden und übte ihn 1890 bis 1895 an der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin aus. Ab 2.11.1896 war er als Blumenmaler an der Meißner Porzellanmanufaktur tätig. Seit 1904 realisierte er in der Manufaktur als Spezialist für die moderne Scharffeuerfarbenmalerei eigene Dekorentwürfe mit Pflanzen-, Tier- und Landschaftsmotiven. U.a. entwarf V. 1904 (mit zwei Farbvarianten) Form und Dekor des Jugendstil-Dejeuners „Saxonia“. Zudem gilt er als Mitentwickler des als „Aquatinta“ bezeichneten Umdruckverfahrens; so entstand z.B. 1909 die erste Weihnachtsschale mit dem Motiv „Meißner Frauenkirche am Winterabend“. 1910 bis 1913 soll V. an der Dresdner Kunstakademie ein Studium im Fach „Menschen- und Tieranatomie“ absolviert haben, was jedoch wegen fehlender Unterlagen quellenmäßig nicht mehr nachprüfbar ist. Ab 1920 ließ sich V. als „Kunstmaler“ im Meißner Adressverzeichnis eintragen. In der Meißner Porzellanmanufaktur stieg er 1926 zum Leiter der Abteilung Scharffeuerfarbenmalerei auf. Nach seiner Pensionierung am 31.3.1932 war er 1947 nochmals als Designer für „Blaumalerei“ an der Manufaktur tätig.
Quellen Regionalkirchenamt Dresden, Geburtsregister der Dreikönigskirche in Dresden, Film-Nr. KV 084; Stadtarchiv Meißen, Adressverzeichnisse der Stadt Meißen, Heirats- und Sterberegister der Stadt Meißen.
Literatur J. Just, Meissener Jugendstil-Porzellan, Leipzig 1983, S. 161; K.-P. Arnold (Hg.), Meissener Blaumalerei aus drei Jahrhunderten, Leipzig 1989; C. Marusch-Krohn, Meissener Porzellan 1918-1933. Die Pfeiffer-Zeit, Leipzig 1993, S. 158; U. Beyer (Hg.), ZeitZeichen, Meißen 2000; J. Schärer, Auf den Punkt gebracht. Porzellane für Meissen. Max Adolf Pfeiffer zu Ehren, Meißen 2000, S. 282; H. Sonntag, Die Voigts. Porzelliner und Kunstmaler in Meißen, in: Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde 223/2014, S. 75f. – DBA II; W. Neuwirth, Porzellanmaler-Lexikon 1840-1914, Braunschweig 1977, Bd. 2, S. 323f.
Hans Sonntag
29.1.2015
Empfohlene Zitierweise:
Hans Sonntag, Artikel: Otto Voigt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/27131 [Zugriff 22.12.2024].
Otto Voigt
Quellen Regionalkirchenamt Dresden, Geburtsregister der Dreikönigskirche in Dresden, Film-Nr. KV 084; Stadtarchiv Meißen, Adressverzeichnisse der Stadt Meißen, Heirats- und Sterberegister der Stadt Meißen.
Literatur J. Just, Meissener Jugendstil-Porzellan, Leipzig 1983, S. 161; K.-P. Arnold (Hg.), Meissener Blaumalerei aus drei Jahrhunderten, Leipzig 1989; C. Marusch-Krohn, Meissener Porzellan 1918-1933. Die Pfeiffer-Zeit, Leipzig 1993, S. 158; U. Beyer (Hg.), ZeitZeichen, Meißen 2000; J. Schärer, Auf den Punkt gebracht. Porzellane für Meissen. Max Adolf Pfeiffer zu Ehren, Meißen 2000, S. 282; H. Sonntag, Die Voigts. Porzelliner und Kunstmaler in Meißen, in: Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde 223/2014, S. 75f. – DBA II; W. Neuwirth, Porzellanmaler-Lexikon 1840-1914, Braunschweig 1977, Bd. 2, S. 323f.
Hans Sonntag
29.1.2015
Empfohlene Zitierweise:
Hans Sonntag, Artikel: Otto Voigt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/27131 [Zugriff 22.12.2024].