Bernhardin Melzer

M. studierte 1476 und 1478 in Leipzig und schloss mit dem Bakkalaureat ab. 1488 wurde er Görlitzer Unterstadtschreiber (subnotarius) und erhielt im selben Jahr das Bürgerrecht. 1491 wurde er in den Rat und nachfolgend mehrfach zum Bürgermeister (1495, 1499, 1503, 1506, 1508) gewählt. 1495 bis 1511 lässt sich M. als Prokurator des Görlitzer Franziskanerklosters nachweisen. Als Unterstadtschreiber war sein außenpolitischer Wirkungsradius im Vergleich zu dem eines Oberstadtschreibers (protonotarius) eingeschränkt. Aus heutiger Sicht zählt zu seinen größten Verdiensten die Aufzeichnung eines Teils der sog. Görlitzer Ratsannalen für die Jahre 1480 bis 1497. Sie enthalten in erster Linie Abschriften von Urkunden und Aktenmaterial und zählen zu den herausragenden Oberlausitzer Geschichtsquellen. – Seine Söhne Franz, Urban, Alexius und Martin wurden 1534 geadelt als „Melzer genannt Eschenlauer“.

Quellen Codex diplomaticus Lusatiae superioris, Bd. 5: Die Görlitzer Bürgerrechtslisten 1379-1600, hrsg. von E. Wentscher, Görlitz 1928, S. 72; Verzeichnis Oberlausitzischer Urkunden, Bd. 2.13, hrsg. von der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz, Görlitz 1799-1824, S. 145.

Werke Zwei Bände Görlitzer Ratsannalen aus den Jahren 1487 bis 1496, hrsg. von L. Haupt, Görlitz 1841.

Literatur P. Fritsch, Alte Görlitzer Geschlechter und die Wappen derselben nebst einem Verzeichnis aller bisherigen Bürgermeister von Görlitz, Görlitz 1891, S. 33; H. Knothe, Die Oberlausitzer auf Universitäten während des Mittelalters und bis zum Jahre 1550, in: Neues Lausitzisches Magazin 71/1895, S. 133-174; ders., Die Oberlausitzer auf der Universität Leipzig von 1420-1550, in: ebd. 77/1901, S. 147-202; R. Jecht, Quellen zur Geschichte der Stadt Görlitz bis 1600, Görlitz 1909, S. 177f.; ders., Geschichte der Stadt Görlitz, Bd. 1.1, Görlitz 1926, Bd. 1.2, Görlitz 1927-1934; A. E. Stange, Ein Streifzug durch zweihundert Jahre Görlitzer Ratslinie, in: F. Pietsch (Hg.), Oberlausitzer Beiträge, Görlitz 1938, S. 86-96; C. Speer, Frömmigkeit und Politik, Berlin 2011. – W. Stammler (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 3, Berlin 1943, Sp. 350f.; K. Ruh (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 6, Berlin/New York ²1987, Sp. 380f.

Christian Speer
14.4.2014


Empfohlene Zitierweise:
Christian Speer, Artikel: Bernhardin Melzer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25627 [Zugriff 7.6.2024].

Bernhardin Melzer



Quellen Codex diplomaticus Lusatiae superioris, Bd. 5: Die Görlitzer Bürgerrechtslisten 1379-1600, hrsg. von E. Wentscher, Görlitz 1928, S. 72; Verzeichnis Oberlausitzischer Urkunden, Bd. 2.13, hrsg. von der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz, Görlitz 1799-1824, S. 145.

Werke Zwei Bände Görlitzer Ratsannalen aus den Jahren 1487 bis 1496, hrsg. von L. Haupt, Görlitz 1841.

Literatur P. Fritsch, Alte Görlitzer Geschlechter und die Wappen derselben nebst einem Verzeichnis aller bisherigen Bürgermeister von Görlitz, Görlitz 1891, S. 33; H. Knothe, Die Oberlausitzer auf Universitäten während des Mittelalters und bis zum Jahre 1550, in: Neues Lausitzisches Magazin 71/1895, S. 133-174; ders., Die Oberlausitzer auf der Universität Leipzig von 1420-1550, in: ebd. 77/1901, S. 147-202; R. Jecht, Quellen zur Geschichte der Stadt Görlitz bis 1600, Görlitz 1909, S. 177f.; ders., Geschichte der Stadt Görlitz, Bd. 1.1, Görlitz 1926, Bd. 1.2, Görlitz 1927-1934; A. E. Stange, Ein Streifzug durch zweihundert Jahre Görlitzer Ratslinie, in: F. Pietsch (Hg.), Oberlausitzer Beiträge, Görlitz 1938, S. 86-96; C. Speer, Frömmigkeit und Politik, Berlin 2011. – W. Stammler (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 3, Berlin 1943, Sp. 350f.; K. Ruh (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 6, Berlin/New York ²1987, Sp. 380f.

Christian Speer
14.4.2014


Empfohlene Zitierweise:
Christian Speer, Artikel: Bernhardin Melzer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25627 [Zugriff 7.6.2024].