Heinrich Jonathan Clodius
Über Kindheit und Jugend von C. ist nichts bekannt. Bevor er nach Dresden kam, hatte er sich längere Zeit in Holland aufgehalten, wo er Vorlesungen bei
Siegbert Havercamp und
Peter Burmann hörte. Die Dissertation verteidigte er 1730 bei seinem Onkel Johann Christian Clodius an der Leipziger Universität. In der kurfürstlichen Bibliothek Dresden arbeitete er 1743 bis 1767 zunächst als Unterbibliothekar. Als er befördert wurde, zog C. es vor, nicht als Bibliothekar, sondern als Sekretär bezeichnet zu werden. Seine Verdienste liegen v.a. in der Erschließung des Buchbestands durch einen alphabetischen- und Fachkatalog (unvollendet) sowie einen Standortkatalog. Ebenso erfasste er die Handschriften. In seiner Dienstzeit konnten wertvolle orientalische Manuskripte erworben werden. Bedeutende Buchankäufe erfolgten aus Auktionen der Bibliotheken von Valentin Ernst Löscher, Friedrich Otto Mencke und Christian Friedrich Börner. Während der Belagerung Dresdens im Siebenjährigen Krieg verblieb C. als einziger Mitarbeiter in der Bibliothek. Durch sein Engagement gelang es, die Bestände aus dem Zwinger in nahe gelegene Kasematten auszulagern und sie so vor dem Beschuss zu schützen.
Werke Scopelismi criminis Arabiae Rudera e varii generis antiquitatibus excussa, Diss. Leipzig 1730; Primae lineae Bibliothecae lusoriae sive notitia scriptorum de ludis praecipue domesticis ac privatis ordine alphabetico digesta, Leipzig 1761 (ND Leipzig/München 1971); Kurzgefaßte historische Nachricht von der ehemaligen und gegenwärtigen Einrichtung der Königl. und Churfürstl. Sächß. Bibliothec zu Dreßden, Dresden/Warschau 1763.
Literatur F. A. Ebert, Geschichte und Beschreibung der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden, Leipzig 1822, S. 67-72, 216. – DBA I; J. C. Adelung/H. W. Rotermund, Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Bd. 2, Leipzig 1787 (ND Hildesheim 1960), Sp. 376; J. G. Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Bd. 2, Leipzig 1803, S. 148; K. Bader, Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt- und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten, Leipzig 1925, S. 35; T. Bürger/K. Hermann (Hg.), Das ABC der SLUB, Dresden 2006, S. 52.
Katrin Nitzschke
23.2.2010
Empfohlene Zitierweise:
Katrin Nitzschke, Artikel: Heinrich Jonathan Clodius,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24794 [Zugriff 22.12.2024].
Heinrich Jonathan Clodius
Werke Scopelismi criminis Arabiae Rudera e varii generis antiquitatibus excussa, Diss. Leipzig 1730; Primae lineae Bibliothecae lusoriae sive notitia scriptorum de ludis praecipue domesticis ac privatis ordine alphabetico digesta, Leipzig 1761 (ND Leipzig/München 1971); Kurzgefaßte historische Nachricht von der ehemaligen und gegenwärtigen Einrichtung der Königl. und Churfürstl. Sächß. Bibliothec zu Dreßden, Dresden/Warschau 1763.
Literatur F. A. Ebert, Geschichte und Beschreibung der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden, Leipzig 1822, S. 67-72, 216. – DBA I; J. C. Adelung/H. W. Rotermund, Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Bd. 2, Leipzig 1787 (ND Hildesheim 1960), Sp. 376; J. G. Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Bd. 2, Leipzig 1803, S. 148; K. Bader, Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt- und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten, Leipzig 1925, S. 35; T. Bürger/K. Hermann (Hg.), Das ABC der SLUB, Dresden 2006, S. 52.
Katrin Nitzschke
23.2.2010
Empfohlene Zitierweise:
Katrin Nitzschke, Artikel: Heinrich Jonathan Clodius,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24794 [Zugriff 22.12.2024].