Christiane Wilhelmine von Bünau

In Altenburg geboren und aufgewachsen, lebte Christiane Wilhelmine von Bünau als Hofdame am Hof ihres künftigen Ehemanns in Weißenfels. 1692 entschloss sich der seit 1686 verwitwete regierende Herzog Johann Adolf I., nach eigenen Worten „zu Tranquillirung seines fürstlichen Lebens“, zu einer nicht standesgemäßen Eheschließung mit der 17 Jahre jüngeren sächsischen Adligen. Nach dem Ehevertrag bekam Christiane Wilhelmine 6.000 Taler als Morgengabe sowie eine jährliche Unterhaltszahlung von 3.000 Talern, dazu Schloss Dahme/Mark als künftigen Witwenwohnsitz. Der Herzog ermahnte seine Söhne, ihr alle gebührende Ehre zu erweisen, und kündigte für den Fall von Nachkommenschaft an, zum rechtlichen Status dieser Kinder eine gesonderte Anordnung zu treffen. Nach kurzer, kinderloser Ehe wurde Christiane Wilhelmine jedoch bereits 1697 Witwe und bezog nach der Einigung mit dem Regierungsnachfolger Johann Georg, dem dritten Herzog von Sachsen-Weißenfels, über strittige Bestimmungen des Ehevertrags von 1692 ihren Witwensitz in Dahme/Mark. Noch auf Wunsch ihres Ehemanns wurde sie 1697 von Kaiser Leopold I. in den Reichsgrafenstand erhoben. – Christiane Wilhelmine wird als zurückhaltend, schicksalsergeben und sehr fromm charakterisiert. Von ihr sind Niederschriften verschiedener biblischer Trostsprüche überliefert. Der Klosterkirche in Weißenfels stiftete sie einen Taufstein mit den Initialen ihres Wahlspruchs „Was Gott im Himmel will, das geschehe.“ Nach ihrem frühen Tod 1707 wurde die nicht standesgemäße Witwe in Dahme/Mark und nicht im Familienbegräbnis des Weißenfelser Fürstenhauses in der Schlosskirche der Residenz beigesetzt.

Quellen Ludwig Carl von Hellfeld, Beiträge zum Staatsrecht und der Geschichte von Sachsen, Teil 3, Eisenach 1790; Johann Stefan Pütter, Ueber Mißheirathen Teutscher Fürsten und Grafen, Göttingen 1796.

Literatur Gottlob Traugott Gabler, Die Fürstengruft auf Neu=Augustusburg. Oder: Die Herzöge von Sachsen-Weißenfels und Querfurt, Weißenfels 1844; Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die Fünf Ungleichen e. V.“ und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Petersberg 2007.

Jochen Vötsch
9.9.2024


Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Christiane Wilhelmine von Bünau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24371 [Zugriff 6.9.2025].

Christiane Wilhelmine von Bünau



Quellen Ludwig Carl von Hellfeld, Beiträge zum Staatsrecht und der Geschichte von Sachsen, Teil 3, Eisenach 1790; Johann Stefan Pütter, Ueber Mißheirathen Teutscher Fürsten und Grafen, Göttingen 1796.

Literatur Gottlob Traugott Gabler, Die Fürstengruft auf Neu=Augustusburg. Oder: Die Herzöge von Sachsen-Weißenfels und Querfurt, Weißenfels 1844; Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die Fünf Ungleichen e. V.“ und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Petersberg 2007.

Jochen Vötsch
9.9.2024


Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Christiane Wilhelmine von Bünau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24371 [Zugriff 6.9.2025].