Peter August
Bevor A. am 25.4.1745 als Kammermusiker und Organist der sächsischen Hofkapelle angestellt wurde, erwarb er sich „vorzüglich viel Kenntnisse in der Theorie dieser Kunst und im Generalbasse“ (
O. Schmid, S. 197) und fand wohl auch bereits zuvor, jedoch unentgeltlich, als Musiker sein Wirkungsfeld am Dresdner Hof. Bis zu seinem Tod war er als erster Organist der neu erbauten katholischen Hofkirche tätig. Darüber hinaus fungierte er als Musiklehrer am kurfürstlichen Hof und erteilte dem Kurprinzen und späteren Kurfürsten Friedrich August III. (Friedrich August I., der Gerechte) Musikunterricht. Da er für ihn auch die Funktion eines musikalischen Beraters einnahm, gehörte es zu seinen Aufgaben, für den Kurfürsten die neueste musikalische Literatur zu beschaffen, wodurch sich auch A.s rege Kopistentätigkeit erklärt. Einige dieser Werke bearbeitete er wahrscheinlich selbst für zwei Klaviere, z.B.
Carl Heinrich Grauns „Clavierkonzert B-Dur“, um dem Kurfürsten eine private Nutzung zu ermöglichen. Seine eigenen Kompositionen, Konzerte und Sonaten, vorwiegend für das Cembalo verfasst, dienten dem Musikunterricht und der Unterhaltung der fürstlichen Familie. Gemeinsam mit dem zweiten Hoforganisten Christlieb Siegmund Binder bestritt A. regelmäßig Konzerte in bürgerlichen Kreisen. In den schweren Jahren nach dem Siebenjährigen Krieg war A. weiterhin Angestellter des sächsischen Hofs. Seinen Zeitgenossen blieb der Blick auf seine Kompositionen, die durch die Verbindung von progressiven und konservativen Stilelementen gekennzeichnet sind, weitgehend verschlossen. Ebenso war A. durch seine musikalische Tätigkeit am Hof mit den neueren Entwicklungstendenzen vertraut, ohne dass sie für ihn selbst stilprägend gewesen wären.
Werke 4 Konzerte für Cembalo, 2 Violinen, Viola und Basso continuo; Konzert D-Dur für Cembalo, 2 Hörner, 2 Violinen, Viola und Basso continuo; Konzert F-Dur für Cembalo, 2 Violinen und Basso continuo; Bearbeitungen sämtlicher Konzerte für 2 Cembali; Divertimento für 2 Cembali; 2 Divertimenti für Cembalo D-Dur; 48 Sonaten für Cembalo; Sonatina für Gallichone.
Literatur O. Schmid, Peter A., in: Die Musik-Woche 25/1901, S. 196f.; H. Uldall, Das Klavierkonzert der Berliner Schule, Leipzig 1928; H. Fleischer, Christlieb Siegmund Binder, Regensburg 1941; A. Rosenmüller, Die Überlieferung der Clavierkonzerte in der Königlichen Privatmusikaliensammlung zu Dresden im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, Diss. Dresden 1999. – MGG2P 1, Sp. 1167-1169.
Christin Seidenberg
12.5.2006
Empfohlene Zitierweise:
Christin Seidenberg, Artikel: Peter August,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23754 [Zugriff 26.11.2024].
Peter August
Werke 4 Konzerte für Cembalo, 2 Violinen, Viola und Basso continuo; Konzert D-Dur für Cembalo, 2 Hörner, 2 Violinen, Viola und Basso continuo; Konzert F-Dur für Cembalo, 2 Violinen und Basso continuo; Bearbeitungen sämtlicher Konzerte für 2 Cembali; Divertimento für 2 Cembali; 2 Divertimenti für Cembalo D-Dur; 48 Sonaten für Cembalo; Sonatina für Gallichone.
Literatur O. Schmid, Peter A., in: Die Musik-Woche 25/1901, S. 196f.; H. Uldall, Das Klavierkonzert der Berliner Schule, Leipzig 1928; H. Fleischer, Christlieb Siegmund Binder, Regensburg 1941; A. Rosenmüller, Die Überlieferung der Clavierkonzerte in der Königlichen Privatmusikaliensammlung zu Dresden im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, Diss. Dresden 1999. – MGG2P 1, Sp. 1167-1169.
Christin Seidenberg
12.5.2006
Empfohlene Zitierweise:
Christin Seidenberg, Artikel: Peter August,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23754 [Zugriff 26.11.2024].