Heinrich Hildebrand von Einsiedel

Der aus einer der bedeutendsten Adelsfamilien Sachsens stammende E. gelangte nicht zuletzt auch aufgrund seiner juristischen Kenntnisse in höchste Verwaltungsämter. – E. absolvierte ein umfassendes Studienprogramm, das ihn zwischen 1638 und 1646 an die Universitäten Leipzig, Wittenberg, Altdorf, Basel (Schweiz), Straßburg (frz. Strasbourg) und Leiden (Niederlande) führte. Eine längere Bildungsreise unternahm er nach Frankreich. Nach dem Tod seines Vaters 1651 teilte er mit seinem älteren Bruder Rudolf Haubold die väterlichen Güter und wählte für sich Scharfenstein und Weißbach. Noch im gleichen Jahr gelangte E. an das Oberhofgericht Leipzig. 1655 wurde er Appellationsrat, um später als Präsident bis an die Spitze dieses Gremiums aufzusteigen. Wie sein Vater wurde E. Landschaftsdirektor des Fürstentums Altenburg, wo er mit dem Kauf des Ritterguts Lumpzig seine Besitztümer erweiterte und ein Herrenhaus errichten ließ. – E. erwarb sich hohes Ansehen in der kursächsischen Politik und war 1669 bis 1672 an der Vormundschaftsregierung für den unmündigen Friedrich Wilhelm III. von Sachsen-Altenburg beteiligt. Schon seit 1661 war seine Ämterkumulation um die Leitung der Amtshauptmannschaften Wolkenstein und Lauterstein erweitert worden. Außerdem fungierte E. als Vertreter der Stände. Seit dem Landtag von 1657 saß er im Engeren Ausschuss der Ritterschaft, dem wichtigsten Gremium der kursächsischen Landstände. Nach längerem Bemühen des Kurfürsten Johann Georg II. wurde E. schließlich 1668 zum Geheimen Rat bestallt. – Mehrere Kinder von E., die später auch als Geheime Räte fungierten, wurden im Haus Veit Ludwigs von Seckendorff in dessen Zeit als Kanzler von Sachsen-Zeitz erzogen.

Quellen A. Kühn, Edelstes und klügstes Paar Einsidel Vater und Tochter, Freiberg 1676 [Leichenpredigt]; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10024 Geheimer Rat.

Literatur C. Heinker, Die Bürde des Amtes - die Würde des Titels, Diss. Leipzig 2013 (im Druck). – NDB 4, S. 398.

Porträt Heinrich Hildebrand v. E., J. Sandrart, Kupferstich, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Christian Heinker
5.9.2014


Empfohlene Zitierweise:
Christian Heinker, Artikel: Heinrich Hildebrand von Einsiedel,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23674 [Zugriff 21.11.2024].

Heinrich Hildebrand von Einsiedel



Quellen A. Kühn, Edelstes und klügstes Paar Einsidel Vater und Tochter, Freiberg 1676 [Leichenpredigt]; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10024 Geheimer Rat.

Literatur C. Heinker, Die Bürde des Amtes - die Würde des Titels, Diss. Leipzig 2013 (im Druck). – NDB 4, S. 398.

Porträt Heinrich Hildebrand v. E., J. Sandrart, Kupferstich, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Christian Heinker
5.9.2014


Empfohlene Zitierweise:
Christian Heinker, Artikel: Heinrich Hildebrand von Einsiedel,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23674 [Zugriff 21.11.2024].