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Albert Carl Friedrich von Schönburg

Nach Beendigung seiner Kavalierstour durch Italien und Frankreich bekleidete A. zunächst das Amt eines Kammerherrn, später eines Geheimen Rats und Oberstallmeisters am Hof des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth, ehe er 1734 Erbtruchsess des Burggraftums Nürnberg oberhalb des Gebirges wurde. 1736 erbte A. die stark verschuldete Herrschaft Stein, später auch Teile von Lichtenstein (1750) und Waldenburg (1754). Noch 1736 übersiedelte er nach Stein und engagierte sich fortan hauptsächlich in seinen schönburgischen Besitzungen, blieb aber als Landeshauptmann in Hof (1745-1761) gleichzeitig in bayreuthischen Diensten. – Im Streit um die schönburgische Landeshoheit hielt A. konsequent an seinem Widerstand gegen Kursachsen fest. Letztendlich konnte jedoch auch er die Eingliederung der Schönburgischen Herrschaften in das Kurfürstentum Sachsen durch die Rezesse vom 4.5.1740 nicht verhindern. In seinem Herrschaftsgebiet sah sich A. mit permanenten wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Wenn Stein zeitweise und Waldenburg sogar dauerhaft unter Sequestration standen, so ist dies allerdings weniger A. selbst, als vielmehr den Vorbesitzern dieser Herrschaften anzulasten. A. bemühte sich mehrfach um eine wirtschaftliche Belebung seiner Besitzungen. In Waldenburg betätigte er sich selbst als Unternehmer, indem er im Schloss eine Färberei anlegte. Insgesamt blieben seine Initiativen jedoch erfolglos. Nicht zuletzt die schweren Kontributionen im Siebenjährigen Krieg verhinderten ein Emporkommen der Schönburgischen Herrschaften, wenngleich A. und seine Ehefrau aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen und guter Kontakte zum preußischen Hof Plünderungen und Einquartierungen mehrfach abwenden konnten. Im September 1757 siedelte A. nach Waldenburg über, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. 1763 wurde er von Kaiserin Maria Theresia von Österreich zum Geheimen Rat ernannt.

Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Staatsarchiv Chemnitz, Herrschaft Waldenburg.

Literatur K. G. Eckardt, Genealogie und Familien-Geschichte des Hochfürstlichen und Hochgräflichen Hauses Schönburg, 1853 [MS], S. 170-176; R. J. Götze, Zur Geschichte des hochadligen Hauses Schönburg und seiner Schlösser, in: ders./J. Voigt, Möbel aus schönburgischen Schlössern, Chemnitz 2003, S. 9.

Porträt A. von Schönburg, Öl auf Leinwand, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Fotothek (Original verschollen) (Bildquelle).

Michael Wetzel
7.11.2007


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Albert Carl Friedrich von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22435 [Zugriff 22.12.2024].

Albert Carl Friedrich von Schönburg



Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Staatsarchiv Chemnitz, Herrschaft Waldenburg.

Literatur K. G. Eckardt, Genealogie und Familien-Geschichte des Hochfürstlichen und Hochgräflichen Hauses Schönburg, 1853 [MS], S. 170-176; R. J. Götze, Zur Geschichte des hochadligen Hauses Schönburg und seiner Schlösser, in: ders./J. Voigt, Möbel aus schönburgischen Schlössern, Chemnitz 2003, S. 9.

Porträt A. von Schönburg, Öl auf Leinwand, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Fotothek (Original verschollen) (Bildquelle).

Michael Wetzel
7.11.2007


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Albert Carl Friedrich von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22435 [Zugriff 22.12.2024].