Hugo III. von Schönburg

H. begab sich 1594 an den Wild- und Rheingräflichen Hof nach Merckheim, von dem er wenig später eine Reise nach Frankreich unternahm. 1596 wohnte er im Gefolge einer kursächsischen Gesandtschaft der Krönung Christians IV. von Dänemark in Kopenhagen bei. Am 12.6.1611 trat er die Regierung über die hoch verschuldete Herrschaft Waldenburg an, wobei ihm anfangs die Umsetzung eines ehrgeizigen Regierungsprogramms gelang. Er erließ neue Statuten für die Stadt Waldenburg (1.3.1614), die ihm den entscheidenden Einfluss auf die städtische Verwaltung sicherten, förderte das Waldenburger Schulwesen und stiftete Kanzel und Altar für die renovierte Stadtkirche (1619). Nach 1619 geriet H.s Regentschaft jedoch in eine tiefe Krise. Nachdem bereits im Februar desselben Jahrs das hintere Schloss Waldenburg durch einen Brand zerstört worden war, griffen seit den 1620er-Jahren Lebensmittelknappheit und Münzverschlechterung um sich. Ab 1632 fielen kaiserliche und später auch schwedische Truppen in die Herrschaft Waldenburg ein, deren Plünderungen H. tatenlos zusehen musste. Da die Kriegsschäden einen Schuldenabbau nicht zuließen, geriet er in immer stärkeren Gegensatz zu seinen eigenen Verwandten der Linien Schönburg-Hartenstein und Schönburg-Lichtenstein, die als Hauptgläubiger unnachgiebig ihre finanziellen Eigeninteressen vertraten und ungeachtet der Schwächung des Gesamthauses 1636 sogar die Sequestration Waldenburgs beantragten. Als H. 1644 kinderlos starb, fiel die Herrschaft Waldenburg beiden Linien jeweils zur Hälfte zu.

Literatur K. G. Eckardt, Genealogie und Familien-Geschichte des Hochfürstlichen und Hochgräflichen Hauses Schönburg, [o.O.] 1853, S. 114-116 [MS]; W. Schlesinger, Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, Münster/Köln 1954, S 144f.; W.-D. Röber, Schönburgische Burgen und Schlösser im Tal der Zwickauer Mulde, Beucha 1999, S. 60.

Michael Wetzel
8.6.2007


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Hugo III. von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22423 [Zugriff 29.3.2024].

Hugo III. von Schönburg



Literatur K. G. Eckardt, Genealogie und Familien-Geschichte des Hochfürstlichen und Hochgräflichen Hauses Schönburg, [o.O.] 1853, S. 114-116 [MS]; W. Schlesinger, Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, Münster/Köln 1954, S 144f.; W.-D. Röber, Schönburgische Burgen und Schlösser im Tal der Zwickauer Mulde, Beucha 1999, S. 60.

Michael Wetzel
8.6.2007


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Hugo III. von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22423 [Zugriff 29.3.2024].