Otto Mörtzsch

M. trat sowohl mit Leistungen auf dem Gebiet der sächsischen Landesgeschichte als auch der Höhlenforschung hervor. Für letztere verlieh man einer Höhle bei Herrnskretschen (tschech. Hřensko) in der Böhmischen Schweiz seinen Namen. – M. besuchte 1882 bis 1888 das Königliche Schullehrer-Seminar in Dresden-Friedrichstadt. Anschließend war er als Lehrer tätig, zunächst als Hilfslehrer in Radeberg und 1891 am Friedrichstädter Seminar, wo er später auch Oberlehrer und Schulleiter wurde. In dieser Zeit hatte er sich als Hospitant an der Technischen Hochschule Dresden immatrikuliert, wo er Vorlesungen u.a. bei Sophus Ruge hörte. Ab 1898 arbeitete er im Sächsischen Hauptstaatsarchiv zu regionalhistorischen Themen. 1903 erschien seine erste Abhandlung über die „Kriegsdienste der Pflege Dresden im Jahre 1445“ in den „Dresdner Geschichtsblättern“. Aufgrund seiner sich anschließenden zahlreichen Studien zur Regionalgeschichte zog ihn Alfred Meiche 1906 zur Mitarbeit an dem geplanten „Historischen Ortsverzeichnis des Königreichs Sachsen“ heran. M. erstellte in diesem Rahmen die „Historisch-Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain“, die erst posthum erschien und die zu seinen publizistischen Hauptwerken zählt. Bereits 1927 hatte Meiche den Band über Pirna herausgebracht. – M. gründete 1920 den „Verein für Höhlenkunde in Sachsen“ mit und war für Jahre neben Johannes Ruscher einer der wichtigsten Publizisten dieser Organisation. Er verfasste ein „Merkblatt für die wissenschaftliche Bearbeitung einer Höhle“ und schuf damit ein Vorbild für das europaweit erste Höhlenkataster. 1925 veröffentlichte M. die erste ausführliche Darstellung über sächsische Höhlen. – 1922 wurde M. Ehrenmitglied des Vereins für Höhlenkunde und 1930 Ehrenmitglied des Vereins für Erdkunde in Dresden.

Quellen Archiv R. H. Winkelhöfer.

Werke Die Kriegsdienste der Pflege Dresden im Jahre 1445, in: Dresdner Geschichtsblätter 12/1903, H. 3, S. 177-181; Die Dresdner Hoftrompeter, Dresden 1921; Merkblatt für die wissenschaftliche Bearbeitung einer Höhle (1921), ND in: Der Höhlenforscher 13/1981, S. 8; Zur Geschichte der Elbschiffahrt, Dresden 1923; Zur Höhlenkunde in Sachsen, in: Über Berg und Tal 46/1923, S. 1-6, ND in: Der Höhlenforscher 30/1998, S. 5-27; H. Becker (Hg.), Die deutschen Höhlen, Frankfurt/Main 1925, S. 140-157 [MS]; Historisch-Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain, Dresden 1935.

Literatur A. Brabant, Karl Otto M. †, in: Dresdner Geschichtsblätter 42/1934, S. 133f. (P); K. Zeller, In memoriam Otto M., in: Großenhainer Stadt- und Landkalender 5/2001, S. 85-87 (P).

Konstantin Hermann und Roland H. Winkelhöfer
7.12.2009


Empfohlene Zitierweise:
Konstantin Hermann und Roland H. Winkelhöfer, Artikel: Otto Mörtzsch,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22161 [Zugriff 20.12.2024].

Otto Mörtzsch



Quellen Archiv R. H. Winkelhöfer.

Werke Die Kriegsdienste der Pflege Dresden im Jahre 1445, in: Dresdner Geschichtsblätter 12/1903, H. 3, S. 177-181; Die Dresdner Hoftrompeter, Dresden 1921; Merkblatt für die wissenschaftliche Bearbeitung einer Höhle (1921), ND in: Der Höhlenforscher 13/1981, S. 8; Zur Geschichte der Elbschiffahrt, Dresden 1923; Zur Höhlenkunde in Sachsen, in: Über Berg und Tal 46/1923, S. 1-6, ND in: Der Höhlenforscher 30/1998, S. 5-27; H. Becker (Hg.), Die deutschen Höhlen, Frankfurt/Main 1925, S. 140-157 [MS]; Historisch-Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain, Dresden 1935.

Literatur A. Brabant, Karl Otto M. †, in: Dresdner Geschichtsblätter 42/1934, S. 133f. (P); K. Zeller, In memoriam Otto M., in: Großenhainer Stadt- und Landkalender 5/2001, S. 85-87 (P).

Konstantin Hermann und Roland H. Winkelhöfer
7.12.2009


Empfohlene Zitierweise:
Konstantin Hermann und Roland H. Winkelhöfer, Artikel: Otto Mörtzsch,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22161 [Zugriff 20.12.2024].