Friedrich von Werthern

W. entstammte einer der bedeutendsten Geheimratsfamilien Kursachsens im 17. Jahrhundert. Auch sein Sohn Georg übte im 18. Jahrhundert das Amt des Geheimen Rats aus und führte so die Familientradition fort. – Auf dem Rittergut Rötha geboren, bestanden freundschaftliche Beziehungen zur Geheimratsfamilie von Friesen, unter denen Carl Freiherr von Friesen (zu Rötha) als Gönner und Förderer von W. hervortrat. 1647 besuchte W. mit einem Hofmeister die Universität Altdorf. Zwei Jahre später schloss sich ein Jurastudium an der Universität Leiden (Niederlande) an. – Die erste Bestallung in kursächsischen Diensten stellte für W. 1654 die kurprinzliche Kammerjunkerstelle dar. 1657 avancierte er zum kursächsischen Rat (von Haus aus), Hauptmann des Thüringischen Kreises und Appellationsrat. Die Familie von Werthern besaß seit dem 15. Jahrhundert das Amt des Reichserbkammertürhüters. Diese Familientradition übte W. 1658 in Frankfurt/Main anlässlich der Kaiserwahl aus. – In der Folgezeit bewährte sich W. auf verschiedenen Positionen im sächsischen Staatsdienst und galt als besonders umtriebig. Er wurde mit vielen Kommissionen und Gesandtschaften betraut. 1673 wurde W. die Bestallung als Appellationsrat auf eigenen Wunsch erlassen. Dafür erfolgte die Ernennung zum Rat und Oberhauptmann von Thüringen. – Nach Herrschaftsantritt Kurfürst Johann Georgs III. wurde W. 1681 Wirklicher Geheimer Rat. Die Nachfolge Carls von Friesen als Oberkonsistorialpräsident konnte W. nicht mehr antreten, da er - wie dieser - im gleichen Jahr, 1686, verstarb. W. trat außerdem als Stifter von Stipendien für bedürftige Studenten und Schüler hervor. Ebenso brachte er mit eigenen Mitteln die Freischule in Beichlingen und die geistliche Stiftung seiner Eltern wieder in Stand. Der Familienbesitz in Thüringen, Schloss Beichlingen und Frohndorf, stellte seit Generationen die Herrschaftsbasis der Familie von Werthern dar.

Quellen S. B. Carpzov, Der vortrefflichste Christen-Adel, Leichenpredigt, Dresden 1687; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10024 Geheimer Rat.

Literatur C. Heinker, Die Bürde des Amtes - die Würde des Titels. Der kursächsische Geheime Rat im 17. Jahrhundert, Leipzig 2015.

Christian Heinker
26.4.2016


Empfohlene Zitierweise:
Christian Heinker, Artikel: Friedrich von Werthern,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22708 [Zugriff 19.11.2024].

Friedrich von Werthern



Quellen S. B. Carpzov, Der vortrefflichste Christen-Adel, Leichenpredigt, Dresden 1687; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10024 Geheimer Rat.

Literatur C. Heinker, Die Bürde des Amtes - die Würde des Titels. Der kursächsische Geheime Rat im 17. Jahrhundert, Leipzig 2015.

Christian Heinker
26.4.2016


Empfohlene Zitierweise:
Christian Heinker, Artikel: Friedrich von Werthern,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22708 [Zugriff 19.11.2024].