Gertrud Busch
B. war Schriftstellerin und Vortragskünstlerin. Sie verfasste v.a. Märchen, Erzählungen und Romane. – B. begann zunächst ein Innenarchitektur-Studium an der Kunstgewerbeschule in Dresden, das sie jedoch zugunsten ihrer Vortragstätigkeit aufgab. Vor dem Zweiten Weltkrieg unternahm sie zahlreiche Reisen in den Harz, ins Weserbergland und ins Sauerland, auf denen sie zumeist in Landfrauenschulen eigene Dichtungen und Werke anderer bekannter Schriftsteller wie Friedrich von Schiller,
Selma Lagerlöf oder
Adalbert Stifter vortrug. Nach Kriegsende las sie u.a. im Erzgebirgsverein Frankfurt/Main, in Moritzburg bei Dresden und in Nürnberg. – Ihr literarisches Debüt gab B. 1925 mit dem Märchen „Wunderland“. Hervorzuheben ist ihre „Wahrhafte Geschichte des Magisters Wolfgang Uhle, Pfarrer zu Breitenbrunn“ (1939), die ab 1950 unter dem Titel „Der Pestpfarrer von Annaberg“ überregionale Bekanntheit erlangte. – B.s Werke aus ihrer „Wahlheimat“, dem Erzgebirge, hatten v.a. Themen der Gegenwart und der jüngeren Vergangenheit zum Inhalt. Einige ihrer zahlreichen Kinderbücher, in denen sie für Tierliebe eintritt und das Ethos christlicher Nächstenliebe an sozialem Handeln misst, erschienen im renommierten Kölner Schaffstein-Verlag. Dem „Vater der Obdachlosen und Kranken“, dem evangelischen Theologen
Friedrich von Bodelschwingh, setzte B. mit ihrer Schrift „Die Bodelschwinghschen Anstalten in Lobetal“ ein Denkmal. B. gebührt das Verdienst, Beispiele tätiger Menschenliebe und sozialer Hilfe gewürdigt zu haben. – Ihre letzte Lebenszeit verbrachte B. in einem Alterskrankenhaus in Radeberg. Der literarische Nachlass befindet sich im Deutschen Literaturarchiv Marbach.
Werke Wunderland, Leipzig 1925; Wundersame Dinge, Köln 1926; Steine in Gottes Garten, Breslau 1934; Der Hampelmann und andere Märchen, Friedland/Markersdorf/Leipzig 1934; Das Herz im Dorn und andere Legenden, Friedland/Markersdorf/Leipzig 1934; Das Opfer, Friedland/Markersdorf/Leipzig 1934; Prinz Marzipan und andere Märchen, Friedland/Markersdorf/Leipzig 1934; Spuk in der Masseney, München 1938; Wolfgang Uhle, Schwarzenberg 1939 (ab 1950: Der Pestpfarrer von Annaberg, Berlin 1950, Leipzig 192006); Das Fohlen vom Grauhof, Köln 1940; Das Gastmahl des Herrn Schnorr, Schwarzenberg 1940; Ferienkinder, Köln 1951; Der Aufbruch, Berlin 1955, ²1958; Die Spur im Schnee, Berlin 1956; Wenn die Tür sich öffnet, Stuttgart 1956; Handlanger Gottes, Berlin 1959, 41964; Berufung, Berlin 1965, ²1967; Der Kranzleuchter, Berlin 1967, ²1969; Das Schokoladenherz, Berlin 1971.
Literatur [E. N.], Aus dem Leben und schriftstellerischen Schaffen der Dresdnerin Gertrud B., in: Glückauf [Frankfurt/M.] NF 4/1957, H. 12, S. 123f.; W. Unger, Gertrud B., in: Glaube und Gewissen 16/1970, S. 114; M. Altner, Gertrud B., in: Vorschau & Rückblick 2001, H. 5, S. 20-23; W. Unger, Gertrud B., in: Glückauf 116/2005, H. 4, S. 90f. – DBA II; Kürschners Deutscher Literaturkalender, Berlin 1949, S. 87; N. Weiß/J. Wonneberger, Dichter, Denker, Literaten aus sechs Jahrhunderten in Dresden, Dresden 1997, S. 28; M. Altner, Sächsische Lebensbilder, Radebeul 2001, S. 101-104; V. Klimpel, Berühmte Dresdner, Dresden 2002, S. 25.
Porträt Privatarchiv Richard Busch, Bad Godesberg (Bildquelle).
Manfred Altner
5.1.2011
Empfohlene Zitierweise:
Manfred Altner, Artikel: Gertrud Busch,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17918 [Zugriff 20.12.2024].
Gertrud Busch
Werke Wunderland, Leipzig 1925; Wundersame Dinge, Köln 1926; Steine in Gottes Garten, Breslau 1934; Der Hampelmann und andere Märchen, Friedland/Markersdorf/Leipzig 1934; Das Herz im Dorn und andere Legenden, Friedland/Markersdorf/Leipzig 1934; Das Opfer, Friedland/Markersdorf/Leipzig 1934; Prinz Marzipan und andere Märchen, Friedland/Markersdorf/Leipzig 1934; Spuk in der Masseney, München 1938; Wolfgang Uhle, Schwarzenberg 1939 (ab 1950: Der Pestpfarrer von Annaberg, Berlin 1950, Leipzig 192006); Das Fohlen vom Grauhof, Köln 1940; Das Gastmahl des Herrn Schnorr, Schwarzenberg 1940; Ferienkinder, Köln 1951; Der Aufbruch, Berlin 1955, ²1958; Die Spur im Schnee, Berlin 1956; Wenn die Tür sich öffnet, Stuttgart 1956; Handlanger Gottes, Berlin 1959, 41964; Berufung, Berlin 1965, ²1967; Der Kranzleuchter, Berlin 1967, ²1969; Das Schokoladenherz, Berlin 1971.
Literatur [E. N.], Aus dem Leben und schriftstellerischen Schaffen der Dresdnerin Gertrud B., in: Glückauf [Frankfurt/M.] NF 4/1957, H. 12, S. 123f.; W. Unger, Gertrud B., in: Glaube und Gewissen 16/1970, S. 114; M. Altner, Gertrud B., in: Vorschau & Rückblick 2001, H. 5, S. 20-23; W. Unger, Gertrud B., in: Glückauf 116/2005, H. 4, S. 90f. – DBA II; Kürschners Deutscher Literaturkalender, Berlin 1949, S. 87; N. Weiß/J. Wonneberger, Dichter, Denker, Literaten aus sechs Jahrhunderten in Dresden, Dresden 1997, S. 28; M. Altner, Sächsische Lebensbilder, Radebeul 2001, S. 101-104; V. Klimpel, Berühmte Dresdner, Dresden 2002, S. 25.
Porträt Privatarchiv Richard Busch, Bad Godesberg (Bildquelle).
Manfred Altner
5.1.2011
Empfohlene Zitierweise:
Manfred Altner, Artikel: Gertrud Busch,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17918 [Zugriff 20.12.2024].