Paul Voigt

V. war einer der besten Figurenmaler der Meißner Porzellanmanufaktur in seiner Zeit. Seine Kopien nach Werken der Dresdner Gemäldegalerie gelten als Meisterwerke innerhalb der Porzellanmalerei. – Nach dem Besuch der Mittleren Volksschule in Dresden erlernte V. das Handwerk eines Porzellanmalers bei dem französischen Porzellanmaler und Lehrer für Porzellanmalerei Till in Dresden. Von Ostern 1892 bis Ostern 1894 studierte er Malerei an der Dresdner Kunstakademie in der Mittelklasse (12.5.1892) und in der Oberklasse (Ostern 1893) sowie im Malsaal (4.12.1893); für das Jahr 1894 erhielt er einen „Freischein“. Anschließend war V. 1895 bis 1897 beim Militär. Ab dem 14.3.1898 erhielt er eine probeweise Anstellung als Figurenmaler an der Meißner Porzellanmanufaktur, seine Festeinstellung erfolgte am 14.7.1898. Zusammen mit seinem Bruder Otto wohnte er 1900 in Meißen, Obermeisa Nr. 3c. Ab Ostern 1900 sollte V. erneut an der Dresdner Kunstakademie studieren, er zog jedoch die Kunstschule in Weimar (1.5.1900-13.10.1902) vor. Nach dem Studium war er wieder als Porzellanmaler an der Meißner Porzellanmanufaktur tätig. Ab 1908 war er auch als Lehrer an der Zeichenschule der Manufaktur beschäftigt und ab 1910 wurde er als „selbstentwerfender Künstler“ bezeichnet. Seit 1908 wurde er zudem im Meißner Adressverzeichnis als „Kunstmaler“ geführt. V. kopierte v.a. berühmte Meisterwerke aus verschiedenen Gemäldesammlungen auf Porzellanbildplatten. Als eine seiner besten Arbeiten gilt die Kopie des Bildes „Das ruhende Mädchen“ von François Boucher von 1751, die sich noch heute im Depotbestand der Manufaktur befindet. Weitgehend bekannt wurde er auch durch seine Kriegsbilder von der Ostfront im Ersten Weltkrieg, an dem er vom 17.8.1914 bis zum 2.12.1918 im Heeresdienst teilnahm. Am 1.1.1932 wurde V. pensioniert. Seine Arbeiten in der Meißner Porzellanmanufaktur, für die er mit zwei Goldmedaillen ausgezeichnet wurde, sind bislang noch nicht umfassend recherchiert.

Quellen Regionalkirchenamt Dresden, Geburtsregister der Dreikönigskirche Dresden, Film-Nr. KV 084; Stadtarchiv Meißen, Adressverzeichnisse der Stadt Meißen, Sterberegister der Stadt Meißen; Stadtarchiv Dresden, Standesamt IV, Bl.-Nr. 241; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Kunstakademie Dresden, Matrikelbücher, Film 105, Bl. 68-112b, 124.

Literatur J. Just, Meissener Jugendstil-Porzellan, Leipzig 1983, S. 161; C. Marusch-Krohn, Meissener Porzellan 1918-1933. Die Pfeiffer-Zeit, Leipzig 1993, S. 158; H. Sonntag, Die Voigts. Porzelliner und Kunstmaler in Meißen, in: Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde 223/2014, S. 75f. – W. Neuwirth, Porzellanmaler-Lexikon 1840-1914, Braunschweig 1977, Bd. 2, S. 323f.

Hans Sonntag
29.1.2015


Empfohlene Zitierweise:
Hans Sonntag, Artikel: Paul Voigt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/27133 [Zugriff 20.5.2024].

Paul Voigt



Quellen Regionalkirchenamt Dresden, Geburtsregister der Dreikönigskirche Dresden, Film-Nr. KV 084; Stadtarchiv Meißen, Adressverzeichnisse der Stadt Meißen, Sterberegister der Stadt Meißen; Stadtarchiv Dresden, Standesamt IV, Bl.-Nr. 241; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Kunstakademie Dresden, Matrikelbücher, Film 105, Bl. 68-112b, 124.

Literatur J. Just, Meissener Jugendstil-Porzellan, Leipzig 1983, S. 161; C. Marusch-Krohn, Meissener Porzellan 1918-1933. Die Pfeiffer-Zeit, Leipzig 1993, S. 158; H. Sonntag, Die Voigts. Porzelliner und Kunstmaler in Meißen, in: Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde 223/2014, S. 75f. – W. Neuwirth, Porzellanmaler-Lexikon 1840-1914, Braunschweig 1977, Bd. 2, S. 323f.

Hans Sonntag
29.1.2015


Empfohlene Zitierweise:
Hans Sonntag, Artikel: Paul Voigt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/27133 [Zugriff 20.5.2024].