Sebastian von Metzsch

Die Familie von Metzsch gehört zu einem der ältesten und bedeutendsten meißnischen und vogtländischen Adelsgeschlechter, dessen männliche Mitglieder meist als Offiziere und Amtsträger am Dresdner Hof tätig waren. M. trat besonders durch seine Dienste für die Kurprinzen Johann Georg (II.) und Johann Georg (III.) hervor und gelangte hier in hohe Ämter. – Nach dem Vorbild seiner Vorfahren studierte M. im Anschluss an seine schulische Ausbildung in Wittenberg Jura und Philosophie. Nach erfolgreichem Abschluss kehrte er Ende 1644 in die Nähe von Dresden zurück und erhielt im Alter von 21 Jahren eine Anstellung als Kammerjunker am Hof des Kurprinzen Johann Georg (II.). Diese Position ermöglichte vielen jungen Adligen des 17. Jahrhunderts einen Aufstieg in hohe militärische Ränge und in der Diplomatie. Mit dem Tod des Kurfürsten Johann Georg I. und dem Machtantritt Johann Georgs II. stieg M. 1656 zum Stallmeister des kurfürstlichen Prinzen Johann Georg (III.) auf. Als Stallmeister war M. an Turnieren und deren Vorbereitung beteiligt, wie z.B. im Februar 1661 an dem Fußturnier im Dresdner Schlosshof. Um 1660 erwarb M. das Rittergut Otterwisch von seinem Schwiegervater Oswald aus dem Winckel. Im Dezember 1664 wurde er zum Kammerherrn und zum Oberkämmerer für den Hof des kurfürstlichen Prinzen bestallt. Für die Vermittlung der Heirat zwischen Johann Georg (III.) und Prinzessin Anna Sophia von Dänemark und Norwegen reiste M. dreimal im Gefolge des Kurprinzen nach Dänemark. Auf einer dieser Reisen erkrankt M. schwer, was letztendlich zu seinem frühen Tod im Alter von 43 Jahren führte.

Quellen J. A. Lucius, Dreyfaches Gut Wider dreyfaches Ubel, Dresden 1662; ders., Gott der Gläubigen Son[n] und Schild, Dresden 1667.

Literatur Johann Paul Reinhards, der Alterthümer, Beredsamkeit und Dichtkunst ordentlichen Lehrers auf der Friedrichs-Universität zu Erlangen, vollständige Geschichte des Königreichs Cypern, Bd. 1, Erlangen/Leipzig 1766, S. 311; K. Keller, Der Hof als Zentrum adliger Existenz?, in: R. G. Asch (Hg.), Der europäische Adel im Ancien Régime, Köln/Weimar/Wien 2001, S. 207-233; U. Deppe, Die Festkultur am Dresdner Hofe Johann Georgs II. von Sachsen (1660-1679), Kiel 2007, S. 86f. – NDB 17, S. 262.

Porträt Sebastian Hildebrand von M., Kupferstich, Österreichische Nationalbibliothek Wien, Digitaler Portraitindex der druckgraphischen Bildnisse der Frühen Neuzeit (Bildquelle).

Katharina Mewes
23.4.2015


Empfohlene Zitierweise:
Katharina Mewes, Artikel: Sebastian von Metzsch,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/26194 [Zugriff 29.3.2024].

Sebastian von Metzsch



Quellen J. A. Lucius, Dreyfaches Gut Wider dreyfaches Ubel, Dresden 1662; ders., Gott der Gläubigen Son[n] und Schild, Dresden 1667.

Literatur Johann Paul Reinhards, der Alterthümer, Beredsamkeit und Dichtkunst ordentlichen Lehrers auf der Friedrichs-Universität zu Erlangen, vollständige Geschichte des Königreichs Cypern, Bd. 1, Erlangen/Leipzig 1766, S. 311; K. Keller, Der Hof als Zentrum adliger Existenz?, in: R. G. Asch (Hg.), Der europäische Adel im Ancien Régime, Köln/Weimar/Wien 2001, S. 207-233; U. Deppe, Die Festkultur am Dresdner Hofe Johann Georgs II. von Sachsen (1660-1679), Kiel 2007, S. 86f. – NDB 17, S. 262.

Porträt Sebastian Hildebrand von M., Kupferstich, Österreichische Nationalbibliothek Wien, Digitaler Portraitindex der druckgraphischen Bildnisse der Frühen Neuzeit (Bildquelle).

Katharina Mewes
23.4.2015


Empfohlene Zitierweise:
Katharina Mewes, Artikel: Sebastian von Metzsch,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/26194 [Zugriff 29.3.2024].