Michael Conrad

C. studierte 1751 bis 1756 in Leipzig Theologie und schloss als Magister der Philosophie ab. Zunächst wirkte er ab 1757 als Hilfsprediger und seit 1766 als sorbischer Prediger und deutscher Diakon in Kamenz. Die hierfür notwendige obersorbische Sprache hatte er wahrscheinlich in Leipzig gelernt. Neben Gelegenheitsgedichten und numismatischen Abhandlungen veröffentlichte C. einige regionalgeschichtliche Aufsätze. Hervorzuheben ist seine 1783 in den Provinzialblättern der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften publizierte Studie über die Sitten und Bräuche der Sorben. Geschrieben als Ergänzung zu Johann Hortzschanskys Aufsatz über die Sitten und Bräuche der evangelischen Sorben aus der Umgebung von Bautzen und Löbau (1782), vermittelt sein Beitrag Einblicke in das zeitgenössische Leben der evangelischen Sorben um Kamenz.

Werke Ein teutsches Hochzeitsgedichte: die Hofnung der künftigen Erndte (als Oßwald die Conradin nahm), Leipzig 1752; Beitrag zu der in den Provinzialblättern der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften enthaltenen Abhandlung von den Sitten und Gebräuchen der heutigen Wenden, Görlitz 1783; Lebens- und Regierungs-Geschichte Friedrich Augusts des Ersten, Königs in Pohlen und Churf. zu Sachsen, nach Medaillen und Münzen den Jahren nach beschrieben, Leipzig 1797.

Literatur S. Musiat, Über die volkskundlichen Werke von Johann Hortzschansky und Michael C., in: Lětopis C 10/1967, S. 98-100. – DBA I, III; DBE 2, S. 364; G. F. Otto, Lexikon der seit dem fünfzehnten Jahrhunderte verstorbenen und jetztlebenden Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler aus den glaubwürdigsten Quellen möglichst vollständig zusammengetragen, Bd. 1, Görlitz 1800, S. 214f.

Ines Keller
28.10.2009


Empfohlene Zitierweise:
Ines Keller, Artikel: Michael Conrad,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1044 [Zugriff 22.11.2024].

Michael Conrad

C. studowaše mjez 1751 a 1756 w Lipsku teologiju a wotzamkny studij jako magister filozofije. Wot lěta 1757 skutkowaše najprjedy jako pomocny prědar a wot 1766 jako serbski prědar a němski diakon w Kamjencu. Hornjoserbšćinu bě najskerje w Lipsku nawuknył. Nimo składnostnych basnjow a numismatiskich pojednanjow wozjewi C. někotre regionalnostawizniske nastawki. Wuznamna je jeho 1783 w „Provinzialblätter“ Hornjołužiskeje towaršnosće wědomosćow wozjewjena studija wo wašnjach a nałožkach Serbow. Tute pojednanje, spisane jako dodawk k Jana Hórčanskeho nastawkej wo wašnjach a nałožkach ewangelskich Serbow Budyskeje a Lubijskeje wokoliny (1782), je žiwy wobraz tehdomnišeho žiwjenja ewangelskich Serbow wokoło Kamjenca.

Werke Ein teutsches Hochzeitsgedichte: die Hofnung der künftigen Erndte (als Oßwald die Conradin nahm), Leipzig 1752; Beitrag zu der in den Provinzialblättern der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften enthaltenen Abhandlung von den Sitten und Gebräuchen der heutigen Wenden, Görlitz 1783; Lebens- und Regierungs-Geschichte Friedrich Augusts des Ersten, Königs in Pohlen und Churf. zu Sachsen, nach Medaillen und Münzen den Jahren nach beschrieben, Leipzig 1797.

Literatur S. Musiat, Über die volkskundlichen Werke von Johann Hortzschansky und Michael C., in: Lětopis C 10/1967, S. 98-100. – DBA I, III; DBE 2, S. 364; G. F. Otto, Lexikon der seit dem fünfzehnten Jahrhunderte verstorbenen und jetztlebenden Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler aus den glaubwürdigsten Quellen möglichst vollständig zusammengetragen, Bd. 1, Görlitz 1800, S. 214f.

Ines Keller
28.10.2009


Empfohlene Zitierweise:
Ines Keller, Artikel: Michael Conrad,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1044 [Zugriff 22.11.2024].