Max Immelmann

I. war zwischen Herbst 1915 und Frühjahr 1916 zusammen mit Oswald Boelcke der erfolgreichste deutsche Jagdflieger und erlangte als Kriegsheld einen hohen Bekanntheitsgrad. Mit Boelcke entwickelte er neue Luftkampftaktiken und Grundsätze für den Einsatz von Jagdstaffeln. Eine Kunstflugfigur ist nach ihm benannt. – Nach dem frühen Tod des Vaters hoffte seine Mutter, dass I. durch das Einschlagen einer militärischen Laufbahn eine gesicherte Lebensstellung erreichen würde. I. besuchte daher seit Ostern 1905 die Dresdner Kadettenanstalt. Sein späterer Dienst beim Eisenbahnregiment II in Berlin und bei der Eisenbahnversuchsabteilung in Wunstorf füllte ihn nicht aus. Auch litt er unter dem Standesdünkel und der Ignoranz im deutschen Heer. Da er beim Militär keine weitere Entwicklungsmöglichkeit sah, nahm I. im April 1912 seinen Abschied und ließ sich zum Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Dresden immatrikulieren. Zu Kriegsbeginn meldete er sich mit seinem Bruder zur Fliegerei, kam aber zunächst zum Eisenbahnregiment I nach Berlin. Auf dem Flugplatz Johannisthal bei Berlin wurde I. ab November 1914 zum Flugzeugführer ausgebildet. Im März 1915 kam er an die Westfront, wo er im April 1915 kurzzeitig für die Feld-Flieger-Abteilung 10 flog. Nach der Versetzung zur neu aufgestellten Feld-Flieger-Abteilung 62 war I. seit August 1915 als Jagdflieger tätig. Mit dem neuen Fokker-Eindecker mit durch die Luftschraube schießenden synchronisierten Maschinengewehr erzielte I. rasch erste Abschüsse. Auf Postkarten, in Zeitungen und Büchern sowie bereits im Kino wurde mit den Erfolgen und der Person des jungen Fliegerhelden Kriegspropaganda betrieben. Als I. und sein Rivale Boelcke am 11.1.1916 ihren jeweils achten Luftsieg erzielten, erhielten sie als erste deutsche Flieger auf Befehl Kaiser Wilhelms II. den Orden Pour le Mérite. Kurze Zeit vor seinem Tod übernahm I. als Führer das Kampf-Einsitzer-Kommando III in Douai. Am 18.6.1916 stürzte I. aus über 2000 Meter Höhe bei Sallaumines tödlich ab. Es ist bis heute umstritten, ob er sich nach einer Fehlfunktion seiner Maschinengewehr-Synchronisation den eigenen Propeller abschoss, ob ihn die Briten George Reynolds McCubbin und James Henry Waller im Luftkampf trafen oder ob er irrtümlich durch die eigene Flak abschossen wurde. Seit 1930 erinnert ein Monument auf dem Urnenhain des Friedhofs Dresden-Tolkewitz an den berühmten Flieger.

Werke Meine Kampfflüge, Berlin 1916.

Literatur F. Immelmann, I. – Der Adler von Lille, Leipzig 1934; R. Roingh, Zwei Generationen Luftwaffe, Berlin 1942, S. 41-44 (P); N. Frank/H. Giblin, Under the Guns of the German Aces, London 1997. – NDB 10, S. 158; DBA II (P); DBE 5, S. 253; V. Klimpel, Berühmte Dresdner, Dresden 2002, S. 79.

Porträt Oberleutnant I., Sanke-Postkarte Nr. 361 und 362; Max I., 1916, Lithographie von Oskar Graf, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Hannes Täger
3.2.2011


Empfohlene Zitierweise:
Hannes Täger, Artikel: Max Immelmann,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/2284 [Zugriff 23.12.2024].

Max Immelmann



Werke Meine Kampfflüge, Berlin 1916.

Literatur F. Immelmann, I. – Der Adler von Lille, Leipzig 1934; R. Roingh, Zwei Generationen Luftwaffe, Berlin 1942, S. 41-44 (P); N. Frank/H. Giblin, Under the Guns of the German Aces, London 1997. – NDB 10, S. 158; DBA II (P); DBE 5, S. 253; V. Klimpel, Berühmte Dresdner, Dresden 2002, S. 79.

Porträt Oberleutnant I., Sanke-Postkarte Nr. 361 und 362; Max I., 1916, Lithographie von Oskar Graf, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Hannes Täger
3.2.2011


Empfohlene Zitierweise:
Hannes Täger, Artikel: Max Immelmann,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/2284 [Zugriff 23.12.2024].