Friedrich Ohnesorge

O. besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin und studierte anschließend an der Universität Berlin Theologie. Nach dem Studium war er Hauslehrer, später Konrektor in Anklam und Lehrer an einer Privatschule in Dresden, wo er mit seiner Familie seit 1864 lebte. 1866 siedelte er nach Sebnitz über, war dort als Rektor und 1873 bis 1907 als Direktor und erster Lehrer an der Stadtschule tätig. O. war ein vielseitig gebildeter Mann. Er verfasste und veröffentlichte verschiedene Gedichte und Gedichtsammlungen, in deren Mittelpunkt er u.a. das Geschehen um die Gründung des Deutschen Reichs und deren führende Persönlichkeiten, besonders Otto von Bismarck und Kaiser Wilhelm I., sowie das sächsische Königshaus rückte. Bedeutender sind jedoch seine Übersetzungen einiger Dichtungen Esaias Tegnérs und Johann Ludwig Runebergs aus dem Schwedischen ins Deutsche. Als Heimatforscher und Mitglied des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz beschäftigte er sich v.a. mit der Botanik und Geschichte der Sächsischen Schweiz. Er war Mitarbeiter der von Ernst Hippe 1878 herausgegebenen ersten Beschreibung der Lokalflora der Sächsischen Schweiz.

Quellen Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum „Prof. Alfred Meiche“, Nachlass Familie Ohnesorge (P).

Werke mit M. Buchholz, Vermischte Gedichte, Anklam 1864; W. L. Götzinger, in: Jahrbuch des Gebirgs-Vereins für die Sächsisch-Böhmische Schweiz 3/1887, S. 1-18; Das große deutsche Jubeljahr, Döbeln 1888; Jubelfeier des Hauses Wettin, Leipzig 1889; Wilhelm der Große, Berlin 1897; E. Tegnér, Frithjofs-Sage, Leipzig ²1910 (Übersetzung); Hinaus, Leipzig 1910; J. L. Runeberg, Fähnrich Stahls Kriegsgeschichten, Leipzig 1910 (Übersetzung).

Literatur A. Meiche, Schuldirektor Friedrich (Fritz) O., in: Grenzblatt, Tageszeitung und Anzeiger für Sebnitz 22/1934, Beilage S. 2f. – DBA I, II.

Manfred Schober
24.8.2004

Empfohlene Zitierweise:
Manfred Schober, Artikel: Friedrich Ohnesorge,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18239 [Zugriff 26.4.2024].