Kilian Fabritius

F. ist seit 1605 als Malergeselle in Freiberg nachweisbar. 1610 kam er nach Dresden, begab sich jedoch zwei Jahre später auf Wanderschaft nach Rom - aus dieser Zeit ist die Federzeichnung „Der Tiber mit Blick auf die Engelsburg und die Peterskirche in Rom“ (1612) überliefert. Später war F. wieder in Schneeberg, Annaberg und Marienberg tätig. Für die Marienberger Stadtkirche St. Marien schuf er 1616 ein Altargemälde mit der Geburt Christi. Seit 1616 stand er in Beziehungen mit dem sächsischen Hof und wurde 1620 zum Hofmaler ernannt. F. schuf u.a. Fresken im neuen Lusthaus sowie jene im sog. Riesensaal des Dresdner Residenzschlosses, wo er die von Wilhelm Dilich entworfenen und von seinem Schwager und ehemaligen Schüler, Christian Schiebling, gemalten Städtebilder mit riesenhaften allegorischen Figuren und Emblemata umgab, die nach seinem Tod Schiebling vollendete. F.s Tafelbilder, darunter Darstellungen der Enthauptung Johannes des Täufers, der Zinsgroschen-Szene und ein Selbstporträt, sind verschollen. Die wenigen überlieferten Zeichnungen gehören zu den besten jener Zeit in Dresden und sind mit jenen Samuel Bottschildts vergleichbar.

Quellen A. Strauch, Christliche Leichenpredigt bey dem Begräbnüs der … Frawen Magdalenen, des … Herrn Chiliani Fabricij, Dresden 1629.

Werke Venus und Amor, 1605, Feder in Braun, braun und grau laviert, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Der Tiber mit Blick auf die Engelsburg und die Peterskirche in Rom, 1612, Federzeichnung, Museum der bildenden Künste Leipzig, Grafische Sammlung; Die Malerei, allegorische Figur, 1623, Rötel, Nationalmuseum Warschau; Jupiter auf dem Adler, Feder in Braun, grau laviert, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Der heilige Paulus, auf einer Konsole stehend, Feder in Braun, grau laviert, ebd.; Weiblicher Genius mit Schwert und Stundenglas, Feder in Braun, laviert, Kunstsammlungen der Veste Coburg, Kupferstich-Kabinett.

Literatur E. Sigismund, Der Dresdner Hofmaler Ch. F., in: Dresdner Jahrbuch 1/1905, S. 33-50; E. Sigismund, Ein wiederentdeckter Landschaftsmaler, in: Repertorium für Kunstwissenschaft 28/1905, S. 512-514; W. Schade, Dresdener Zeichnungen 1550-1650, Dresden 1969, S. 32-36; Zeichnung in Deutschland, Bd. 2, Stuttgart 1980, Kat.-Nr. M 17; F. Löffler, Das alte Dresden, Leipzig 51981, S. 63, 71, 73; D. Gleisberg (Hg.), Kunstschätze aus Sachsen, Karlsruhe 1991, S. 262; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 18. – AKL, Bd. 36, München/Leipzig 2003, S. 121f.; DBA I; Thieme/Becker, Bd. 11, Leipzig 1999, S. 173.

Porträt Porträt F.s, S. Bottschild, Kupferstich, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett.

Anke Fröhlich
19.9.2011


Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Kilian Fabritius,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22185 [Zugriff 14.5.2024].

Kilian Fabritius



Quellen A. Strauch, Christliche Leichenpredigt bey dem Begräbnüs der … Frawen Magdalenen, des … Herrn Chiliani Fabricij, Dresden 1629.

Werke Venus und Amor, 1605, Feder in Braun, braun und grau laviert, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Der Tiber mit Blick auf die Engelsburg und die Peterskirche in Rom, 1612, Federzeichnung, Museum der bildenden Künste Leipzig, Grafische Sammlung; Die Malerei, allegorische Figur, 1623, Rötel, Nationalmuseum Warschau; Jupiter auf dem Adler, Feder in Braun, grau laviert, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Der heilige Paulus, auf einer Konsole stehend, Feder in Braun, grau laviert, ebd.; Weiblicher Genius mit Schwert und Stundenglas, Feder in Braun, laviert, Kunstsammlungen der Veste Coburg, Kupferstich-Kabinett.

Literatur E. Sigismund, Der Dresdner Hofmaler Ch. F., in: Dresdner Jahrbuch 1/1905, S. 33-50; E. Sigismund, Ein wiederentdeckter Landschaftsmaler, in: Repertorium für Kunstwissenschaft 28/1905, S. 512-514; W. Schade, Dresdener Zeichnungen 1550-1650, Dresden 1969, S. 32-36; Zeichnung in Deutschland, Bd. 2, Stuttgart 1980, Kat.-Nr. M 17; F. Löffler, Das alte Dresden, Leipzig 51981, S. 63, 71, 73; D. Gleisberg (Hg.), Kunstschätze aus Sachsen, Karlsruhe 1991, S. 262; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 18. – AKL, Bd. 36, München/Leipzig 2003, S. 121f.; DBA I; Thieme/Becker, Bd. 11, Leipzig 1999, S. 173.

Porträt Porträt F.s, S. Bottschild, Kupferstich, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett.

Anke Fröhlich
19.9.2011


Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Kilian Fabritius,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22185 [Zugriff 14.5.2024].