Ulrich von Crimmitschau

Mit U. stand der letzte männliche Angehörige der Crimmitschauer im Pleißenland von ca. 1313 bis 1368 einem der bedeutendsten Klöster des Meißner Bistums als Abt vor. Nach der Gründung des Klosters Chemnitz durch Kaiser Lothar III. und König Konrad III. auf Königsgut in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und einer schwierigen Entwicklungsphase des Klosters im 12. und 13. Jahrhundert führte U. das Kloster zu Beginn des 14. Jahrhundert zu materiellem Reichtum. Eine Nekrologhandschrift des 15. Jahrhunderts vermerkte zum Todestag des Abtes am 3.5.: „qui comparavit magna bona huic monasterio”. Zu den bedeutenderen Schenkungen gehörte Penig, wo eine Propstei eingerichtet wurde, sowie Dörfer im Blankenauer Grund nördlich von Chemnitz und die Stadt Kopitz (Saatzer Kreis) in Böhmen. Verhindern konnte der Abt allerdings nicht, dass sich die Stadt Chemnitz immer mehr von der Gerichtsbarkeit des Klosters emanzipierte. Neben seiner Abtswürde agierte U. zugleich als Archidiakon des Diakonats Chemnitz im Bistum Meißen und erlangte dabei eine fast vom Bischof exemte Stellung in seinem Sprengel.

Quellen Codex diplomaticus Saxoniae regiae, II. Hauptteil, Bd. 6: Urkundenbuch der Stadt Chemnitz und ihrer Klöster, hrsg. von H. Ermisch, Leipzig 1879; Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und z. h. Kreuz bei Saalburg, Bd. 1, 1122-1356, hrsg. von B. Schmidt, Jena 1885; Regesta diplomatica necnon epistolaria Historiae Thuringiae, Bde. 2-4, bearb. und hrsg. von O. Dobenecker, Jena 1900, 1925, 1939; Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500, Bd. 2, hrsg. von O. Posse, Dresden 1906; Altenburger Urkundenbuch 976-1350, bearb. von H. Patze, Jena 1955; Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Bd. 1, 948-1300, bearb. von H. Schieckel, Berlin 1960.

Literatur H. C. von der Gabelentz, Die ausgestorbenen Familien des Osterlandes, in: Mitteilungen der Geschichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes 6/1863-66, S. 274-468 und 7/1874, S. 140-151, 271-306; H. Ermisch, Geschichte des Benediktinerklosters zu Chemnitz bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, in: Archiv für die Sächsische Geschichte, NF, 4/1878, S. 254-278, 289-314; R. Albrecht, Geschichte der ehemaligen Herrschaft Crimmitschau, Crimmitschau 1895; K. Bosl, Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Teil 2, in: Schriften der MGH, 10,2, Stuttgart 1951; D. Rübsamen, Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, Köln/Wien 1987; P. Neumeister, Die Herren von Crimmitschau im 13. Jahrhundert, in: R. Aurig/R. Butz/I. Gräßler/A. Thieme (Hg.), Im Dienste der historischen Landeskunde, Beucha 2002, S. 261-274.

Peter Neumeister
18.11.2004


Empfohlene Zitierweise:
Peter Neumeister, Artikel: Ulrich von Crimmitschau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22326 [Zugriff 26.6.2024].

Ulrich von Crimmitschau



Quellen Codex diplomaticus Saxoniae regiae, II. Hauptteil, Bd. 6: Urkundenbuch der Stadt Chemnitz und ihrer Klöster, hrsg. von H. Ermisch, Leipzig 1879; Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und z. h. Kreuz bei Saalburg, Bd. 1, 1122-1356, hrsg. von B. Schmidt, Jena 1885; Regesta diplomatica necnon epistolaria Historiae Thuringiae, Bde. 2-4, bearb. und hrsg. von O. Dobenecker, Jena 1900, 1925, 1939; Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500, Bd. 2, hrsg. von O. Posse, Dresden 1906; Altenburger Urkundenbuch 976-1350, bearb. von H. Patze, Jena 1955; Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Bd. 1, 948-1300, bearb. von H. Schieckel, Berlin 1960.

Literatur H. C. von der Gabelentz, Die ausgestorbenen Familien des Osterlandes, in: Mitteilungen der Geschichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes 6/1863-66, S. 274-468 und 7/1874, S. 140-151, 271-306; H. Ermisch, Geschichte des Benediktinerklosters zu Chemnitz bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, in: Archiv für die Sächsische Geschichte, NF, 4/1878, S. 254-278, 289-314; R. Albrecht, Geschichte der ehemaligen Herrschaft Crimmitschau, Crimmitschau 1895; K. Bosl, Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Teil 2, in: Schriften der MGH, 10,2, Stuttgart 1951; D. Rübsamen, Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, Köln/Wien 1987; P. Neumeister, Die Herren von Crimmitschau im 13. Jahrhundert, in: R. Aurig/R. Butz/I. Gräßler/A. Thieme (Hg.), Im Dienste der historischen Landeskunde, Beucha 2002, S. 261-274.

Peter Neumeister
18.11.2004


Empfohlene Zitierweise:
Peter Neumeister, Artikel: Ulrich von Crimmitschau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22326 [Zugriff 26.6.2024].