Gotthold Anders

Nach dem Besuch der Stadtschule in Radeberg war A. 1870 bis 1873 Schüler des Kreuzgymnasiums in Dresden. 1874 trat er in die mittlere Eisenbahnbeamtenlaufbahn ein und stieg 1880 zum Beamten in der Hauptbuchhalterei auf. Später wirkte A. als Rechnungsrat. Er war 1898 Mitgründer und seitdem Vorstandsmitglied des Revisionsbüros der Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen in Dresden, für die er auch als Oberrechnungsinspektor arbeitete. 1914 erhielt A. das Amt eines Finanzhauptkassierers im sächsischen Finanzministerium. 1921 erfolgte die Ernennung zum Finanzdirektor in diesem Ministerium, ein Jahr später die Versetzung in den Ruhestand. – Politisch engagierte sich A. für die Nationalliberale Partei. Für diese wurde er 1907 im Wahlkreis Stadt Dresden 2 und 1909 im Wahlkreis Stadt Dresden 3 in den Sächsischen Landtag gewählt. Sein Abgeordnetenmandat für die Nationalliberalen übte A. zunächst bis 1915 aus. In der II. Kammer des Landtags bekleidete er 1909 bis 1913 die Funktion des Ersten Sekretärs und 1913 bis 1915 des Zweiten Sekretärs. Am 23.8.1916 konnte A. durch eine Nachwahl im Wahlkreis Stadt Dresden 3 für Rudolf Heinze erneut mit einem Mandat für die Nationalliberalen in den Landtag einziehen. Nach dem Ende des Kaiserreichs zerfielen die Nationalliberalen in die DDP und die DVP, wobei sich A. letzterer anschloss. Im November 1919 errang er schließlich für die DVP im Wahlkreis 1 (Dresden-Bautzen) ein Landtagsmandat. Er wurde Mitglied des Finanzausschusses A, des Haushaltsausschusses und des Amts für Besoldungsfragen. Im Landtag ergriff A. u.a. das Wort zu Besoldungsfragen, zur Einkommenssteuer, zu Fahrpreisen des Vorortverkehrs und zu Haushaltsplänen. 1920 sowie 1922 wurde er wiederum im Wahlkreis 1 für die DVP gewählt. Nach der Wahl 1920 erhielt A. den Vorsitz im Haushaltsauschuss B und im Sonderausschuss für die Besoldungsordnung, außerdem wurde er Mitglied und Schriftführer des Büchereiausschusses, des Sonderausschusses für die Besoldungsordnung und die Aufwandsentschädigung sowie des Zwischenausschusses nach Artikel 23 der Verfassung. Nach seiner letztmaligen Wahl als Abgeordneter 1922 übernahm A. die Geschäftsführung der DVP im Sächsischen Landtag. Er behielt den Vorsitz des Haushaltsausschusses B und wurde Vorsitzender des Sonderausschusses für Beamtenfragen sowie stellvertretender Vorsitzender des Büchereiausschusses. Außerdem war er Mitglied des Beirats der Sächsischen Staatsbank, des Untersuchungsausschusses zur Beamtenpolitik, des Zwischenausschusses während der Vertagung und des Sparausschusses. 1926 schied A. aus dem Sächsischen Landtag aus.

Quellen Archiv des Sächsischen Landtags, Landtag 1919/20, 1920/22, 1922/26; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Landtag 1919-1933.

Literatur H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 81922, S. 22. – DBA II; E. Döscher/W. Schröder, Sächsische Parlamentarier 1869-1918, Düsseldorf 2001, S. 222 (Bildquelle), 340.

Andreas Peschel
15.8.2007


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Gotthold Anders,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17527 [Zugriff 20.12.2024].

Gotthold Anders



Quellen Archiv des Sächsischen Landtags, Landtag 1919/20, 1920/22, 1922/26; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Landtag 1919-1933.

Literatur H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 81922, S. 22. – DBA II; E. Döscher/W. Schröder, Sächsische Parlamentarier 1869-1918, Düsseldorf 2001, S. 222 (Bildquelle), 340.

Andreas Peschel
15.8.2007


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Gotthold Anders,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17527 [Zugriff 20.12.2024].