Herta van Delden
D. erhielt zunächst Privatunterricht und besuchte 1902 bis 1906 die Zaubitzsche höhere Töchterschule in Plauen. Ab ca. 1908 war sie Mitglied des Frauen-Vereins Plauen, der die bürgerliche Frauenbewegung auf lokaler Ebene verkörperte, und gehörte in den 1920er-Jahren dessen Vorstand an. Ihr ausgeprägtes kulturelles und frauenpolitisches Interesse widerspiegelt sich in ihrem schriftstellerischen Werk. Sie schrieb v.a. Feuilletons und Skizzen sowie Lyrik, Erzählungen und einzelne Bühnendichtungen. Seit der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre trat sie als freischaffende Schriftstellerin verstärkt mit literarischen Veröffentlichungen hervor. Überregionale Beachtung und Anerkennung erlangte die Autorin mit den Romanen „Das Heer der Heimat“ – den Frauen und Müttern des Weltkriegs gewidmet – und „Jugend zwischen den Zeiten“. Sie schildert darin aus progressiver weiblicher Perspektive, voller Realismus und frei von nationalistischen wie patriotischen Tendenzen die bedrückende Situation an der sog. Heimatfront und die im Umbruch befindliche gesellschaftliche Stellung der Frau während des Ersten Weltkriegs und in der Weimarer Republik. D. war u.a. Mitglied des Allgemeinen Schriftstellervereins, des Verbands deutscher Bühnenschriftsteller und des Deutschen Schriftstellerinnenbunds. Nach der Trennung von ihrem ersten Mann 1931 wanderte sie mit ihrem zweiten Ehepartner aus; sie lebte kurze Zeit in Toronto (Kanada) und ließ sich 1932 in Cleveland/Ohio (USA) nieder.
Quellen Kürschners Deutscher Literaturkalender 44/1928-47/1934; Vogtlandmuseum Plauen, Dokumentensammlung Frauenvereine.
Werke Fern im Süd, Dresden 1927; Ewiges Wandern, Leipzig 1927; Herbstlaub flattert, Leipzig 1928; Das Heer der Heimat, Berlin/Leipzig 1930; Jugend zwischen den Zeiten, Berlin/Leipzig 1931; Amerika durch die Hintertür gesehen, Düsseldorf [ca. 1950].
Literatur D. Naumann, D., Herta van, in: Berühmte Vogtländer, Bd. 2, hrsg. vom Verein für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde, Plauen 1999, S. 20 (P). – W. Kosch, Deutsches Literatur-Lexikon, Bd. 3, Bern/München 31971, S. 59.
Porträt Der Spielkreis. Blätter der Vogtlandbühne, hrsg. von der Intendanz des Städtischen Theaters Plauen, 1930/31, H. 10 (Bildquelle).
Doris Naumann
22.9.2004
Empfohlene Zitierweise:
Doris Naumann, Artikel: Herta van Delden,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10374 [Zugriff 19.11.2024].
Herta van Delden
Quellen Kürschners Deutscher Literaturkalender 44/1928-47/1934; Vogtlandmuseum Plauen, Dokumentensammlung Frauenvereine.
Werke Fern im Süd, Dresden 1927; Ewiges Wandern, Leipzig 1927; Herbstlaub flattert, Leipzig 1928; Das Heer der Heimat, Berlin/Leipzig 1930; Jugend zwischen den Zeiten, Berlin/Leipzig 1931; Amerika durch die Hintertür gesehen, Düsseldorf [ca. 1950].
Literatur D. Naumann, D., Herta van, in: Berühmte Vogtländer, Bd. 2, hrsg. vom Verein für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde, Plauen 1999, S. 20 (P). – W. Kosch, Deutsches Literatur-Lexikon, Bd. 3, Bern/München 31971, S. 59.
Porträt Der Spielkreis. Blätter der Vogtlandbühne, hrsg. von der Intendanz des Städtischen Theaters Plauen, 1930/31, H. 10 (Bildquelle).
Doris Naumann
22.9.2004
Empfohlene Zitierweise:
Doris Naumann, Artikel: Herta van Delden,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10374 [Zugriff 19.11.2024].