Anton Weck

W., dessen Urgroßvater gleichen Namens Bürgermeister von Chemnitz war, ist der Nachwelt als Verfasser „Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz- und Haupt-Vestung Dresden Beschreib(ung) und Vorstellung“ bekannt. Dieser 1679/80 in Nürnberg erschienene, mit wertvollen Kupferstichen illustrierte barocke Prachtband ist das bedeutendste Werk der älteren Dresdner Stadtgeschichtsschreibung. Der die sächsische Landesgeschichte behandelnde Teil, versehen mit zahlreichen vollständig abgedruckten Urkunden, zählt zu den herausragenden Leistungen frühbarocker Historiografie in Sachsen. – W. begann seine Laufbahn 1636 als Schreiber des Protonotars des Oberkonsitoriums Johann Luhn. Ein von den Eltern ursprünglich angestrebtes Universitätsstudium ließ sich in den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs nicht realisieren. 1638 wechselte W. in die Kanzlei des Oberhofpredigers Matthias Hoè von Hoènegg. Durch Vermittlung des Geheimen Rats Johann Georg von Oppell wurde er 1641 in die Hofkanzlei übernommen. Hier wurde W. in den folgenden Jahren mit wichtigen Aufgaben betraut. Er erhielt die Aufsicht über das Kanzleiarchiv, fand aber auch im diplomatischen Dienst Verwendung. So nahm er 1645 an den Waffenstillstandsverhandlungen mit den Schweden in Cossebaude und Kötzschenbroda bei Dresden teil. Später leitete er einige Gesandtschaften an fremde Höfe. Während der letzten großen Pestepidemie in Sachsen 1680 floh er mit dem gesamten Geheimen Ratskollegium nach Bautzen. W. besaß in Dresden zwei Grundstücke sowie Ländereien in Kötzschenbroda.

Quellen H. B. Zeidler, Treuer Diener Gnädige Erlassung/Bey dem seligen Abschied Des Wohl-Edlen/Groß-Achtbaren und hochbenahmten Hn. Antonii Weckens/Chur-Fürstl. Sächs. Gewesen Raths/Geheim- und Reichs-Secretarii auch Archivarii, Dresden 1680.

Werke Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz und Haupt-Vestung Dresden Beschreib(ung) und Vorstellung, Nürnberg 1679 (ND 1680).

Literatur K. Gautsch, Lebensbeschreibung des Dresdner Chronisten Anton W., in: Archiv für die Sächsische Geschichte NF 1/1875, S. 349-368; A.-K. Stanislaw-Kemenah, Die Wecksche Chronik und andere ausgewählte Dresdner Geschichtswerke des 16.-18. Jahrhunderts, in: Dresdner Hefte 85/2006, S. 13-22. – ADB 41, S. 371; DBA I, III; DBE 10, S. 365.

Reinhardt Eigenwill
23.7.2007


Empfohlene Zitierweise:
Reinhardt Eigenwill, Artikel: Anton Weck,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/4073 [Zugriff 21.11.2024].

Anton Weck



Quellen H. B. Zeidler, Treuer Diener Gnädige Erlassung/Bey dem seligen Abschied Des Wohl-Edlen/Groß-Achtbaren und hochbenahmten Hn. Antonii Weckens/Chur-Fürstl. Sächs. Gewesen Raths/Geheim- und Reichs-Secretarii auch Archivarii, Dresden 1680.

Werke Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz und Haupt-Vestung Dresden Beschreib(ung) und Vorstellung, Nürnberg 1679 (ND 1680).

Literatur K. Gautsch, Lebensbeschreibung des Dresdner Chronisten Anton W., in: Archiv für die Sächsische Geschichte NF 1/1875, S. 349-368; A.-K. Stanislaw-Kemenah, Die Wecksche Chronik und andere ausgewählte Dresdner Geschichtswerke des 16.-18. Jahrhunderts, in: Dresdner Hefte 85/2006, S. 13-22. – ADB 41, S. 371; DBA I, III; DBE 10, S. 365.

Reinhardt Eigenwill
23.7.2007


Empfohlene Zitierweise:
Reinhardt Eigenwill, Artikel: Anton Weck,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/4073 [Zugriff 21.11.2024].