Christian Sigmund Horn

H. gehörte einem angesehenen Freiberger Geschlecht an, das im Stadtpatriziat eine wichtige Rolle spielte. Nach dem frühen Tod des Vaters wurde H. 1670 Zögling der Stadtschule Freiberg und bereitete sich auf eine spätere Tätigkeit als Kaufmann vor. Ausbildungsreisen führten ihn ab 1680 nach England, Holland, Frankreich und Italien. 1682 wurde H. in die Freiberger Kramerzunft aufgenommen und erhielt das Bürgerrecht. Seine Ehe blieb kinderlos, und H. nahm als seinen Sohn und Erben Georg Friedrich Ettenhuber an. – H. bemühte sich weiterhin um eine kaufmännische Laufbahn. 1693 wurde er Gegenschreiber im Bergetat und 1697 Ratsmitglied in Freiberg. In den verschiedensten Ressorts entfaltete er eine rege Verwaltungstätigkeit, u.a. in Berg- und Stadtkämmereisachen. Nach dem Eintreten körperlicher Gebrechen ersuchte H. 1719 darum, seine Ratstätigkeit ruhen zu lassen und im Jahr darauf um zeitweilige Emeritierung. 1722 war er wieder als Ratsmitglied tätig, und 1723 wurde er, gegen seinen Willen, zum Nachfolger des verstorbenen Bürgermeisters Schmieder gewählt. In seiner neuen Aufgabe brachte H. mehrere Reformen des Rats auf den Weg. 1730 bat er 70-jährig um Versetzung in den Ruhestand, blieb aber auf Drängen seiner Freunde weiter im Amt. Auch als Gegenschreiber war er bis zu seinem Tod tätig. 1735 starb seine Schwester Anna Elisabeth, die ihn als Erben eines größeren Vermögens eingesetzt hatte, aus dem u.a. eine Stiftung für die Stadt Freiberg in Höhe von 70.000 Talern hervorging, die H. kurz vor seinem Tod 1736 testamentarisch verfügt hatte.

Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Kauf- und Consensbuch des Amtgerichtes Freiberg, Patrimonialgericht Oberschaar, Bestands-Nr. 552.

Literatur Mittheilungen über Christian Siegismund H., Freibergs Wohlthäter und seine Stiftung, Freiberg 1836 (P); Christian Sigmund H., in: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 84/2000, S. 110f. (P); A. Gühne, Oberschaar. Das Küchenmeisterdorf , Dresden 2005 [MS].

Porträt Lithografie, 1766, Lithographische Anstalt Goedsche und Steinmetz in Meißen, Stadtmuseum Freiberg (Bildquelle).

Arndt Gühne
19.10.2005


Empfohlene Zitierweise:
Arndt Gühne, Artikel: Christian Sigmund Horn,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9640 [Zugriff 19.4.2024].

Christian Sigmund Horn



Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Kauf- und Consensbuch des Amtgerichtes Freiberg, Patrimonialgericht Oberschaar, Bestands-Nr. 552.

Literatur Mittheilungen über Christian Siegismund H., Freibergs Wohlthäter und seine Stiftung, Freiberg 1836 (P); Christian Sigmund H., in: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 84/2000, S. 110f. (P); A. Gühne, Oberschaar. Das Küchenmeisterdorf , Dresden 2005 [MS].

Porträt Lithografie, 1766, Lithographische Anstalt Goedsche und Steinmetz in Meißen, Stadtmuseum Freiberg (Bildquelle).

Arndt Gühne
19.10.2005


Empfohlene Zitierweise:
Arndt Gühne, Artikel: Christian Sigmund Horn,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9640 [Zugriff 19.4.2024].